Christliche Kirchen Gottes

 

Nr. F050

 

 

 

 

 

Kommentar zu Philipperbrief

 

(Ausgabe 1.0 20201120-20201120)

 

 

 

Der Philipperbrief ist einer der paulinischen Gefängnisbriefe, die in der Zeit geschrieben wurden, als Paulus um 61 oder 62 n.u.Z. in Rom im Gefängnis war. Es enthält eine theologische Botschaft an die Kirche in Philippi.

 

 

 

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Kommentar zum Philipperbrief

Einleitung

Dieser herzliche und liebevolle Brief wurde von Paulus an die Kirche in Philippi in Mazedonien geschrieben. Dies war die erste Kirche, die vom Apostel auf europäischem Boden gegründet wurde (Apostelgeschichte 16,11-15). Er diente dort – so wird vermutet – auf seiner zweiten Missionsreise. Seine Beziehung zu ihnen scheint danach jahrelang glücklich zu sein. Es muss auch verstanden werden, dass viele andere Kirchen in Europa von den anderen Aposteln gegründet wurden. Andreas errichtete die Kirche in Thrakien mit Petrus – der in Parthien und von Antiochia aus arbeitete und in Verbindung mit Andreas in Thrakien und Skythien (vgl. Gründung der Kirche unter den Siebzig (Nr. 122d)).

Paulus war zu dieser Zeit im Gefängnis und wartete auf seinen Prozess (1,12-26). Manche finden es schwierig, den Brief zu datieren. Bullinger glaubt, dass er gegen Ende seiner Gefangenschaft um 62 n.u.Z. von Rom aus geschrieben wurde (siehe unten). Die meisten Gelehrten platzieren es von 61 bis 63 n.u.Z. Die Situation spiegelt das Ende der Apostelgeschichte wider und bezieht sich auf die Prätorianergarde und den Haushalt des Kaisers. Einige Gelehrte haben den Brief sogar viel früher in Cäsarea oder Ephesus platziert, früher in Pauli Karriere.

Der Anlass war die Rückkehr von Epaphroditus (2,25-29). Er war von der Kirche in Philippi mit einem Geschenk für Paulus gesandt worden (4,18). Dann dankte er ihnen und gab ihnen einen Bericht über seine eigene Situation und seinen Gemütszustand und schickte ihnen spezifische Anweisungen. Der Heilige Geist, der Paulus tröstet, ist im Brief offensichtlich, obwohl er im Gefängnis und in Todesgefahr war (2,2, 3,8-14, 4,11-13).

Der Dienst des Paulus in Philippi markierte den Einzug des Paulus in Mazedonien. Dieser Eingang entstand aufgrund einer Vision, die er in der Stadt Troas hatte, gleich gegenüber der nordöstlichen Ecke der Ägäis von der Hafenstadt Neapolis und ihrem nahen Nachbarn Philippi (Apostelgeschichte 16,8-12).

Paulus besuchte die Stadt später eine kurze Zeit auf seiner dritten Missionsreise (20,6). Paulus etablierte den Glauben an Christus in einem Volk, das den Kern der robusten Gemeinde in der Stadt bilden sollte. Prominent unter ihnen war Lydia, eine Geschäftsfrau, die ihr Haus für Paulus und seine Mitarbeiter öffnete (16,13–15). So auch der philippische Gefängniswärter, der unter dem Dienstamt des Paulus bekehrt wurde, nachdem ein Erdbeben auf wundersame Weise das Gefängnis aufbrach (16,22–34).

Von den vier „Gefängnisbriefen“ schrieb Paulus wahrscheinlich den Philipperbrief zuletzt, gegen Ende seines römischen Gefängnisaufenthaltes im Jahre 62. Paulus schickte die anderen drei Gefängnisbriefe – Epheser, Kolosser und Philemon – durch Tychikus, da ihre Bestimmungsorte nahe beieinander lagen. Der Brief an die Philipper sollte jedoch von Epaphroditus überbracht werden, der mit finanzieller Hilfe der Kirche in Philippi zu Paulus nach Rom gekommen war (Philipper 2,25; 4,18). Aber während seiner Zeit in Rom erkrankte Epaphroditus, was seine Rückkehr nach Hause und damit die Lieferung des Briefes verzögerte (2,26–27).

Es gab eine Krise der Lehre in Galatien und Kolossä, aber nicht in Philippi. Die dortigen Brüder hatten ihm finanzielle Unterstützung geschickt, daher der Unterschied im Ton. Mehr als jede andere Kirche boten die Gläubigen in Philippi Paulus materielle Unterstützung für seinen Dienst an (vgl. 2. Korinther 8,11; Philipper 4,15-18). Sie stellten effektiv den Zehnten (Nr. 161) zur Verfügung, obwohl es an diesem Ort weit weniger Juden gab.

Paulus diente während seiner zweiten Missionsreise in Philippi und verbrachte etwa drei Monate in der Stadt.

Der Apostel Paulus schrieb den Philipperbrief nicht als Reaktion auf eine Krise, wie er es bei den Ephesern, Galatern und Kolossern tat. Stattdessen schrieb er, um seine Wertschätzung und Zuneigung für die philippinischen Gläubigen auszudrücken. Die Zuneigung von Paulus zu diesen Menschen ist im gesamten Brief deutlich, als er sie ermutigte, ihren Glauben in Freude und Einheit zu leben (1,3–5, 25–26; 4,1).

Vgl. auch:

https://www.insight.org/resources/bible/the-pauline-epistles/philippians

Binitarismus

Der Text behandelt eine Reihe theologischer Fragestellungen. Der Text in Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Natur Christi. Es ist eine unausgesprochene Erklärung, die den Binitarismus von Attis/Mithras in Rom und Adonis unter den Griechen, die vom Baal-System des Nahen Ostens und in Mazedonien und Thrakien beeinflusst wurden, widerlegen soll. Der Zweck wird nie von Binitariern und Trinitariern (Nr. 076) noch Ditheisten (Nr. 076B) diskutiert. Kapitel 2,5-8 befasst sich mit der Präexistenz Christi (Nr. 243) .

Die Auferstehung

In diesem Brief in 3,11 erklärt er, dass wir nicht wissen, in welche Auferstehung wir gestellt werden sollen. Er hofft auf die ex-anastasin bzw. „Aus“-Auferstehung, die die erste Auferstehung bei der Rückkehr des Messias ist. Er scheint diesen Begriff zu verwenden, weil wir zu dieser Zeit aus der menschlichen Schöpfung herausgenommen und zu Geistwesen gemacht werden – die zweite Auferstehung der menschlichen Heerschar am Ende des Millenniums, tausend Jahre später, erfolgt zu einer physischen Form (vgl. Offb. 20,7ff.) (Siehe unten).

Buchübersicht – Der Philipperbrief

von E.W. Bullinger

DIE STRUKTUR ALS GANZES.


Philipper 1,1-2. EPISTOLARISCH UND GRUSS. „GNADE“ AN SIE.

Philipper 1,3-26. DIE SORGE VON PAULUS UM DIE PHILIPPER.

Philipper 1,27 Philipper 2,18 ERMAHNUNG UND BEISPIEL CHRISTI.
Philipper 2,19-24. DAS BEISPIEL VON TIMOTHEUS.
Philipper 2,25-30. DAS BEISPIEL VON EPAPHRODITUS.
Philipper 3,1-21; Philipper 4,1-9. ERMAHNUNG UND BEISPIEL VON PAULUS.
Philipper 4,10-20. DIE SORGE DER PHILIPPER UM PAULUS.

Philippians 4,21-23. BRIEFE UND DOXOLOGIE (LOBPREIS). „GNADE“ AN SIE.

                                              
EINLEITENDE BEMERKUNGEN.

1.      Der erste Besuch des Apostels in der Stadt Philippi, wahrscheinlich um 52-53 n. Chr. (Anhang-180), ist in Apostelgeschichte 16 beschrieben. Paulus hatte Silas und Timotheus mit sich, und die Verwendung des Personalpronomen in diesem Kapitel deutet darauf hin, dass noch ein vierter Arbeiter bei ihm war. Wahrscheinlich Lukas, „der Arzt, der Geliebte“. Obwohl wir keine Einzelheiten über spätere Besuche haben, war Paulus danach mit ziemlicher Sicherheit noch zweimal in Philippi (Apostelgeschichte 20,1; Apostelgeschichte 20,6).

2.      Wir schließen daraus, dass es nur wenige Juden in Philippi gab, da es keine Andeutung einer Behinderung durch sie gab, und es gab dort keine Synagoge, es sei denn „wo man zu beten pflegteam Fluss bezieht sich auf eine Synagoge. Die Gläubigen hatten die Inbrunst ihrer ersten Liebe bewahrt und ihm immer wieder Hilfe geschickt. Die Dankbarkeit des Apostels wird oft bekundet, und er ehrt seine lieben philippischen Brüder, nach denen er sich sehnte, indem er sie als „meine Freude und meine Krone“ bezeichnete.

3.      Keiner der Briefe des Paulus ist erhebender im Charakter und positiv anregender für die Gläubigen.   Es kann auch kein besser definierter Rahmen hinzugefügt werden, wie aus der vollständigen Struktur (oben) ersichtlich ist. Geschrieben von Rom gegen Ende seines Gefängnisaufenthaltes, wahrscheinlich im Jahr 62 n. Chr., war die Position des Apostels damals eine des Wartens, denn er war jetzt dem Tag nahe, an dem sein Fall vor dem Gericht angehört werden sollte, an das er appelliert hatte. Und höchstwahrscheinlich erforderte dies eine strengere Haftbedingung, als wenn er – wie anfangs – in seinem eigenen gemieteten Haus wohnte. Aber dies, anstatt zu sie behindern, hatte die Verkündigung Christi sogar gefördert. Daher ein Grund für den Ton der Freude im gesamten Brief. Wie goldene Fäden durchzieht „Freude“ und verwandte Worte den Philipperbrief, wie „Gnade“ den Epheserbrief.

4.      Die Stadt Philippi, eine römische Kolonie, lag etwa acht Meilen landeinwärts von ihrem Hafen Neapolis, der heutigen Stadt Kavala. Vielleicht weil die Stadt kein Handelszentrum war, gab es so wenige Juden unter den Bewohnern. Philippi existiert nicht mehr, denn obwohl das nächste türkische Dorf den alten Namen in abgewandelter Form noch trägt, befindet es sich nicht an der Stelle der alten Stadt.“

*********

Absicht der Kapitel

Kapitel 1:

Es ist offensichtlich, dass er damit beginnt, die Brüder in Philippi im Namen sowohl von ihm als auch von Timotheus zu begrüßen. Er fährt fort, die Teilung im Gefängnis dort zwischen denen, die aufrichtig und guten Willens sind, und denen, die nicht aufrichtig sind, zu besprechen. Die Prätorianergarde scheint von seiner Aufrichtigkeit in der Gefangenschaft für den Glauben ergriffen zu sein. Die Philipper hatten Geld für seine Unterstützung geschickt, während er dort im Gefängnis war.

 Es scheint so als würde er, wenn er gehen würde, wieder mit Christus vereint sein würde, aber in Kapitel 3 stellt er fest, dass er auf die Ex-Anastasin bzw. die „Aus-Auferstehung“ hofft, die bei der Wiederkunft Christi stattfindet, die weit in der Zukunft liegt (siehe oben und unten).

Philipper (LU17)

Kapitel 1

1 Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus in Philippi samt den Bischöfen und Diakonen: 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 3 Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke – 4 was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das Gebet mit Freuden –, 5 für eure Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis heute; 6 und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. 7 So halte ich es denn für richtig, dass ich so von euch allen denke, weil ich euch in meinem Herzen habe, die ihr alle mit mir an der Gnade teilhabt in meiner Gefangenschaft und wenn ich das Evangelium verteidige und bekräftige. 8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in Christus Jesus. 9 Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, 10 sodass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi, 11 erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes. 12 Ich lasse euch aber wissen, Brüder und Schwestern: Wie es um mich steht, das ist zur größeren Förderung des Evangeliums geschehen. 13 Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden, 14 und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu. 15 Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: 16 diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; 17 jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft. 18 Was tut’s aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber. Aber ich werde mich auch weiterhin freuen; 19 denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, 20 wie ich sehnlich erwarte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. 21 Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. 22 Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen; und so weiß ich nicht, was ich wählen soll. 23 Denn es setzt mir beides hart zu: Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; 24 aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen. 25 Und in solcher Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und zur Freude im Glauben, 26 damit euer Rühmen in Christus Jesus größer werde durch mich, wenn ich wieder zu euch komme.27 Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, damit ich – ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin – von euch erfahre, dass ihr in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums 28 und euch in keinem Stück erschrecken lasst von den Widersachern, was ihnen ein Anzeichen der Verdammnis ist, euch aber der Seligkeit, und das von Gott. 29 Denn euch ist es gegeben um Christi willen, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden, 30 habt ihr doch denselben Kampf, den ihr an mir gesehen habt und nun von mir hört.

Hier sehen wir, dass Paulus geboten hat, dass sie um Christi willen verfolgt werden, wie Paulus selbst.

In Kapitel 2 geht Paulus dann weiter auf die Natur Christi ein und wie er die Form des Elohim, in der er als geistiges Wesen war, beiseite legte. Da er in der Form/Gestalt bzw. morph des Elohim bzw. Theoí (als ein Gott, von denen es viele gibt aber nur einer ist der einzige wahre Gott – der Vater (1. Kor. 8,5-6)), hielt er die Gleichheit mit Gott nicht für etwas, nach dem man greifen sollte (nicht gemäß der Wiedergabe in der King James Version). Er entäußerte sich selbst (d.h. gab den Geist als Elohim als Sohn Gottes auf (vgl. 5. Mose 32,8ff (Revised Standard Version & LXX, Dead Sea Scrolls); Jes. 52,13-53,12; und Psalm 45,6-7, Hebräer 1,8-9; und auch Joh. 1,1-3, 18; Kol. 1,15). (V. 2,5-8) (vgl. V. 8, Matt. 26,13; Joh. 10,18; Röm. 5,19; Hebr. 5,8, 12,2)).

Christus demütigte sich und wurde Mensch und erlitt den Tod am Pfahl bzw. dem staurós (also keinem Kruzifix). Aus diesem Grund hat Gott ihn über die anderen Elohim-Kameraden bzw. Söhne Gottes erhöht (Hiob 1,6; 2, 1, 38,4-7), wie David prophezeite (in Ps. 45,6-7; Hebr. 1,8-9) (vgl. Vv. 2,5-9). Er soll jetzt von allen als Herr anerkannt werden, sowohl von den treuen Geistern als auch von den gefallenen Heerscharen und von allen Menschen (V. 10-11), zur Ehre Gottes – des Vaters. Psalm 45,6-7 (Hebräer 1,8-9) zeigt, dass es zwei Götter gibt. Es gibt einen übergeordneten Gott und einen Untergebenen und der Untergebene hat viele Genossen.

Philipper 2,5-7 wird oft falsch übersetzt und oft als trinitarischer Beweistext verwendet. Es bezieht sich in Wirklichkeit, wenn wir es richtig verstehen, auf die Rebellion der Heerschar im Himmel und Christi Treue und Selbstaufopferung im Himmel. Die falsche Übersetzung kommt in der deutschen Luther-Übersetzung (wie auch in der englischen King James Version) vor:

Philipper 2:5-7 Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein („Who, being in the form of God, thought it not robbery to be equal with God“ in der King James Version) , 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. (LU17)

Dieser Text ist ganz leicht zu verstehen. Die Worte sind ziemlich einfach. Der Text stellt fest, dass:

1.      Christus war Gott nicht gleich und versuchte nicht, nach der Gleichheit mit Gott zu greifen (Jesaja 14 und Hesekiel 28 zeigen beide, dass Satan dies doch tat).

2.      Er war in der Gestalt des Elohim als Geistwesen.

3.      Er entäußerte sich (d.h. gab seine Form und Entität auf) und wurde als Mensch geboren.

Dieser Text spricht ganz deutlich von einer Präexistenz. Obwohl die Trinitarier Probleme mit der Übersetzung hatten, versuchten sie doch nicht, seine Präexistenz zu leugnen, weil sie den Text verstümmeln müssten, um zu versuchen, Christus Gott gleich zu machen. Diese Prämisse ist der Grund, warum der Trinitarismus als Irrlehre erfolgreicher war als der radikale Unitarismus (mit Ausnahme des hadithischen Islam).

Satan wurde aus dem Himmel herabgeworfen,wegen der Sünde der Rebellion, die Götzendienst (oder Hexerei, wie in 1. Sam. 15,23 angegeben) ist – weil sie versuchte, einen Willen zu etablieren, der Gott dem Vater ebenbürtig oder überlegen ist. Satan versuchte ja, sich dem Höchsten – Gott dem Vater – gleichzustellen. Christus – dagegen – versuchte nicht, sich Gott gleichzustellen: er wollte seinen Willen unterordnen (Joh. 4,34); Philipper 2,6-9.

So erhöhte Gott Christus durch Gehorsam, weil er nicht die Gleichheit mit Ihm suchte und nicht versuchte, Gott abzusetzen, wie es ein Drittel der elohim (hebr. ’ĕlōhîm) und bene elohim (ḇənê hā’ĕlōhîm) tatsächlich versucht hatten.

In Lukas 10,18 sagte Christus, dass er den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sah. Satan zog einen dritten Teil der Engel oder Sterne des Himmels mit sich (Offenbarung 12,4). Diese Engel wurden mit Satan auf die Erde hinausgeworfen (Offenbarung 12,9).

Diese Verwüstung wird durch den Fall symbolisiert, auf den in Offenbarung 8,10 Bezug genommen wird, wo der dritte Engel erneut die Verwüstung demonstriert, die durch den Fall eines Sterns der Heerschar verursacht wurde, und die Heerschar ein Drittel der Schöpfung verwüstete.

Satan versuchte, Christus auf verschiedene Weise zu versuchen. Erstens bezeichnete Satan Christus in Matthäus 4,3; 4, 6 und Lukas 4,3 als den Sohn Gottes. Die Dämonen bezeichneten Christus auch als den Sohn Gottes in Matthäus 8,29; Lukas 4,41; und Markus 3,11. Satans Absicht war, dass Christus seine Position als Sohn Gottes durch eine Machtdemonstration beweisen würde: Gott hatte ja versprochen in Psalm 91,11-12, dass er seinen Engeln die Verantwortung für ihn übertragen würde. Satan zitiert Psalm 91 falsch: er sagt nicht „dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ sondern fügt – in der King James Version – „lest at any time thou“, d.h. „damit du nicht irgendwann“, hinzu. So versuchte Satan, indem er die Schrift verstümmelte, Christus das Leben zu nehmen.

Zu keiner Zeit korrigierte Christus Satan oder die Dämonen und behauptete, er sei Gott und nicht der Sohn Gottes. In der Tat versuchte kein Dämon, die Täuschung zu äußern, dass Christus der höchste Gott sei, bis nach seinem Tod, um eine Lehre zu etablieren, die besagt, dass Christus Gott in der gleichen Weise und Gleichheit sei, wie Gott – der Vater – Gott war, und so nach seinem Tod eine Täuschung zu erreichen, die Christus in der Zeit seines irdischen Lebens widerlegt hätte.

In jeder der Versuchungen war das Ziel, den Gehorsam Christi gegenüber Gott zu untergraben und – somit – die Schrift zu brechen. Satans Absicht war, dass Christus ihn anbeten sollte. Er versprach Christus die Herrschaft über den Planeten dann, wenn Christus ihn anbeten würde. Christus stellte überhaupt nicht in Frage, dass Satan das Recht hatte, seine Herrschaft über den Planeten zu übertragen, oder die Tatsache, dass er – tatsächlich – Herrscher war. Christus antwortete stattdessen:

...es ist geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.

Christus sagte Satan also nicht, dass Satan Christus anbeten sollte, sondern er verwies Satan auf das Gesetz. Christus hat zu keinem Zeitpunkt seines Dienstamtes behauptet, Gott zu sein. Er sagte, er sei der Sohn Gottes. Aus diesem Grund wurde er vor Gericht gebracht. Wie Matthäus 27,43 sagt:

Er vertraut auf Gott. Möge Gott ihn jetzt retten, wenn er ihn will, denn er sagte: „Ich bin der Sohn Gottes“.

Hier schrie Christus, um die Schrift in Psalm 22,1 zu erfüllen:

Mein Gott, Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Es ist eindeutig, dass Christus sich nicht als Gott betrachtete. Zu behaupten, dass er Teil der Entität war, an die er appellierte, in gleicher Form, von der ein Teil unpassierbar war, ist absurd. Noch wichtiger ist die Lehre des Antichristen, die in 1. Johannes 4,1-2 dargelegt wird. Der korrekte alte Text für 1. Johannes 4,1-2 ist rekonstruiert aus Irenäus, Kapitel 16,8 (Ante-Nicene Fathers, Bd. 1, Fn. 443).

Hiermit erkennt ihr den Geist Gottes: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus Christus abtrennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists.

Kapitel 2

1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid. 3 Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, 4 und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. 5 Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. 8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. 12 Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. 13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. 14 Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, 15 damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, 16 dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, sodass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch vergeblich gearbeitet habe. 17 Und wenn ich auch geopfert werde bei dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. 18 Ebenso sollt auch ihr euch freuen und sollt euch mit mir freuen. 19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, dass ich Timotheus bald zu euch senden werde, damit ich auch erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. 20 Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes ist, der so herzlich für euch sorgen wird. 21 Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist. 22 Ihr aber wisst, dass er sich bewährt hat; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir dem Evangelium gedient. 23 Ihn also hoffe ich zu senden, sobald ich erfahren habe, wie es um mich steht. 24 Ich vertraue aber in dem Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde. 25 Ich habe es aber für nötig angesehen, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Mitarbeiter und Mitstreiter ist und euer Abgesandter und Helfer in meiner Not; 26 denn er hatte nach euch allen Verlangen und war tief bekümmert, weil ihr gehört hattet, dass er krank geworden war. 27 Und er war auch todkrank, aber Gott hat sich über ihn erbarmt; nicht allein aber über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Traurigkeit über die andere hätte. 28 Ich habe ihn nun umso eiliger gesandt, damit ihr ihn seht und wieder fröhlich werdet und auch ich weniger Traurigkeit habe. 29 So nehmt ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche Menschen in Ehren. 30 Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode so nahe gekommen, da er sein Leben nicht geschont hat, um mir zu dienen an eurer statt.

Er spricht dann davon, dass er ihnen Timotheus und Epaphroditus sendet, der „dem Tode so nahe gekommen“ war. Es wurde Gott zugesprochen, Epaphroditus verschont zu haben.

Er spricht davon, dass er als Trankopfer – wie bei den Tempelopfern – ausgegossen wird.

Paulus fährt dann fort, in Kapitel 3 , um sie vor den Hunden (Sodomiten) und Übeltätern zu warnen. Es wird vermutet, dass Vers 2 sich auf die Beschneidungspartei in der Synagoge bezieht, und er betrachtet die Kirche, die Gott im Geist anbetet, als die wahre Beschneidung (als der Leib Christi), die Gott im Geist anbetet. In Vers 6 sagt er, er sei in Bezug auf das Gesetz untadelig. Das war eine Arroganz, die den wahren Gesetzen Gottes widersprach, da alle Menschen unter dem Gesetz Sünder waren und diejenigen, die sagen, dass sie es nicht waren, Lügner sind (1. Joh. 1,8).

Wir achten alles für nichts um Christi willen. In diesem Kapitel baut er auf (v. 11) das Ziel der ex-anastasin bzw. „Aus“-Auferstehung der Ersten Auferstehung (Nr. 143A). Er erwähnt nicht die Zweite Auferstehung der Toten und das Gericht des Großen Weißen Throns (Nr. 143B), da dies nicht das erwartete Ziel der Kirchen Gottes war. Offenbarung Kapitel 20, das sich mit dem Zeitpunkt und den Einzelheiten der beiden Auferstehungen befasste, war dem Apostel Johannes noch nicht gegeben worden.

Der Heilige Geist ist das Mittel, mit dem wir Gott anbeten, wie es in Philipper 3,3 steht. Der Geist kann also nicht Gott als Gegenstand der Anbetung und damit Gott dem Vater gleich sein. Es ist eine Kraft, die Christus ermächtigt. Er ist somit ein Ewiger Vater (Jes. 9,6), von dem es viele Vaterschaften im Himmel und auf Erden gibt (Eph. 3,15). Christus wird Ewiger Vater durch Delegation.

Alle diese Vaterschaften oder Familien sind benannt nach Gott dem Vater, weshalb wir uns vor Gott dem Vater verneigen und Ihn anbeten (Eph. 3,14-15).

Die Behauptung wird auch von Binitariern und Trinitariern aufgestellt, dass: Christus mit Gott wesensgleich ist (cōnsubstantiālis), so dass er mit Gott gleichrangig (coæquālis) und gleichewig (coæternus) war im Gegensatz zu Philipper 2,6 und 1. Timotheus 6,16, die zeigen, dass nur Gott unsterblich ist. Christi Ewigkeit oder sein „ewige“ Leben (zoḕn aiṓnion) – das also in Wirklichkeit nicht ewig sondern aiṓnios war (1. Joh. 1,2), und das aller Wesen leiten sich nur von diesem einen Wesen ab. Sowohl Christus als auch die Auserwählten haben denselben Ursprung (Hebräer 2,11) und leiten ihr Leben und ihre Ewigkeit aus dem bedingten Gehorsam gegenüber dem Vater ab (Joh. 5,19-30), der uns alle erschaffen hat (Mal. 2,10-15). Wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so gab er den Sohn, um das Leben in sich selbst zu haben (Joh. 5,26), und wir sind Miterben, die dazu bestimmt sind, das Leben in sich selbst durch die Autorität Gottes zu haben.

Jesaja 9,5 (V. 5 in den deutschen Bibeln, V. 6 in den englischen Bibeln) verwendet das Wort „El“ (Strong's Hebrew Dictionary Nr. 410). Es ist so, dass El nicht nur „Gott“ sondern auch eine mächtige Person bedeuten kann und sich auf jeden der Heerschar oder Menschen beziehen kann. Die griechische LXX (Septuaginta) Übersetzung von Jesaja 9,5 nennt Christus den „Engel des Großen Rates“  daher sprechen wir in diesem Text definitiv vom Engel des Angesichts. Die Trinitarier beziehen sich nie auf einen Text, der das Gegenteil von dem beweist, was sie sagen es sei denn, sie beanspruchen ihn als einen Beweistext und behaupten, dass er das Gegenteil von dem bedeutet, was er tatsächlich sagt, wie Philipper 2,5-8, wo Christus nicht danach strebte, nach der Gleichheit mit Gott zu greifen, was die Sünde Satans war. Der griechische Text in diesem Vers (Jes. 9,5) sagt Megálēs (des Großen) Boulē̂s (Rates) Ángelos (Bote) was Schlachter 2000 als Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott” übersetzt.

Das Griechische ángelos wird im Neuen Testament immer mit Engel übersetzt. Es bedeutet aber Bote – obwohl die Trinitarier es nur dann als Bote übersetzen, wenn es sich auf Christus bezieht.


Das Hebräische von Jesaja 9,5 sagt „starker El“. Das Wort „El“ kann für die Engelschar und die menschliche Schar verwendet werden. Die griechische LXX (Septuaginta) Übersetzung verwendete
ángelos, um „starker El“  zu übersetzen (in den Worten Strong's Hebrew Dictionary Nr. 3289 „Ratgeber“, Strong's Hebrew Dictionary Nr. 410 „El“ und Strong's Hebrew Dictionary Nr. 1368 „starker“). Die Worte beziehen sich nicht auf den Einzigen Wahren Gott Eloah. Dieser „Ratgeber“ heißt im Hebräischen ja „pele“  – Wunderbarer  (SCH2000, Strong's Hebrew Dictionary Nr. 6382). Die oben genannte griechische Übersetzung in der LXX – ángelos – wurde in der Tat ausgewählt, um die Tatsache widerzuspiegeln, dass sich dieser Text auf den Gesandten Gottes bezog und er wird in Psalm 45,6-7 identifiziert – und Hebräer 1,8-9 identifizierte ihn als Christus – der der untergeordnete Gott Israels ist.

Und weiter im Hebräerbrief: Psalm 8,4, 5, 6 in Hebräer 2,6-8 folgendermaßen zitiert wird: »Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? 7 Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel [in Psalm 8 haben wir hier auch „elohim“: mê-’ĕlōhîm, also „dann Götter“]; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; 8 alles hast du unter seine Füße getan.« Als er ihm alles unter die Füße getan hat.

Der Text hier in Vers 4 bezieht sich auf den sterblichen Menschen „enosh“ (im Hebräisch ’ĕnōwōš)  und adam (im Hebräischen ’āḏām).

Wir sehen in Hebräer 2,9, dass es für das Leiden des Todes war, dass er eine kleine Zeit niedriger als die Engel gemacht wurde. Bullinger notiert die Lesart „eine kleine Zeit“ in den Anmerkungen zum Text. Dies stimmt mit Philipper 2,5-9 überein.

Philipper 2,5-9 Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war (LU17), nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus (Neue Genfer Übersetzung), sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz (LU17).

So versuchte er nicht, die Gleichheit mit Gott zu erfassen oder zu rebellieren, sondern wurde ein Mensch und erniedrigte sich in den Tod. Er wurde zum Sohn Gottes in Macht durch seine Auferstehung von den Toten (Röm. 1,4), sowie wir auch in Philipper 2,9 sehen können:

9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist (LU17)

Dieses Wort, das als Engel in Psalm 8 und Hebräer wiedergegeben wird, ist das Wort elohim – es ist zu beachten, dass nur eine der Bedeutungen dieses Wortes Götter ist. Es wurde ja als ángelos (die Boten) in der Septuaginta und auch von dort in den griechischen Text im Hebräerbrief übersetzt – und in diesem Sinne in der Vulgata, und im Syrischen und dem Arabischen beibehalten. Es wurde im Englischen als Angels übersetzt. Der Grund, warum es in diesem Sinne beibehalten wurde, ist, dass es für die ursprünglichen hebräischen Übersetzer geeignet war, es zu Boten zu machen, weil es sich um die Pluralität der Söhne Gottes als Elohim und nicht um Eloah handelte. Die Trinitarier sind dem gefolgt, um dies als „Engel“ zu haben und den Sinn „eine kleine Zeit“ auszulassen, und sie taten es auch so im späteren Syrisch und Arabisch. Der Grund scheint zu sein, dass keiner von ihnen anerkennen wollte, dass die Elohim eine erweiterte Ordnung von Wesen waren.

Der Text ist jedoch – definitiv – elohim im hebräischen Original. Bullinger nimmt dies in der Anmerkung zum Vers in der Companion Bible zur Kenntnis. Die Priester wussten, dass der Menschensohn ein Elohim war, der zum „monogens theós“ Sohn Gottes wurde, bzw. der einzig geborene Gott aus Johannes 1,18 (vgl. Marshall's Greek English Interlinear Revised Standard Version). Die Anmerkungen in der Companion Bible in den Texten untersuchen diese Aspekte. Sie bezogen sich darauf, dass er sich den Elohim gleichstellte, und da dies nicht auf Griechisch, sondern auf Aramäisch gesprochen wurde, erhalten wir den Text als Elohi und dann als Engel wiedergegeben.

Die Söhne Gottes waren alle Elohim, wie die Texte des Alten Testaments durch ihren Gebrauch zeigen. Diese Elohim wurden als ángelos bzw. Boten verstanden und im Englischen und in anderen Sprachen als Engel übersetzt. Allerdings waren die Tempelpriester zu dieser Zeit seit einigen Jahrhunderten nicht durch die Traditionen der römischen Heiden behindert worden, die sich als Christen ausgaben, und so verstanden sie die Auswirkungen perfekt.

Der Begriff Menschensohn (ohne Artikel), der im Text in Psalm 8 verwendet wird (ben-’āḏām), wird dreimal vor diesem Text verwendet: in 4. Mose 23,19, Hiob 25,6 und 35,8. Er kommt 111 Mal im Singular im Alten Testament und 39 Mal im Plural vor. Die anderen Vorkommnisse in den Psalmen (Ps. 49,2; 144,3) sind ein anderes Wort. Hier in Psalm 8,4 bezieht sich der Titel auf die Herrschaft auf der Erde und wird in diesem Sinne im Text im Hebräerbrief verwendet, der sich auf den Messias bezieht.

Kapitel 3

1 Weiter, meine Brüder und Schwestern: Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser. 2 Nehmt euch in Acht vor den Hunden, nehmt euch in Acht vor den böswilligen Arbeitern, nehmt euch in Acht vor der Zerschneidung! 3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch, 4 obwohl ich meine Zuversicht auch aufs Fleisch setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne sich aufs Fleisch verlassen, so könnte ich es viel mehr, 5 der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, 6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen. 7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben. 10 Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, 11 damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. 12 Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. 13 Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. 15 Wie viele nun von uns vollkommen sind, die lasst uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren. 16 Nur, was wir schon erreicht haben, darin lasst uns auch leben. 17 Ahmt mit mir Christus nach, Brüder und Schwestern, und seht auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. 18 Denn viele wandeln so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich’s auch unter Tränen: Sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. 19 Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt. 20 Wir aber sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, 21 der unsern geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.

Beachte hier, dass Paulus die Prasser und Schlemmer verurteilt und er feststellt, dass unser Gemeinwesen im Himmel ist und dass wir vom Himmel aus auf einen Erlöser, den Herrn Jesus Christus, warten. Die Baal anbetenden Gnostiker, die behaupten, dass die Toten im Himmel sind, interpretieren den Text falsch: sie ignorieren das Wort „von“, was bedeutet, dass Christus vom Himmel auf die Erde kommen wird. Unsere Körper werden verändert, und wir werden mit ihm – als Miterben – sein und Körper – wie seinen verherrlichten Körper in der Kraft des Heiligen Geistes – haben (vgl. Röm. 8,23; 1. Kor. 15,47-57; 2. Kor. 5,1-5; Kol. 3,1-4).

Kapitel 4 geht dann mit den letzten Appellen des Paulus weiter.

In Vers 1 bezieht er sich auf seine Freude und Krone (vgl. 1. Thess. 2,19-20). In Vers 2 fleht er die zwei Frauen Evodia und Syntyche an, ihre Meinungsverschiedenheiten zu lösen. Er bezieht sich weiter auf ihre frühere Zusammenarbeit mit ihm und Klemens und gibt an, dass ihre Namen im Buch des Lebens geschrieben sind.„Mein treuer Gefährte“ bezieht sich auf einen Führer der Kirche in Phillipi, wahrscheinlich jemanden namens Syzygus: sýzygos ist ja das griechische Wort für jemanden, der das Joch mit einem gemeinsam trägt.

Paulus fleht die Philipper an, sich immer über den Herrn zu freuen und die Menschen über ihre Nachsicht zu informieren.

Dass sie ihre Bitten vor Gott bekannt werden lassen, und Sein Friede, jenseits des Verständnisses, wird ihr Herz und ihren Verstand in Christus Jesus bewahren.

Seine letzte Bitte aus Vers 8 ermutigt sie in ihrer Haltung, sich auf das zu konzentrieren, was wahr und ehrenhaft ist. Ab Vers 10ff sagt er, dass er sowohl in Fülle und im Mangel überleben kann – und auch in Erniedrigung und Überfluss. In Vers 14 erkennt er an, dass die Philipper die einzige Kirche waren, die ihn unterstützte, als er Mazedonien verließ. Sie schickten ihm sogar Unterstützung nach Thessalonich, nachdem er Philippi verlassen hatte (Apostelgeschichte 17,1). Sie schickten ihm während seiner Gefangenschaft erneut Geschenke durch Epaphroditus nach Rom. Er scheint in der Lage zu sein, mit den Brüdern dort in Rom zu kommunizieren und hat dort Gläubige in Ceasars Haushalt. Damals regierte Nero.

Kapitel 4

1 Also, meine lieben Brüder und Schwestern, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben. 2 Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, dass sie eines Sinnes seien in dem Herrn. 3 Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Gefährte, steh ihnen bei; sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens stehen. 4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! 5 Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! 6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus. 8 Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht! 9 Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein. 10 Ich bin aber hocherfreut in dem Herrn, dass ihr wieder eifrig geworden seid, für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf bedacht, aber die Zeit hat’s nicht zugelassen. 11 Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht. 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; 13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. 14 Doch ihr habt wohl daran getan, dass ihr meine Bedrängnis geteilt habt. 15 Denn ihr Philipper wisst auch, dass am Anfang meiner Predigt des Evangeliums, als ich auszog aus Makedonien, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein. 16 Denn auch nach Thessalonich habt ihr etwas gesandt für meinen Bedarf, einmal und danach noch einmal. 17 Nicht, dass ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht, damit sie euch reichlich angerechnet wird. 18 Ich habe aber alles erhalten und habe Überfluss. Ich habe in Fülle, nachdem ich durch Epaphroditus empfangen habe, was von euch gekommen ist: ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig. 19 Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. 20 Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 21 Grüßt alle Heiligen in Christus Jesus. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. 22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers. 23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!

Siehe auch:

 Glaubensbekenntnis (A1)

 Der Gott, den wir anbeten (Nr. P002)

 Psalm 8 (Nr. 014)

 Binitarismus und Trinitarismus (Nr. 076)

 Binitarische und trinitarische Falschdarstellungen der frühen Theologie der Gottheit (Nr. 127B)

http://www.ccg.org/weblibs/2014-messages/SM_01_18_14.html.

 

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