Christliche Kirchen Gottes

 

Nr. F057

 

 

 

 

Kommentar zu Philemon

 

(Ausgabe 1.0 20200928-20200928)

 

Philemon wurde geschrieben, um die Freilassung eines konvertierten Sklaven von seinem ebenfalls konvertierten Herrn Philemon zu erreichen.

 

 

 

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Der Brief an Philemon

Einführung in Philemon

Auf seiner (dritten) Missionsreise nach Kleinasien scheint Paulus in Ephesus viele aus Ephesus und den Städten der Umgebung bekehrt zu haben. Einer von ihnen scheint ein Mann namens Philemon – aus der nahe gelegenen Stadt Kolossä – gewesen zu sein (V. 19). Er muss ein wohlhabender Mann gewesen sein (V. 22). Offensichtlich besaß er Sklaven. Paul scheint ihn hoch geschätzt zu haben: Paulus nannte ihn „lieber Bruder“ und „mein Mitarbeiter“ - ein Titel, der denjenigen verliehen wurde, die eine Zeitlang neben Paulus dienten. (Auch die Evangelisten Markus und Lukas erhielten diesen Titel später im Brief [1, 1, 24]). Paulus beruft sich – für die Zwecke des Briefes – auf ihre enge Beziehung.

Der Brief wurde während der ersten Gefangenschaft des Paulus in Rom geschrieben, wahrscheinlich im Jahre 61 oder 62 n.u.Z. Der Brief zeigt die Fürsorge und Sorge, die Paulus hatte – und alle Gläubigen füreinander haben sollten. Siehe 2. Korinther 11,28-29.

Der Zweck des Briefes war, Philemon zu überzeugen, seinem Sklaven Onesimus Freiheit zu verleihen, der von Kolossä nach Rom geflohen war und irgendwie – entweder durch Zufall oder Absicht – auf Paulus gestoßen war und – entweder in seinem Umgang mit Paulus oder der Kirche, in der er Paulus fand – sich bekehrte. Onesimus ist die latinisierte Form des griechischen Onesimos, was „nützlich“ oder „profitabel“ bedeutet. Er war Sklave. In Rom – unter Paulus – wurde er geführt zum freien Mann des Herrn zu werden, und er suchte seine Freiheit durch Paulus. Onesimus war bereit, in den Dienst seines Herrn zurückzukehren, entweder als Sklave oder als „ein lieber Bruder“ (Vers 16).

Paulus sendet den Brief durch Onesimus, welches zeigt seinen guten Glauben und sein Vertrauen in Onesimus.

In Kolosser 4:9 sehen wir, dass Paulus der Kirche in Kolossä einen anderen Gläubigen mit Onesimus (also einem „treuen und geliebten Bruder, der einer von euch ist“) geschickt hatte, nämlich Tychikus.

Theologie des Briefes

Der Brief an Philemon erinnert uns daran, dass Gottes Offenbarung an die Menschheit sehr persönlich ist. In formelleren biblischen Werken – wie den Evangelien oder dem Römerbrief oder sogar den Briefen des Paulus an die Gemeinden in Philippi oder Kolossä – könnte es leicht sein, den Eindruck zu bekommen, dass Gott sich nicht um die Prüfungen und Bedrängnisse in einem einzelnen Haushalt kümmert und dafür keine Zeit hat. Philemon ist ein starker Beweis für das Gegenteil und zeigt, dass erhabene Lehren – wie die Liebe Gottes, Vergebung in Christus oder die inhärente Würde des Menschen – echte und relevante Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Der Brief an Philemon veranschaulicht, dass Grundsätze wie diese das Leben der Gläubigen tiefgreifend beeinflussen können und sollen.

Paulus bat Philemon – aufgrund der Liebe und der Vergebung, die Gott in Philemons Herzen gefördert hatte – dem entflohenen und jetzt gläubigen Sklaven Onesimus diese Eigenschaften jetzt zu zeigen. Die Macht des Evangeliums war von Philemon bezeugt worden, und Paulus berief sich in seinem Brief auf eine Schuld und Verantwortung, die Philemon also seiner Ansicht nach ihm schuldete – gemäß dem Gesetz Gottes –, indem er sich bekehrt hatte (V. 19). Paulus wollte, dass Onesimus seine Bekehrung entwickeln konnte und stellte daher eine Bitte. Sein Wunsch war, dass Philemon Onesimus vergab, den Sklaven als Bruder in Christus annahm und darüber nachdachte, Onesimus zu Paulus zurückzuschicken, da der Apostel ihn für nützlich im Dienst Gottes hielt  (1:11–14).

Paulus wollte, dass Onesimus die Freiheit nach dem Gesetz verliehen wurde, die einem Bruder unter Freilassung zustand (vgl. Das Gesetz Gottes (L1)).

Der Brief an Philemon stellt den schönen und majestätischen Übergang von der Sklaverei zur Verwandtschaft dar, der sich aus der Einbeziehung der Heiden in die Kirche Gottes – den Leib Christi – ergibt.

 

Philemon 1-25

1 Paulus, Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an den lieben Philemon, unsern Mitarbeiter, 2 und an Aphia, die Schwester, und Archippus, unsern Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Hause: 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 4 Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten – 5 denn ich höre von der Liebe und dem Glauben, die du hast an den Herrn Jesus und zu allen Heiligen –, 6 dass dein Glaube, den wir miteinander haben, kräftig werde in Erkenntnis all des Guten bei uns, auf Christus hin. 7 Denn ich hatte große Freude und Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen erquickt sind durch dich, lieber Bruder. 8 Darum, obwohl ich in Christus alle Freiheit habe, dir zu gebieten, was zu tun ist, 9 will ich um der Liebe willen eher bitten, so wie ich bin: Paulus, ein alter Mann, nun aber auch ein Gefangener Christi Jesu. 10 So bitte ich dich wegen meines Kindes Onesimus, den ich gezeugt habe in der Gefangenschaft, 11 der dir früher unnütz war, jetzt aber dir und mir sehr nützlich ist. 12 Den sende ich dir wieder zurück und damit mein eigenes Herz. 13 Ich wollte ihn gern bei mir behalten, damit er mir an deiner statt diene in der Gefangenschaft um des Evangeliums willen. 14 Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, damit das Gute dir nicht abgenötigt wäre, sondern freiwillig geschehe. 15 Denn vielleicht war er darum eine Zeit lang von dir getrennt, damit du ihn auf ewig wiederhast, 16 nicht mehr als einen Sklaven, sondern als einen, der mehr ist als ein Sklave: ein lieber Bruder, besonders für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im leiblichen Leben wie auch im Herrn. 17 Wenn du mich nun für deinen Freund hältst, so nimm ihn auf wie mich selbst. 18 Wenn er aber dir geschadet hat oder etwas schuldig ist, das rechne mir an. 19 Ich, Paulus, schreibe es mit eigener Hand: Ich will’s bezahlen; ich schweige davon, dass du dich selbst mir schuldest. 20 Ja, mein Bruder, gönne mir, dass ich mich an dir erfreue in dem Herrn; erquicke mein Herz in Christus. 21 Im Vertrauen auf deinen Gehorsam schreibe ich dir; denn ich weiß, du wirst mehr tun, als ich sage. 22 Zugleich bereite mir eine Herberge; denn ich hoffe, dass ich durch eure Gebete euch geschenkt werde. 23 Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, 24 Markus, Aristarch, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. 25 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!