Christliche Kirchen Gottes
Nr. F046iii
Kommentar zum 1.
Korintherbrief: Teil 3
(Ausgabe 1.0 20210205-20210205)
Kommentar zu den Kapiteln 11 – 16.
Christian Churches of God
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Kommentar zum 1.
Korintherbrief Teil 3
ANMERKUNGEN
ZUM ERSTEN BRIEF AN DIE KORINTHER (Kap. 11-16).
von
E.W. Bullinger
1. Korinther 11,2-16.DER ÖFFENTLICHE GEBRAUCH GEISTIGER GABEN.
1. Korinther 11,2. Lob der Gehorsamen.
1. Korinther 11,3. Ein offenbarter Grundsatz.
1. Korinther 11,4-6. Ergebnis.
1. Korinther 11,7-12. Gründe.
1. Korinther 11,13-15. Die Lehren der Natur.
1. Korinther 11,16. Ablehnung der Steitsüchtigen.
1. Korinther 11,7-12. GRÜNDE.
1. Korinther 11,7. Der Mann. Seine Herrlichkeit.
1. Korinther 11,7. Die Frau. Ihr Ruhm.
1. Korinther 11,8. Der Mann. Seine Herkunft.
1. Korinther 11,8. Frau. Ihre Herkunft.
1. Korinther 11,9. Mann. Zweck seiner Schöpfung.
1. Korinther 11,9-10. Frau. Zweck ihrer Schöpfung.
1. Korinther 11,11. Gegenseitige Abhängigkeit im Herrn.
1. Korinther 11,12. Gegenseitige Beziehung durch die Verordnung Gottes.
1. Korinther 11,17-34. EVANGELIUM-DISPENSATION ANTITYPISCH.
1. Korinther 11,17. Tadel.
1. Korinther 11,18-22. Über das Zusammenkommen.
1. Korinther 11,22. Tadel.
1. Korinther 11,23-34. Über Jesu letztes Abendmahl.
1. Korinther 11,23-34. ÜBER JESU LETZTES ABENDMAHL.
1. Korinther 11,23-25. Offenbarung erhalten.
1. Korinther 11,26. Würdiges Teilnehmen.
1. Korinther 11,27. Unwürdiges Teilnehmen.
1. Korinther 11,28. Sich selbst prüfen.
1. Korinther 11,29-30. Den Leib unterscheiden.
1. Korinther 11,31. Sich selbst richten.
1. Korinther 11,32. Die Züchtigung des Herrn.
1. Korinther 11,33-34. Ratschläge gegeben.
1. Korinther 12,1 – 1. Korinther 14,40. DER ÖFFENTLICHE GEBRAUCH DER GABEN DES GEISTES.
1. Korinther 12,1-31. Gaben des Geistes,
1. Korinther 13,1-13. Liebe ist vorzüglicher als die Gaben.
1. Korinther 14,1-40. Prophezeiung ist die beste Gabe.
1. Korinther 12,1-31. GABEN DES GEISTES.
1. Korinther 12,1-3. Unterweisung über die Gaben des Geistes.
1. Korinther 12,4-6. Die Gaben sind vielfältig.
1. Korinther 12,7-11. Gottes Gaben an die Heiligen.
1. Korinther 12,12-20. Die vielen Glieder des Leibes.
1. Korinther 12,21-27. Ihre gegenseitige Abhängigkeit.
1. Korinther 12,28. Gottes Vorsorge für die Kirche.
1. Korinther 12,29-30. Die Gaben sind vielfältig.
1. Korinther 12,31. Ermahnung zu geistlichen Gaben.
1. Korinther 13,1-13. LIEBE IST VORZÜGLICHER ALS DIE GABEN.
1. Korinther 13,1-3. Liebe ist die überragende Gnade
1. Korinther 13,4-8. Seine Eigenschaften.
1. Korinther 13,8-12. Gaben nur vorübergehend.
1. Korinther 13,13. Die Liebe bleibt und ist das Größte.
1. Korinther 14,1-40. PROPHEZEIUNG IST DIE BESTE GABE.
1. Korinther 14,1-20. Prophezeiung ist besser als Zungenrede.
1. Korinther 14,21-40. Gründe und Vorsichtsmaßnahmen.
1. Korinther 14,1-20. PROPHEZEIUNG IST BESSER ALS ZUNGENREDE.
1. Korinther 14,1. Jede Gabe ist begehrenswert.
1. Korinther 14,2-4. Aber die Prophezeiung ist das Beste.
1. Korinther 14,5 -. Auch die Zungenrede ist begehrenswert.
1. Korinther 14,5-20. Aber die Prophezeiung ist das Beste.
1. Korinther 14,5-20. DIE PROPHEZEIUNG IST DIE BESTE GABE.
1. Korinther 14,5-6. Auslegung ist erforderlich.
1. Korinther 14,7-12. Sonst ist die Gabe der Zungen nutzlos.
1. Korinther 14,13. Auslegung ist erforderlich.
1. Korinther 14,14-20. Sonst ist die Gabe der Zungen nutzlos.
1. Korinther 14,21-40. GRÜNDE UND VORSICHTSMAßNAHMEN.
1. Korinther 14,21-25. Göttliche Vorhersage.
1. Korinther 14,26 -. Einspruch.
1. Korinther 14,26. Ermahnung. „Lasst“, usw.
1. Korinther 14,27-35. Apostolische Leitung.
1. Korinther 14,36-39. Einspruch.
1. Korinther 14,40. Einmahnung. „Lasst“ usw.
1. Korinther 15,1-11. APOSTELAMT GELTEND GEMACHT UND BEANSPRUCHT.
1. Korinther 15,1. Das Evangelium des Paulus. Verkündet.
1. Korinther 15,1-2. Welche sie erhalten hatten.
1. Korinther 15,3. Das Evangelium des Paulus. Verkündet.
1. Korinther 15,3-11. Welche er erhalten hatte.
1. Korinther 15,12-58. DER ANSPRUCH DURCH SEINE DOKTRINÄRE LEHRE BEGRÜNDET.
1. Korinther 15,12. Einspruch. Was einige sagen.
1. Korinther 15,13-19. Antwort.
1. Korinther 15,20-28. Auferstehung sicher, weil Christus auferstanden ist.
1. Korinther 15,29-32. Gegenwärtiger Konflikt sinnlos, wenn Christus nicht
auferweckt ist.
1. Korinther 15,33-34. Ermahnung.
1. Korinther 15,35. Einspruch.
1. Korinther 15,36-41. Antwort.
1. Korinther 15,42-49. Auferstehung sicher, weil Christus auferstanden ist.
1. Korinther 15,50-57. Der Sieg ist alle gegenwärtigen Konflikte wert.
1. Korinther 15,58. Ermahnung.
1. Korinther 15,13-19. ANTWORT.
1. Korinther 15,13. Wenn es keine Auferstehung gibt, ist
Christus nicht auferstanden.
1. Korinther 15,14-15. Folgerung. Unsere Predigt wäre dann vergeblich. Euer
Glaube dann vergeblich. Wir wären dann falsche Zeugen.
1. Korinther 15,16. Wenn es keine Auferstehung gäbe, wäre Christus auch
nicht auferstanden.
1. Korinther 15,17-19. Folgerung. Euer Glaube dann vergeblich. Die Toten dann
verloren. Wir wären dann die Elendesten.
1. Korinther 15,20-28. AUFERSTEHUNG SICHER, WEIL CHRISTUS AUFERSTANDEN IST.
1. Korinther 15,20-22. Dem Tod entgegengewirkt.
1. Korinther 15,23-24. Ordnung. Erstlingsfrüchte usw.
1. Korinther 15,25. Grund.
1. Korinther 15,23-24. Tod zerstört.
1. Korinther 15,27-28. Ordnung. Vater Höchster.
1. Korinther 15,28. Zweck.
*****
Absicht
der Kapitel
Kapitel
11
1 Folgt meinem Beispiel wie ich dem Beispiel Christi!2 Ich lobe euch, weil ihr in allen Stücken an mich denkt
und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. 3 Ich
will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das
Haupt Christi. 4 Ein jeder Mann, der betet oder
prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. 5 Jede
Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit
unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie
geschoren. 6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar
abschneiden lassen! Wenn es aber für die Frau eine
Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie
sich bedecken. 7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes
Abglanz. 8 Denn der Mann ist nicht von der Frau,
sondern die Frau von dem Mann. 9 Und der Mann wurde nicht geschaffen um der
Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10
Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um
der Engel willen. 11 Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der
Mann ohne die Frau; 12 denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann
durch die Frau; aber alles von Gott. 13 Urteilt bei euch selbst: Steht es einer
Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet? 14
Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, 15 aber für eine Frau eine
Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als
Schleier gegeben. 16 Ist aber jemand unter euch, der
darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben –
und die Gemeinden Gottes auch nicht. 17 Dies aber gebiete ich euch: Ich kann’s
nicht loben, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren
zusammenkommt. 18 Zum Ersten höre ich: Wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, sind Spaltungen unter euch; und zum Teil glaube ich’s. 19
Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass
die unter euch offenbar werden, die bewährt sind. 20 Wenn ihr
nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. 21 Denn
ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. 22 Habt ihr denn
nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder
verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll
ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. 23 Denn ich habe von dem Herrn
empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er
verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen
nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus
trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem
Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er
kommt. 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst oder
von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des
Herrn. 28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er
von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. 29 Denn wer isst und trinkt
und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und
trinkt sich selber zum Gericht. 30 Darum sind auch
viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen. 31 Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.
32 Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden
wir gezüchtigt, auf dass wir nicht samt der Welt verdammt werden. 33
Darum, meine Brüder und Schwestern, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. 34 Hat jemand Hunger, so esse er
daheim, auf dass ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Alles andere will ich
ordnen, wenn ich komme.
Dieses Kapitel befasst sich mit der Struktur der
Gemeinde, die aus Familien besteht – die Christus verantwortlich sind. Die
Verantwortung wird dem Mann als dem verantwortlichen Haupt übertragen, um die
Rechenschaftspflicht gegenüber Christus zu gewährleisten. Das mindert
keineswegs die Rechenschaftspflicht der Frau im Glauben, sondern erhöht die des
Mannes gegenüber Christus. Vers 1 wird als Ende von Kapitel 10 – also nicht als
Beginn von Kapitel 11 – angesehen. Die Verse 2-16 stellen eine Diskussion über
die Methode und die Arten der Anbetung dar, die sich tatsächlich bis durch das
Kapitel 14 erstrecken. Die Überlieferungen in Vers 2 kommen auch in 2. Thes.
2,15 vor. Die Verse 3-5 befassen sich mit dem Kopf bzw. Haupt. Der Mann entehrt
sein Haupt, wenn er mit bedecktem Haupt betet und prophezeit, was eine
Tradition war, die unter den Pharisäern und anderen Sekten entwickelt wurde
(Vv. 3-4). Vers 5 handelt davon, dass eine Frau, die mit unbedecktem Haupt
betet, ihren Haupt entehrt, als ob ihr Haupt rasiert wäre. Die Tradition war,
dass sich die Frauen verschleiern sollten. Paulus sagt dann, dass der Mann
nicht für die Frau geschaffen wurde, sondern die Frauen für den Mann (Vv. 8-9).
Die Verse 10-11 besagen dann, dass eine Frau wegen der Engel einen Schleier auf
dem Haupt haben sollte. Dies lag an der Lehre, dass die Engel mit Frauen
zusammenlebten (1. Mose 6,2-4). Diese Lehre wurde von Augustinus und den Trinitariern
des fünften Jahrhunderts geleugnet, und so werden die Erklärungen von modernen
Trinitariern angeboten, dass die Engel für Verwalter der göttlichen Ordnung
gehalten wurden. Das würde aber nicht erfordern, dass Frauen Schleier tragen
(vgl. auch 1 Tim. 5,2). Frauen trugen in den Bereichen, in denen
Tempelprostitution betrieben wurde – wie gerade in Korinth – Schleier, und das
war der wahre Grund, warum Frauen in der Ehe Schleier trugen. Dieser Praxis
wurde abgeschafft, als der Brauch mit den heidnischen Tempeln abgeschafft
wurde.
Die Frauen müssen langes Haar haben, während es für einen
Mann beschämend ist, langes Haar zu haben (Vers 14) – eine Frau aber sollte
langes Haar haben und es ist ihr Stolz. Den Frauen sind lange Haare zur
Bedeckung gegeben worden (V. 15-16) (vgl. auch 14,36). Es ist Tradition der
Pharisäer, einer Frau das Haupt zu rasieren – so tragen sie in vielen Sekten
Perücken und Schleier. Tatsache ist, dass die Kirchen Gottes diese Praxis in
der Neuzeit eingestellt haben. Die Trinitarier ersetzten sie in einigen
Nationen durch Hüte und in anderen durch Schleier.
In Vers 17 beginnt Paulus dann, sie zu tadeln, weil sie
zusammengekommen sind – nicht um das Abendmahl zu essen (in der Nacht des 14.
Abib), sondern in Fraktionen – um Mahlzeiten zu essen, die in der Größe
variierten, so dass einige nichts hatten und andere betrunken waren (Vv.
20-21). Dadurch verachten sie die Kirche Gottes und erniedrigen diejenigen, die
nichts haben. Das Ideal ist also, dass sie an den Heiligen Tagen gemeinsam essen.
Sie taten dies, indem sie bei sogenannten Agape-Mahlzeiten gemeinsam aßen
(Judas 12). Dann sagt er, dass sie zu Hause essen sollen, bevor sie zum
Abendmahl kommen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Kirche im ersten
Jahrhundert den Tempelkalender und das vierte Gebot einhielt und den Sabbat,
die Neumonde und die Feste und heiligen Tage von Gottes Kalender (Nr. 156) einhielt. Sie taten
dies bis zur Reformation des 16. Jahrhunderts – einschießlich der Gemeinden im
Koran. Die trinitarischen Kirchen verließen den Tempelkalender und nahmen den
Sonntagsgottesdienst aus dem zweiten Jahrhundert in Rom mit dem wöchentlichen
Sabbat an und nahmen dann – von 155 bis 192 n.u.Z. – auch Ostern an. Sie
adoptierten Weihnachten erst 375 n.u.Z. in Syrien und 386 in Jerusalem. Sie
schafften im Jahre 366 n.u.Z. in den trinitarischen Kirchen den Sabbat von
Laodizea aus ab, aber nicht die Kirchen Gottes.
Ihre Bibel war die Septuaginta (LXX), der griechische Text
der alttestamentlichen Schriften. Dies war die Bibel der neutestamentlichen
Kirchen.
In den Versen 23-34 gibt Paulus richtige Anweisungen, wie
man das Abendmahl am 14. Abib richtig hält – wer das Abendmahl falsch isst,
richtet sich selbst. Aus diesem Grund waren viele von ihnen krank. Es ist eine
Voraussetzung, den Leib für das Abendmahl zu unterscheiden – mit anderen
Worten, den richtigen Leib Christi zu identifizieren, mit dem man das Abendmahl
nehmen soll, sonst richtet man sich selbst (23-25 vgl. Matt. 26,26-29; Mark.
14,22-25; Luk. 22,14-20).
Falsche
Lehre zum Zeitpunkt des Abendmahls (Nr. 103C) (Ss.
3-4)
Jesu letztes Abendmahl symbolisiert auch das
Melchisedekische Priestertum (Ps. 110,4; Hebr. 5,6.10; 6,20; 7,17.21), in das
Menschen eintreten, wenn sie getauft und in den Leib Christi eingesetzt werden
(1. Petr. 2,5.9; Offb. 1,6; 5,10; 20,6). Es ist dieses Priestertum, zu dem
Christus Hoherpriester wurde und zu dem wir Priester werden sollen; und zu dem
Levi bereits den Zehnten gab, weil er ja schon in den Lenden Abrahams vorhanden
war. Diese wichtige Sequenz wird im Hebräerbrief erklärt. Die Kirche Gottes hat
das Abendmahl als ihr primäres jährliches Ereignis gehalten, das ihren
getauften Mitgliedern vorbehalten ist, es wurde immer in der Nacht des 14. Abib
gehalten. Die Ursache, warum Paulus die Korinther züchtigte, war, dass sie das
Abendmahl zu einer betrunkenen Party gemacht hatten. Er sagte ihnen, sie
sollten zu Hause essen, bevor sie an diesem Abend teilnahmen (1. Kor. 11,34),
der in jener Nacht war, in der Christus verraten wurde (1. Kor. 11,23).
Das Passafest dagegen ist allen vorbehalten,
einschließlich der Unbekehrten der Nationen und der Fremden – also der
Ungetauften und auch der Kinder. Sie sollen an dem Passa-Gedenkmahl teilnehmen,
das aus gebratenem Lamm oder einem anderen Herdentier (2. Mose 12,5), bitteren
Kräutern und ungesäuertem Brot am dunklen Anfang des 15. Abib besteht und
gehalten wird sobald es ganz dunkel ist – sie sollen die Nacht des Wachens
beobachten (2. Mose 12,42). Das Passafest ist das dynamische Mittel für die
Nation(en) dieser Welt – bzw. dieses Zeitalters – um zu verstehen, dass Gott
durch die Nation Israel und Mose und durch den Engel des Herrn Seine Gesetze für
die ganze Menschheit gab. Das Passafest symbolisiert auch Israels ehemalige
Befreiung aus Ägypten. Sie weist auf die zukünftige Befreiung aller Nationen
aus Babylon – unter Satans Herrschaft – hin. Die Nacht des Wachens weist nicht
nur auf die Vergangenheit hin – als der Todesengel durch das Lager Israels ging
– sondern sie weist auch auf die zukünftige Wiederkunft Christi hin, darum
sollen wir wachen (siehe Mark. 13,32-37).
Die bekehrten Getauften – die Teil des Melchisedekischen
Priestertums sind – müssen auch am Passafest teilnehmen – einschließlich der
Gedenkmahlzeit und der „Nacht des Wachens“ (bzw. der Beobachtung) – aus
Gründen, die als Reaktion auf den folgenden Irrtum erläutert werden (siehe die Studienpapiere Melchisedek (Nr. 128) und Jesu letztes
Abendmahl (Nr. 103) (S. 3)
Das Abendmahl symbolisiert die Vorbereitung der Kirche
auf die tausendjährige Herrschaft. Siehe 1. Korinther 11,23-26 unten.
Diese Nacht verkündet den Tod des Herrn – bis er kommt –
dies ist eine den Christen auferlegte Verordnung.
Das erste Element ist, „Das ist aber das ewige Leben,
dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus
Christus, erkennen.“ (Joh. 17,3).
Das zweite Element des ewigen Lebens ist der Glaube an
Jesus Christus – durch die Kenntnis des Einzigen Wahren Gottes.
Das dritte Element des ewigen Lebens ist die Teilnahme am
Passa und das Essen des Leibes und das Trinken des Blutes Jesu.
Die erste Zeremonie des Abendmahls ist die Fußwaschung.
Dieser ganze Prozess des Fußwaschens ist nicht nur Dienst. Es symbolisiert das
Ablegen unseres eigenen Selbst. Wir sehen dies aus dem Konzept von tithénai (ein
Kleidungsstück ablegen) und dem Umgürten durch Christus mit einem Handtuch.
Dieser ganze Prozess war die Symbolik, in der Christus buchstäblich all sein
Drumherum und seine Kleidung niederlegte. Er legte zuerst seinen Status als
Elohim beiseite und wurde ein Mann, um uns zu dienen. Er wusste, dass er auf
die Erde kommen musste – nicht nur unseretwegen, um es uns zu zeigen, weil wir
unter einem System lebten, das die Dämonen aufgebaut hatten – sondern auch
wegen der Dämonen, um den Dämonen zu zeigen, dass er sein Leben beiseite legen
musste.
Durch ihre Rebellion hatten die Dämonen kein Opfer, um
sie zu Gott zurückzuführen. Es war kein Opfer möglich, das Satan und die
Heerschar hätten bringen können, um sich mit Gott für ihre Sünde zu versöhnen.
Jemand musste sterben. Also musste einer von ihnen menschliche Gestalt annehmen
und getötet werden, um sich mit Gott zu versöhnen – um den Weg zu zeigen (vgl. auch Die vierzig Tage nach der
Auferstehung Christi (Nr. 159A)).
Das Abendmahl kann als wöchentliches Fest nicht durch die
Mithras-Symbole des Brotes (Hostie) und des Weihwassers am Tag der Sonne bzw.
am Sonntag ersetzt werden.
Eine ausführlichere Erläuterung der Lehren und des
Platzes des Abendmahls im Leib Christi finden Sie im Abschnitt Der Leib
Christi (S. 103).(S. 9)
Durch diese Symbolik werden wir abgesondert. Der erste
Exodus bestand darin, uns aus Ägypten herauszuführen und die Nation Israel zu
gründen, damit ein Ort geschaffen werden konnte, an dem Gott seinen Plan durch
seine Propheten offenbaren konnte (vgl. Jeremia 31,31-34). So lernen wir Gott
im Heiligen Geist kennen.
Dieser Aspekt wird in Kapitel 10 erläutert werden.
Dieser Bund, der geschlossen werden musste, erforderte
das Opfer von Blut (vgl. das Papier– Der Bund Gottes (Nr. 152)). (vgl.
Matthäus 26,26-28). Dieser Bund mit Christus erforderte ein Blutopfer, damit er
als Hoherpriester handeln konnte (Hebr. 8,3, vgl. 1. Kor. 10,24).
Dieser Aspekt wird auch im Studienpapier Die Bedeutung von Brot und Wein
(Nr. 100) erläutert, der Wein
ist das Blut Christi und das Brot ist sein Leib – so dass Traubensaft oder
Wasser nicht ausreichen.
Hebräer 1,3 zeigt, dass Christus die Herrlichkeit Gottes
widerspiegelt und den Stempel seiner Natur trägt – und Christus das Universum
durch sein Wort der Macht aufrechterhält. Als er die Reinigung für die Sünden
vollzogen hatte, setzte er sich zur Rechten der Majestät in der Höhe. So sind
auch wir Teilhaber der göttlichen Natur (2. Petr. 1,4). Christus wirkte
symbolisch als ein Weinstock. Wein kommt aus Trauben von der Rebe. Deshalb wird
das Symbol des Winzers in Johannes 15,1-6 verwendet.
Das Konzept des Leibes und Blutes Christi steht im
Mittelpunkt des Abendmahls des Herrn. Wir symbolisieren diesen Prozess durch
die drei Elemente unserer Erkenntnis des Einzigen Wahren Gottes und seines
Sohnes – Jesu Christi – durch den Glauben an Christus – und dann durch die
Teilnahme am Leib und Blut Christi. Sie sind die drei Elemente, die uns ewiges
Leben geben. Wir können das ewige Leben nicht nehmen, es sei denn, wir haben
den Heiligen Geist und üben diesen Prozess aus. Wir halten die Gebote Gottes
ein, weil die Schrift (und besonders Johannes) uns sagt, dass es für die
Beibehaltung des Heiligen Geistes notwendig ist. Deshalb müssen wir den Sabbat
und das Passafest einhalten, um den Heiligen Geist in uns zu bewahren und in
der ersten Auferstehung dabei zu sein.
Kapitel 12
1 Über die Gaben des
Geistes aber will ich euch, Brüder und Schwestern, nicht in Unwissenheit
lassen. 2 Ihr wisst: Als ihr Heiden wart, zog es euch mit Macht zu den stummen
Götzen. 3 Darum tue ich euch kund, dass niemand, der durch den Geist Gottes
redet, sagt: Verflucht sei Jesus. Und niemand kann sagen: Jesus ist der Herr,
außer durch den Heiligen Geist. 4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein
Geist. 5 Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. 6 Und es sind
verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 7 Durch
einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. 8 Dem einen wird durch
den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis
durch denselben Geist; 9 einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern
die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; 10 einem andern die Kraft,
Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die
Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die
Gabe, sie auszulegen. 11 Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem
jeden das Seine zuteilt, wie er will. 12 Denn wie der Leib einer ist und hat
doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch
ein Leib sind: so auch Christus. 13 Denn wir sind durch einen Geist alle zu
einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind
alle mit einem Geist getränkt. 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied,
sondern viele. 15 Wenn nun der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre
ich nicht zum Leib!, gehört er deshalb etwa nicht zum Leib? 16 Und wenn das Ohr
spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört es deshalb
etwa nicht zum Leib? 17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör?
Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? 18 Nun aber hat Gott die Glieder
eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat. 19 Wenn aber
alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber sind es viele
Glieder, aber der Leib ist einer. 21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich
brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch
nicht. 22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns schwächer erscheinen,
die nötigsten; 23 und die uns weniger ehrbar erscheinen, die umkleiden wir mit
besonderer Ehre; und die wenig ansehnlich sind, haben bei uns besonderes
Ansehen; 24 denn was an uns ansehnlich ist, bedarf dessen nicht. Aber Gott hat
den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, 25 auf
dass im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder einträchtig füreinander
sorgen. 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein
Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid der Leib
Christi und jeder Einzelne ein Glied. 28 Und Gott hat in der Gemeinde
eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab er
die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten
und mancherlei Zungenrede. 29 Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle
Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, 30
haben sie alle Gaben, gesund zu machen? Reden sie alle in Zungen? Können sie
alle auslegen? 31 Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen
noch besseren Weg zeigen.
Die Verse 1-3 befassen
sich mit der Tatsache, dass die Korinther heidnische Praktiken hatten, zu
dummen Götzen verführt wurden und viele Mittel – wie Verbrennungen der Haut um
Brandnarben zu erzeugen – verwendeten, um ekstatische Zustände zu erreichen.
Paulus bestätigt dann als Kriterium, dass niemand Christus verflucht, wenn man
den Heiligen Geist hat, oder sagt, Jesus sei Herr, außer durch den Heiligen
Geist.
In Vers 4 sagt Paulus,
dass es Varianten von Gaben gibt, aber den gleichen Geist und Varianten des
Dienstes, aber den gleichen Herrn (V. 5), und Varianten des Arbeitens, aber den
gleichen Herrn, der sie alle in jedem inspiriert (V. 6). Durch einen jeden
offenbart sich der Geist zum Nutzen aller (V. 7). In den Versen 8-11 sehen wir,
dass der Geist einigen Weisheit, anderen Wissen, einem anderen Glauben, anderen
Gaben der Heilung, einem anderen das Wirken von Wundern, einem anderen die
Fähigkeit gibt, zwischen Geistern zu unterscheiden, anderen mancherlei
Zungenrede. „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das
Seine zuteilt, wie er will.
Denn wie der Leib
einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie
viele sind, doch ein Leib sind, so auch Christus. – Denn wir sind durch einen
Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder
Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt“ (Vv. 12-13). Denn auch der Leib
ist nicht ein Glied, sondern viele. In den Versen 15-24 erklärt er, dass viele
Glieder des Leibes, obwohl vielfältig, immer noch Teil desselben Leibes sind,
ob es nun Hände, Augen, Ohren, Nase usw. sind. So wie Gott die Organe im Leib
anordnete, so ordnete er die Mitglieder der Gemeinde als den Leib Christi an,
von denen jedes für den Leib unentbehrlich ist, um zu funktionieren. Einige
erfordern mehr Bekleidung, aber jeder wird dort platziert, wo er dem Leib am
besten dienen kann, indem er dem geringeren Teil die größere Ehre erweist, so
dass es keine Uneinigkeit im Leib gibt, so dass alle die gleiche Fürsorge für
die Mitglieder haben können. Wenn ein Glied leidet, leiden alle, wenn einer
geehrt wird, freuen sich alle gemeinsam (Vv. 24-26).
In den Versen 27-31
sagt Paulus, dass wir alle der Leib Christi und alle von uns individuell
Glieder davon sind. Gott hat in der Gemeinde Apostel, Propheten, Lehrer,
Wundertäter, Heiler, Helfer, Verwalter, Sprecher in verschiedenen Sprachen
(d.h. Linguisten) eingesetzt. In Vers 29 sagt er, dass nicht alle gleich sind.
Jeder sollte sich ernsthaft die höheren Gaben wünschen oder danach streben
(vgl. Röm. 12,4-5; Eph. 4,14-16; Kol. 3,14; Phil. 1,1).
Paulus erklärt – wie wir in 1. Korinther 12 sehen – dass
verschiedene Gaben verschiedenen Menschen gemäß Gottes Willen gegeben werden.
In Kapitel 13 erklärt Paulus weiter, dass all diese Gaben
von göttlicher Liebe begleitet sein müssen – sonst sind sie wertlos (Vgl. auch Die Zungenfrage (Nr. 109))
Kapitel 13
1 Wenn ich mit
Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein
tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden
könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben,
sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich
nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib
dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts
nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die
Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich
nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie
rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie
freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie
hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das
prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die
Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser
prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so
wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein
Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann
wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in
einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich
stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun
aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte
unter ihnen.
Die Gaben des Heiligen
Geistes sind also so konzipiert, dass sie in das zweite Große Gebot passen –
nämlich, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (vgl. Frucht des Heiligen Geistes (Nr.
146)).
Nebenprodukte
der Liebe
Das Produkt der Liebe durch den Heiligen Geist hat viele
Nebenprodukte, womit man die Liebe identifizieren kann.
Hier reicht das einfache Bekenntnis des Glaubens nicht
aus. Es genügt nicht, Christus den „Herrn“ zu nennen. Dieses Bekenntnis muss
von Werken begleitet sein. Durch unsere Werke zeigen wir unseren Glauben (Jak.
2,18). Der Glaube ohne Werke ist tot (Jak. 2,26). Durch Werke wird der Glaube
vervollkommnet (Jak 2,20.22). Die Werke, die den Glauben vervollkommnen,
basieren auf Liebe.
Wie wir in den Versen 2-3 sehen, ist der Glaube, der
alles weiß und in der Lage ist, Berge zu versetzen, nutzlos. Selbst wenn man
seinen Leib aus den falschen Motiven dahingäbe – also nicht aus Liebe, sondern
um sich zu rühmen – nützt es nichts.
Wie wir in den Versen 4-6 sehen, zeigt die Geduld und
Freundlichkeit, die den Heiligen Geist veranschaulicht, anderen weder Arroganz
noch Grobheit. Gott wirkt durch uns – und zwar durch den Heiligen Geist.
Menschen können sehen, was Gott ist, indem sie sich ansehen, was wir tun – dann
bekommen sie eine Vorstellung davon, was Gott von ihnen will. Die Welt richtet
nämlich im Allgemeinen nach den Handlungen des Heiligen Geistes und im Grunde
nach der Liebe Gottes. Liebe im Kontext des Heiligen Geistes muss die Art von
Liebe sein, durch die Gott sich zeigen kann. Liebe verlangt nicht, dass sie
ihren Willen durchsetzen kann. „Sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das
Böse nicht zu.“ Um die Eigenschaften von Geduld und Freundlichkeit zu zeigen,
ist eine aufrichtige Rücksichtnahme auf die andere Person erforderlich.
Andererseits zeigen negative Eigenschaften – Arroganz,
Grobheit, erbittert sein und das Böse zurechnen – eine solche Rücksichtnahme
nicht. Sich freuen an der Wahrheit ist die Art von Triumph, der gezeigt wird,
wenn ein Freund Erfolg hat. So können die Auserwählten echte Freude zeigen,
wenn ein anderer erfolgreich ist. Wenn sich jemand vom Irrtum abwendet,
herrscht große Freude im Himmel; so muss es auch bei uns sein. Deshalb tragen wir
alles, hoffen alles und glauben alles. Wir ertragen alle Dinge zur größeren
Ehre Gottes, weil wir Gott und unserem Nächsten in Liebe geweiht sind. Denn
wenn wir unseren Nächsten nicht lieben, den wir sehen, wie können wir Gott
lieben, den wir nicht sehen? Wir sollten durch den einen Aspekt das Potenzial
und die Realität des anderen Aspekts demonstrieren. Wir sollten einander dienen
und unseren Nächsten lieben wie uns selbst (Gal. 5,13-14); und auch die
Wahrheit lieben und dadurch gerettet werden (2. Thes. 2,10).
Aus den Versen 8-13 sehen wir, dass die Liebe niemals
endet, weil sie von der Natur Gottes ausgeht, die ewig ist. Die unaufhörliche
Natur unserer Liebe zu Gott ist dem Geschenk des ewigen Lebens vollkommen
gleichgestellt. Denn ohne die Fortsetzung des einen kann es keine Fortsetzung
des anderen geben. Das Aufhören der Prophezeiung ist an die perfekte
Vereinigung und Erkenntnis gebunden, die aus der Teilnahme am Heiligen Geist
kommt. Von diesem Aspekt aus nehmen wir an der Göttlichen Vorsehung teil. Somit
wird perfektes Vorwissen letztendlich von Gott mit den Auserwählten geteilt
werden. Daher wird – von diesem Aspekt aus – die Prophezeiung aufhören. Die
perfekte Gemeinschaft, die aus der göttlichen Natur kommt, macht Zungen und
Sprache irrelevant. Wir erhalten eine völlig neue Sprache. Die Zungenrede wird
aufhören, weil uns eine Sprache gegeben wird, mit der wir kommunizieren können
– und zwar auf einer spirituellen Ebene. Alle Sprache wird aufhören, aber diese
Liebe zu Gott wird im Mittelpunkt dessen stehen, was wir sein werden, nachdem
Prophezeiungen, Wissen und die Zungerede aufhören.
Perfektes Wissen wird das Konzept des Nicht-Wissens
entfernen und daher wird Wissen als Begriff, der auch das Fehlen davon
impliziert, aufhören. Wir werden wissen, wie wir erkannt sind (1. Kor 13,12).
Unser Wissen und Verständnis ist unvollkommen und unreif. Von der ersten
Auferstehung an werden wir Gott – in geistlicher Hinsicht – von Angesicht zu
Angesicht sehen. Die geistige Welt wird in all ihrer Kraft entlarvt werden.
Dies kann nur in Liebe gesehen und geteilt werden. Ohne Liebe wird das
Individuum der zweiten Auferstehung übergeben um an dem Umlern- und
Umschulungsprozess teilzunehmen.
So beruht vollkommenes Verständnis auf der Liebe Gottes
(V. 13) (1. Joh. 4,19; Röm. 5,1-5; Phil. 1,9-10; Kol. 1,4-5; 1. Thess. 1,3;
5,8). Durch den Heiligen Geist sind wir in der Lage, die wahre und vollkommene
Liebe zu entwickeln – die von uns verlangt wird. Diese Liebe zeigt sich im
Glauben unter Widrigkeiten. So sind die Aspekte des Glaubens, der Hoffnung und
der Liebe miteinander verbundene Aspekte des Heiligen Geistes, aber die Liebe –
ist der größte dieser Aspekte.
Kapitel 14
1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des
Geistes, am meisten aber darum, dass ihr prophetisch redet! 2 Denn wer in
Zungen redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand
versteht ihn: im Geist redet er Geheimnisse. 3 Wer aber prophetisch redet, der
redet zu Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung. 4 Wer in Zungen
redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die
Gemeinde. 5 Ich möchte, dass ihr alle in Zungen reden könnt; aber noch viel
mehr, dass ihr prophetisch redet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als
der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, auf dass die
Gemeinde erbaut werde. 6 Nun aber, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch käme
und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht mit euch redete
in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der Prophetie oder der
Lehre? 7 So verhält es sich auch mit leblosen Instrumenten, es sei eine Flöte
oder eine Harfe: Wenn sie nicht unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann
man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird? 8 Und wenn
die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zur Schlacht rüsten? 9
So auch ihr: Wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann
man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden. 10 Es gibt vielerlei
Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache. 11 Wenn ich nun die
Bedeutung der Sprache nicht kenne, werde ich ein Fremder sein für den, der
redet, und der redet, wird für mich ein Fremder sein. 12 So auch ihr: Da ihr
euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass ihr sie im
Überfluss habt und so die Gemeinde erbaut. 13 Wer also in Zungen redet, der
bete, dass er’s auch auslegen könne. 14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet
mein Geist; aber mein Verstand bleibt ohne Frucht. 15 Wie soll es aber sein?
Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will
Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. 16
Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger dabeisteht, das
Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du sagst? 17 Dein
Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird nicht erbaut. 18 Ich danke Gott,
dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle. 19 Aber ich will in der Gemeinde
lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise,
als zehntausend Worte in Zungen. 20 Liebe Brüder und Schwestern, seid nicht
Kinder, wenn es ums Verstehen geht; sondern seid Kinder, wenn es um Bosheit
geht; im Verstehen aber seid erwachsen. 21 Im Gesetz steht geschrieben: »Ich
will in andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem Volk, aber auch so
werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.« 22 Darum ist die Zungenrede
ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die
prophetische Rede aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die
Gläubigen. 23 Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkäme und alle
redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie
nicht sagen, ihr seid von Sinnen? 24 Wenn aber alle prophetisch redeten und es
käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen überführt und
von allen gerichtet; 25 was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und
so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass
Gott wahrhaftig unter euch ist. 26 Wie ist es nun, Brüder und Schwestern? Wenn
ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine
Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen
zur Erbauung! 27 Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens
drei und einer nach dem andern; und einer lege es aus. 28 Ist aber kein
Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für
Gott. 29 Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden, und die andern
lasst darüber urteilen. 30 Wenn aber einem andern, der dabeisitzt, eine
Offenbarung zuteilwird, so schweige der Erste. 31 Ihr könnt alle prophetisch
reden, doch einer nach dem andern, damit alle lernen und alle ermahnt werden.
32 Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. 33 Denn Gott ist
nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der
Heiligen 34 sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen; denn es ist
ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch
das Gesetz sagt. 35 Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre
Männer fragen. Es steht einer Frau schlecht an, in der Gemeindeversammlung zu
reden. 36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist’s allein zu
euch gekommen? 37 Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt,
der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. 38 Wer aber
das nicht erkennt, wird nicht erkannt. 39 Darum, liebe Brüder, bemüht euch um
die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede. 40 Lasst aber alles
ehrbar und ordentlich zugehen.
Die Liebe ist also das Ziel und das wesentliche Merkmal
der Gemeinde: sie zeigt nämlich, dass die Gemeinde im Glauben handelt. Kapitel
14,1-18 setzt sich (vgl.Nr. 109 –) mit der Frage der
Zungenrede auseinander, die schon damals eine Lehre von Dämonen war. Sie zeigt
nicht die Liebe Gottes und die Liebe zueinander im Heiligen Geist. Die Gabe der
Zungenrede war die Fähigkeit, in echten Sprachen zu sprechen, die von
akkreditierten Dolmetschern für die Ausbildung der Gemeinde in verschiedenen
Bereichen – bei Bedarf – übersetzt werden könnten. Die Gabe der Zungenrede war
der Gabe der Weissagung untergeordnet (vgl. 12,10). Es ist hier klar, dass
diese Gabe Paulus gegeben wurde, damit er in Sprachen sprechen konnte, die er
nicht gelernt hatte, um das Evangelium denen zu predigen, die sonst nicht in
der Lage waren zu verstehen. Es gibt hier einen anderen Aspekt, den Paulus
eingebracht hat, und das ist sein Platz im Gebet. Dies ist in 109 zum Interpreter's
Dictionary of the Bible vermerkt – wie bereits unter (b) erwähnt – als
Hilfe zur privaten Hingabe, 1. Korinther 14,4 vgl. Römer 8,26-28.
1. Korinther 14,19-33 zeigt weiterhin, dass Paulus lieber
in gut geordneter Rede sprechen als massive Zitate in anderen Sprachen
verwenden wollte. Nichtsdestotrotz wird Gott sein Volk durch fremde Zungen
disziplinieren und unterweisen, wie es im Gesetz (Jes. 28,11-12) steht – das
zeigt, dass die Propheten Teil des Gesetzes sind.
Konkret wird hier der ungeordnete Gebrauch von Zungen als
Zeichen von Instabilität gesehen. Das nützlichste Werkzeug der Bekehrung ist
klare Prophezeiung. Paulus fährt fort, die Regeln für den Gebrauch von Zungen
bzw. Fremdsprachen zu erklären. Sie müssen im Gottesdienst in klarer Rede in
Hymnen, im Unterricht, in Offenbarungen oder Interpretationen eingesetzt
werden. „Lasst es alles geschehen zur Erbauung!“ Die Zungenrede darf nicht
verwendet werden, es sei denn, es gibt jemanden zum Dolmetschen, der die
Sprache kennt. Andernfalls sollen sie schweigen (Vv. 26-33). „Denn Gott ist
nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der
Heiligen“ (V. 33).
Frauen sollen schweigen (Vv. 34-36), können aber Fragen
stellen, wenn sie keinen Ehemann haben, dem sie Fragen stellen könnten. Ein
Prophet wird anerkennen, dass das, was Paulus hier sagt, ein Gebot des Herrn
ist (Vv. 37-9). Bemüht euch um die prophetische Rede und die Zungenrede. „Lasst
aber alles ehrbar und ordentlich zugehen“ (Vv. 39-40).
Es scheint also, dass die Zungenrede ein akzeptabler Teil
der Verkündigung des Evangeliums ist, aber es wird einigen zu einem bestimmten
Zweck gegeben, ebenso wie alle geistlichen Gaben Gottes. In einem kirchlichen
Bereich, in dem alle die gesprochene Sprache in ausreichendem Maße sprechen –
oder zumindest verstehen –, besteht keine Notwendigkeit für dieses Ereignis.
Wir wissen, dass in der Gemeinde in Transkarpatien
berichtet wird, dass sie in Zungen sprechen. So wie wir es verstehen, sprechen
sie in einer alten Form des Dialekts in der Gemeinde. Ein solches Wunder kann
notwendig sein oder dort von Bedeutung sein – und anderswo nicht.
Paulus stellte dies Gabe von geringerem Wert dar und wies
darauf hin, dass es von Beobachtern missbraucht und missverstanden werden
könnte. Sie sollte nur nach den von ihm festgelegten Richtlinien für die Erbauung
der Gemeinde verwendet werden. Römer 12,6-9 ist für diesen Aspekt von
Bedeutung. Sowohl Hören als Sprechen spielen dann eine Rolle. Sein Platz muss –
wenn er in göttlicher Liebe richtig angewendet wird – in der Verkündigung des
Evangeliums an alle Nationen liegen.
Kapitel 15
1 Ich erinnere euch aber, Brüder und Schwestern, an das
Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem
ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr’s so
festhaltet, wie ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr’s umsonst
geglaubt hättet. 3 Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch
empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift;
4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten
Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von
den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern
auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind
entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen
Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt
gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht
wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt
habe. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir
ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie
alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11 Ob nun ich oder
jene: So predigen wir, und so habt ihr geglaubt. 12 Wenn aber Christus
gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige
unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? 13 Gibt es keine Auferstehung
der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. 14 Ist aber Christus
nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer
Glaube vergeblich. 15 Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden,
weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht
auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. 16 Denn wenn die Toten
nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. 17 Ist Christus
aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren
Sünden; 18 dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. 19
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten
unter allen Menschen.20 Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als
Erstling unter denen, die entschlafen sind. 21 Denn da durch einen Menschen der
Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der
Toten. 22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig
gemacht werden. 23 Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als
Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; 24
danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er
vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. 25 Denn er muss
herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« 26 Der letzte
Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. 27 Denn »alles hat er unter seine Füße
getan« Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der
ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. 28 Wenn aber alles ihm untertan
sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles
unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem. 29 Was machen denn die, die
sich für die Toten taufen lassen? Wenn die Toten gar nicht auferstehen, was
lassen sie sich dann für sie taufen? 30 Und warum begeben wir uns dann jede
Stunde in Gefahr? 31 Täglich sterbe ich, so wahr ihr mein Ruhm seid, den ich
habe in Christus Jesus, unserm Herrn. 32 Hätte ich in menschlicher Weise in
Ephesus mit wilden Tieren gekämpft, was hätte es mir geholfen? Wenn die Toten
nicht auferstehen, dann »lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir
tot!« 33 Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. 34
Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn einige wissen nichts
von Gott; das sage ich euch zur Schande.35 Es könnte aber jemand fragen: Wie
werden die Toten auferstehen und mit was für einem Leib werden sie kommen? 36
Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du
säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es
von Weizen oder etwas anderem. 38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will,
einem jeden Samen seinen eigenen Leib. 39 Nicht alles Fleisch ist das gleiche
Fleisch, sondern ein anderes Fleisch haben die Menschen, ein anderes das Vieh,
ein anderes die Vögel, ein anderes die Fische. 40 Und es gibt himmlische Körper
und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und
eine andere die irdischen. 41 Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern
Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern
unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. 42 So auch die Auferstehung der
Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 43 Es wird
gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in
Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. 44 Es wird gesät ein natürlicher
Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 45 Wie geschrieben steht: Der erste
Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen«, und der letzte Adam zum Geist,
der lebendig macht. 46 Aber nicht der geistliche Leib ist der erste, sondern
der natürliche; danach der geistliche. 47 Der erste Mensch ist von der Erde und
irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. 48 Wie der irdische ist, so sind
auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen.
49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen
das Bild des himmlischen.50 Das sage ich aber, liebe Brüder und Schwestern,
dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das
Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. 51 Siehe, ich sage euch ein
Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt
werden; 52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten
Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen
unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dies Verwesliche muss
anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die
Unsterblichkeit. 54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit
und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden
das Wort, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg. 55 Tod,
wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« 56 Der Stachel des Todes aber ist
die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. 57 Gott aber sei Dank, der
uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! 58 Darum, meine lieben
Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem
Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem
Herrn.
Dieses Kapitel befasst sich dann mit der Auferstehung und
ist entscheidend für das Verständnis des Glaubens. Die Toten lagen im Grab bzw.
Scheol bis zur genannten Auferstehung der Toten in der Ersten Auferstehung (Nr. 143A) bei der Wiederkunft
des Messias oder in der Zweiten Auferstehung (Nr. 143B) am Ende des
Millenniums zur Umschulung der Menschheit am Gericht des Großen Weißen Thrones.
Jeder im ersten oder zweiten Jahrhundert, der sagte, dass er nach seinem Tod in
den Himmel gehe, wurde nicht als Christ anerkannt, sondern als antinomistischer
Gnostiker, der die Lehre der Unsterblichkeit der Seele vertrat (vgl. Justin der
Märtyrer Dial., LXXX; Nr. 143A oben; Die Seele
(Nr. 092); Die
sokratische Seelendoktrin (Nr. B6)).
Paulus bezeichnete die erste Auferstehung als ex-anastasin
bzw. „Aus-Auferstehung“, weil sie die Auserwählten bei der Rückkehr des
Messias aus der menschlichen Heerschar herausnimmt und sie zu geistigen Wesen
macht (Phil. 3,11).
Paulus erinnert uns daran, dass es das Evangelium ist,
durch das wir stehen und gerettet werden – vorausgesetzt, dass wir es
festhalten „es sei denn, dass ihr’s umsonst geglaubt hättet“ (Vv. 1-2).
Christus starb für unsere Sünden nach der Schrift (V. 3;
Jes. 53,5-12; V. 4, Ps. 16,10 (vgl. Apostelgeschichte 2,31). Dieser Text musste
notwendig neu formuliert werden, da berichtet wurde, dass es einige in Korinth
gab, die die Auferstehung leugneten. Diese Leugnung war eine gnostische Lehre,
die lehrte, das man nach dem Tod in den Himmel gehen würde. Der böse Gott
Jaldabaoth habe ihnen das Alte Testament und das Gesetz gegeben, um sie daran
zu hindern, über die Milchstraße in den Himmel zu gelangen. Diese Lehre kam
über die Gnostiker, entweder in heidnischer Gestalt im Nahen Osten oder in
jüdischer Form aus Alexandria – durch ihre Handelswege. Sie galt als gottlose
und gotteslästerliche Lehre. Wir wissen aus Korinther 10,1-4 und
Apostelgeschichte 7,33-53, dass es Christus war, der Mose das Gesetz gab und
mit Israel am Sinai und in der Wüste war.
Christus wurde getötet und dann am dritten Tag begraben
und auferweckt. Er wurde am Mittwoch, den 5. April 30 n.u.Z. an einem Pfahl
(stauros) getötet und bei Sonnenuntergang kurz vor Einbruch der Dunkelheit
begraben und am Ende des Sabbats, den 8. April 30 n.u.Z., auferstanden und
wurde am Sonntag, den 9. April 30 n.u.Z., als Schwingopfer (aus 3. Mose) vor
Gott gebracht (vgl. Zeitpunkt der Hinrichtung Jesu
und der Auferstehung (Nr. 159)). Der Gott, der am Freitag getötet und
dann am Sonntag auferstanden sein sollte, war Attis. Die Göttin war Kybele, die
in den Hades eintrat und ihn auferstehen ließ (sie wurde auch als Ištar/Oster
oder Astoreth, Gemahlin von Baal, bezeichnet). Es war Attis' Leib, der im
ersten und zweiten Jahrhundert auf einem gleichseitigen Sonnenkreuz um Rom
herumgeführt wurde. Diese Lehre entspricht nicht dem Zeichen des Jona (vgl. Zeichen des Jona und die
Geschichte des Wiederaufbaus des Tempels (Nr. 013)). Als Paulus dies
schrieb, stand der Tempel noch und das Zeichen des Jona – in seiner zweiten
Phase – war noch nicht vollendet. Jakobus war noch am Leben und noch nicht –
gemäß Daniel 9,25-27 – als zweiter Gesalbter 63/64 n.u.Z. getötet worden (Kommentar zu
Daniel Kapitel 9 (F027ix)).
Die zeitliche Abfolge Christi wird wie folgt beschrieben:
er kehrt zurück und erscheint dem Kephas und Jakobus (dem Bruder des Herrn
(Gal. 1,19)) und dem Rest der Zwölf (Vv. 5-7) und – zuletzt von allen –
erschien er Paulus, der sich als eine unzeitige Geburt darstellt (Vv. 8) (vgl.
9,1; Gal. 1,16; Apostelgeschichte 9,3-6).
„Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten
auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch, Es gibt keine Auferstehung
der Toten?“ (V. 12ff). Daher wissen wir, dass die gnostische Lehre in Korinth
eingedrungen war. Dann folgt einerseits eine Widerlegung der gnostichen Lehre
von Himmel und Hölle und andererseits die Bestätigung der Notwendigkeit der
Auferstehung und des Gerichts. Diese letztere Lehre wird von den
antinomistischen Gnostikern vermieden – so wie auch von allen anderen, die
lehren, dass sie, wenn sie sterben, in den Himmel kommen (vgl.– 143A).
Verse 15,12-34 befassen sich mit der Bedeutung der
Auferstehung (V. 18: 1. Thess. 4,16; Vv. 21-22: Röm. 5,12-18; V. 23, und Seinem
Kommen am Ende des Zeitalters 1. Thess. 2,19; 4,13-17). Verse 24-27, Christi
Feinde sind die dämonischen Mächte, der Tod wird durch sie verursacht (V. 27,
Ps. 8,6).
In den Versen 24-28 zeigt der Text, dass Christus das
Reich, dem Vater, übergeben wird – nachdem er alle Herrschaft und alle Macht
vernichtet und alle – nämlich Feinde – unter seine (Christi) Füße gelegt hat.
An dieser Stelle (Vv. 27-28) schlägt Paulus auf den Binitarismus von Attis ein
und unterscheidet klar, dass Gott der Vater nicht unter den Dingen ist, die dem
Messias unterstellt werden, und dass der Messias die Macht an Gott zurückgibt,
wenn er nach der Zweiten Auferstehung (Nr. 143B) kommt und selbst in allen Dingen dem Vater
unterworfen ist und Gott dann alles für alle durch den Heiligen Geist ist.
Ewiges Leben wird durch den Heiligen Geist (Nr. 117) gewährt. Die Seele
ist nicht ewig – das ist eine gottlose, sogar eine gotteslästerliche, Lehre. Ewiges Leben
(Nr. 133) ist ohne den Heiligen Geist nicht möglich und wird erst
nach dem Gericht und den endgültigen Verwandlungen – entweder bei der ersten
oder bei der zweiten Auferstehung nach dem Gericht – gewährt.
Dies wurde auch in Die Seele (Nr. 092) (S. 2) erläutert. Die
Bibel sagt ganz kategorisch, dass die Toten bis zur Auferstehung – entweder der
ersten oder der zweiten Auferstehung – so bleiben: tot. Niemand außer Christus
ist auferstanden; die anderen Auserwählten sind eingeschlafen (1. Thess.
4,13-18) – die Toten werden aber auferstehen, wie wir in 1. Korinther 15,16-18
sehen. „ Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht
auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig,
so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus
entschlafen sind, verloren.“
„Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als
Erstling unter denen, die entschlafen sind“ (1. Kor. 15,20). David „ist
gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag“
(Apostelgeschichte 2,29).
Joh. 3,13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer
dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.
Aus dieser Position folgt die Notwendigkeit einer
körperlichen oder leiblichen Auferstehung. Die Leugnung der leiblichen Auferstehung,
die mit dem Trinitarismus in Mode kam, ist falsch, da sie auf ein
Missverständnis der Abfolge der Passaopfer und -gaben zurückzuführen ist. Es
ist notwendig, sich hier ausführlich mit der Auferstehung zu befassen, so
verstehen wir die Beziehung Christi und der Menschheit zu Gott und wie – so wie
die Bible sagt – der Mensch das ewige Leben ererben soll.
(Seiten 6-7) – Sein Leben wurde als Lösegeld für viele
gegeben (Matthäus 20,28; Mark. 10,45). 1 Petrus 3,18 besagt, dass Christus für
die Sünden und für die Schafe gestorben ist (siehe Joh. 10,11). Paulus hielt
fest, dass Christus starb und auferstanden ist und dass die Geltendmachung von
Christi Tod und Auferstehung für den Glauben von grundlegender Bedeutung ist –
dies gilt auch für die allgemeine Auferstehung der Toten (1. Kor. 15,12-14).
Die Auferstehung ist allumfassend
Die Logik dieser Aussage von Paulus ist, dass die
Mechanismen des Todes und der Auferstehung Christi die gleichen sind wie die
der Auserwählten, für die er starb (1. Joh. 3,16). Der Kreis der Auferstehung
in Offenbarung 20,4 ff. erstreckt sich auf die Menschheit im Allgemeinen.
Christus hatte das Leben in sich selbst, weil sein Vater es ihm gewährt hatte
(Joh. 5,26). Er galt als der letzte Adam. Paulus beantwortet die Frage die sich
mit dem Prozess der Auferstehung befasst, in den Versen 35-49.
Paulus sagt, „dass Fleisch und Blut das Reich Gottes
nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die
Unverweslichkeit“ (V. 50). Dies wird so verstanden, dass man von einer menschlichen
Struktur zu einer Wiedergeburt durch die Taufe – nach der Buße – übergeht, als
bewusster und reuiger Erwachsener, der von Gott berufen wird. Daher kann die
Taufe nur nach der Umkehr als Erwachsener erfolgen. Obwohl der Text in Markus
16, 9-20 im Allgemeinen entweder als Ergänzung zum Original oder als
Wiederherstellung des Textes angesehen wird (und der zu einem sehr frühen
Zeitpunkt hätte entfernt werden müssen), zeigt der Text in Vers 16 in diesem
Kapitel, dass das Konzept der Buße durch Glauben für die Errettung unerlässlich
ist. Vers 16 – nämlich „wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ – zeigt, dass Buße und Glaube die
wesentlichen Voraussetzungen für die Taufe waren. Somit ist ein Säugling daran
gehindert, dieses Recht zu erhalten, da er keine Reue zeigen kann. Die
Säuglingstaufe widerspricht dem und dies wurde in den ersten Jahrhunderten auch
so verstanden.
Die Bibel selbst sagt uns, dass die Auferstehung der
Toten und das Verständnis der geistigen Struktur unter den Sekten der Juden
umstritten waren. Die Sadduzäer lehrten, dass es keine Auferstehung der Toten
gäbe, und es gäbe auch keine Engel oder Geist (Apostelgeschichte 23,8). Die
Pharisäer – dagegen – bezeugten beides (Apostelgeschichte 23,8), und Christus
hielt fest, dass es die Pharisäer waren, die auf dem Stuhl Moses saßen und
denen man gehorchen musste (Matt. 23,2).
Die Sadduzäer scheinen eine materialistische Struktur
angenommen zu haben, die jedes immaterielle System zu vermeiden suchte. Paulus
entwickelte die Struktur, um die Wiederkunft Christi zu integrieren. Für jeden
Bibelforscher ist es offensichtlich, dass in der Zeitspanne von zweitausend
Jahren viele der Auserwählten gestorben sind. Dieser Prozess wurde aufgrund des
Empfangs des Heiligen Geistes bei der Taufe als Einschlafen bezeichnet.
Die alte Struktur starb bei der Taufe, wobei die Person wiedergeboren – im
Geiste wiedergeboren – wurde. Paulus sagt in den Versen 51-53, dass wir nicht
alle entschlafen werden sondern wir alle verwandelt werden werden – in einem Augenblick,
zur Zeit der letzten Posaune (siehe die Anmerkungen unten auf dem Schofar und
den Silberposaunen). Mit anderen Worten, es wird eine Auferstehung der Toten
geben und dann werden alle, die leben, mit ihnen zur Zeit der letzten Posaune
verwandelt werden und zum Messias in Jerusalem gebracht werden.
Der Prozess, von dem gesprochen wird, ist die erste
Wiederauferstehung der Toten, auf die in Offenbarung 20,4 Bezug genommen wird
(vgl. ex anastasin Phil. 3,11). Die zweite Auferstehung ist die nach den
tausend Jahren der irdischen Herrschaft Christi. Dies ist die allgemeine
Auferstehung der Toten, von der Offenbarung 20,11-15 spricht. In 1. Thess. 4,15
sagt Paulus, dass wir denen nicht „zuvorkommen“ werden, die entschlafen sind –
d.h. ihnen nicht vorausgehen werden. Christus wird herabsteigen und die Toten
in Christus – diejenigen, die getauft sind und verstorben sind – werden zuerst
auferstehen und dann zusammen mit denjenigen, die leben, in puren Geist
verwandelt werden. Dieser Prozess wird in der Problem des Bösen (Nr. 118) untersucht. Diese
Geistwesen werden dann zu Christus in Jerusalem versammelt werden, von wo aus
die Welt für das Millennium – bzw. tausend Jahre – unter Christus regiert wird.
Sacharja 14 befasst sich mit dieser Zeit. Der Prozess seiner Gründung ist in
Sacharja 14,1-15 vermerkt. Die Anforderungen für die Teilnahme an den Festen in
Jerusalem und das Einhalten des Laubhüttenfestes um Regen zur korrekten Zeit zu erhalten, werden erwähnt.
Von diesen Schriften sehen wir, dass es zwei Klassen auf
dem Planeten während der eintausend Jahre nach der Rückkehr Christi gibt. Dies
sind – einerseits – die geistlichen Auserwählten unter Christus und –
andererseits – die menschlichen Überlebenden der Kriege der Letzten Tage, denen
die Führung gegeben wird, um den Planeten wiederherzustellen. Die Auserwählten
werden die Führer der verbleibenden menschlichen Struktur sein (Jes. 30,21).
Der
Schofar und die Silberposaunen (Nr. 047)
(Seite 8)
In 1. Korinther 15,52 heißt es – in Bezug auf den Klang
des Schofars – „plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune.
Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen
unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“
Von der Zeit an als Moses das Gesetz gegeben wurde, bis
zum letzten Gericht und der Auferstehung des letzten Geschöpfes Gottes, wird
der Schofar ertönt, um am Beginn – und auch am Ende. Wie die Glocke, die
läutet, um die Schule anzukündigen, und das Signalhorn, das zum Weckruf bläst,
wird das Schofar geblasen, um die Schöpfung zum Handeln und zur Veränderung zu
versammeln.
Es liegt in der Verantwortung der Kirche, in die Posaunen
zu blasen und klare Botschaften zu geben. Wir müssen immer bereit sein, auf die
Posaune von 1. Thessalonicher 4,16-17 zu hören.
„Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt,
wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen
vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst.
„Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben,
zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die
Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit“
Kapitel 16
1 Was aber die Sammlung für die Heiligen angeht: Wie ich
den Gemeinden in Galatien geboten habe, so sollt auch ihr tun! 2 An jedem
ersten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle
an, so viel ihm möglich ist, damit die Sammlung nicht erst dann geschieht, wenn
ich komme. 3 Wenn ich aber gekommen bin, will ich die, die ihr für bewährt
haltet, mit Briefen senden, dass sie eure Gabe nach Jerusalem bringen. 4 Wenn
es aber die Mühe lohnt, dass auch ich hinreise, sollen sie mit mir reisen.5 Ich
will aber zu euch kommen, sobald ich durch Makedonien gezogen bin; denn durch
Makedonien will ich nur durchreisen. 6 Bei euch aber werde ich, wenn möglich,
eine Weile bleiben oder auch den Winter zubringen, damit ihr mich dann
geleitet, wohin ich ziehen werde. 7 Denn ich will euch jetzt nicht nur sehen,
wenn ich durchreise; ich hoffe ja, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn es der
Herr zulässt. 8 Ich werde aber in Ephesus bleiben bis Pfingsten. 9 Denn mir ist
eine große Tür aufgetan zu reichem Wirken; es gibt aber auch viele Widersacher.
10 Wenn Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sein kann;
denn er treibt das Werk des Herrn wie ich. 11 Dass ihn nur nicht jemand
verachte! Geleitet ihn aber in Frieden, dass er zu mir komme; denn ich warte
auf ihn mit den Brüdern. 12 Von Apollos, dem Bruder, aber sollt ihr wissen,
dass ich ihn immer wieder gebeten habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen; aber
es war durchaus nicht sein Wille, jetzt zu kommen; er wird aber kommen, wenn es
ihm gelegen sein wird. 13 Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
14 Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! 15 Ich ermahne euch aber,
Brüder und Schwestern: Ihr kennt das Haus des Stephanas, dass sie die Erstlinge
in Achaia sind und sich selbst in den Dienst der Heiligen gestellt haben. 16
Ordnet auch ihr euch solchen unter und allen, die mitarbeiten und sich mühen!
17 Ich freue mich über die Ankunft des Stephanas und Fortunatus und Achaikus;
denn wo ihr mir fehltet, haben sie euch ersetzt. 18 Sie haben meinen und euren
Geist erquickt. Erkennt solche Leute an! 19 Es grüßen euch die Gemeinden in der
Provinz Asia. Es grüßen euch vielmals in dem Herrn Aquila und Priska samt der
Gemeinde in ihrem Hause. 20 Es grüßen euch alle Brüder und Schwestern. Grüßt
einander mit dem heiligen Kuss. 21 Hier, mein Gruß mit eigener Hand: Paulus. 22
Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht. Maranata! 23 Die Gnade
des Herrn Jesus sei mit euch! 24 Meine Liebe ist mit euch allen in Christus
Jesus!
Das letzte Kapitel des Briefes befasst sich mit der
Verwaltung der Gemeinde. Der Zehnte und die Opfergaben dürfen an Sabbat,
Neumond und Festtagen nicht aufgenommen werden – nach dem Gesetz (Zehnten (Nr.
161).
Aus diesem Grund legte Paulus sowohl in Korinth als auch in Galatien eine
Geldsammlung am ersten Tag jeder Woche nach dem Sabbat (dem siebten Tag der
Woche), dem Tag der heiligen Anbetung – nach dem Vierten Gebot –, beiseite. Dies war für die Versorgung der
Gemeinde in Jerusalem, die verfolgt war (V. 3). Es ist ungewiss, ob Paulus mit
den ernannten Amtsträgern dorthin gehen musste. Die Gemeinde traf sich an
diesem Tag nicht zum Gottesdienst – der Tag war nie heilig, außer wenn jener
Tag ein Neumond oder ein heiliger Tag unter dem Tempelkalender war (Nr. 156). Es
wurde erst im Jahre 111 n.u.Z. neben dem Sabbat aus Rom als zusätzlicher Tag
für Geldsammlungen eingeführt und um den Verehrern von Attis und der
Baal-Kulte, die ins Christentum kamen, gerecht zu werden.
Jeder, der eine schwarze Soutane trug und sich sonntags
traf – weil die Sonntage nun die Anbetungstage seien – und das Fest des 25.
Dezember und das der Göttin Ištar/Oster einhielt und lehrte, dass das Gesetz
abgeschafft war und dass die Gläubigen nach ihrem Tod in den Himmel kamen, war
einer von den „kəmārîm“ bzw. ein Priester des Baalsystems – und ein
antinomistischer gnostischer Heide. Sie waren überhaupt keine Christen. Am Ende
des vierten Jahrhunderts beklagten jene „kəmārîm“ sich darüber, dass
die römischen Christen alle ihre Lehren gestohlen hatten.
Paulus erklärt seine Absicht, nach Makedonien zu gehen
(V. 5) (vgl. Apostelgeschichte 19,21). Er sagt, er könnte sogar den Winter mit
ihnen in Korinth verbringen und Korinth als zentralen Knotenpunkt für seine
Besuche nutzen. Er sagt, er beabsichtige, bis Pfingsten in Ephesus zu bleiben.
Er sagt, dass sich ihm eine breite Tür geöffnet hatte und dass es viele
Widersacher gab (V. 9) (vgl. Apostelgeschichte 18,19, 19,9).
Paulus fügt hinzu, dass Timotheus auf dem Weg nach
Korinth war und dass die Korinther Timotheus beruhigen sollten (V. 10) und dass
Timotheus zu Paulus (in Ephesus) mit den Brüdern zurückkehren sollte (V. 11)
(vgl. 1. und 2. Tim.).
Apollos (vgl. Apg 18,24-26) sollte auch kommen, aber noch
nicht. Er würde kommen, wenn sich ihm die Gelegenheit biete. In Vers 13ff.
ermahnt Paulus die Korinther, mutig und stark zu sein und in Liebe
zusammenzustehen.
In den Versen 15ff. bestätigt Paulus, dass dijenigen, die
vom Haus des Stephanas waren (1,16), die Erstlinge – die wichtigsten Führer –
in Korinth waren, und ermahnt die Korinther, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er
lobt Stephanas, Fortunatus und Archaikus, weil sie ihn unterstützten und die Abwesenheit
der korinthischen Brüder wettgemacht hatten. Sie sollten für ihren Dienst
anerkannt werden.
In Vers 19 grüßen die Gemeinden Asiens auch Aquila und
Priska (Apostelgeschichte 18,2, Röm. 16,3, 2. Tim. 4,19) und alle in der
Gemeinde in ihrem Haus (vgl. Philipperbrief Kapitel 1). Er sagt hier, „Grüßt
einander mit dem heiligen Kuss“ (vgl. Röm 16,16).
In den Versen 21ff. sagt Paulus dann, dass er diesen Gruß
mit seiner eigenen Hand schreibt (vgl. 2. Thess. 3,17). Vielleicht war
Sosthenes derjenige, die sein Diktat aufgenommen hatte (1,1), er diente ja als
sein Sekretär (vgl. Röm. 16,22).
In Vers 22 sagt er „Unser Herr, komm“ bzw. Maranata,
was eine Kombination aus zwei aramäischen Wörtern ist.
Er endet mit, „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch! Meine
Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus!“
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