Christliche Kirchen Gottes
Nr.
157D
Messianische Prophezeiung durch Jesaja
an Hiskia
(Ausgabe 1.5 20071201-20230219)
Gott sprach zu Hiskia durch den Propheten Jesaja. Juda verstand nicht ganz, dass es um den Messias und den genauen Zeitpunkt seiner Sendung und der Gründung der Kirche Gottes ging. Das moderne Judentum ist dafür völlig blind.
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Messianische Prophezeiung durch Jesaja an Hiskia
In den Texten im zweiten Buch der Könige, Kapitel 18 bis 20, und im Buch Jesaja, Kapitel 37 bis 40, geht es um eine bestimmte Prophezeiung König Hiskia betreffend und die Assyrer, die Jerusalem belagert hatten.
Gott hatte die Prophezeiung Jesaja gegeben, der sie in seinen Werken
aufzeichnete, und die Schriftgelehrten schrieben praktisch dieselben Texte in
2Kön 18-20 auf.
Der Text war eine spezifische Prophezeiung über den Zeitpunkt der Einpflanzung
des „Überrestes des Samens des Weibes“ und des Leibes, der die Kirche Gottes
unter der Sendung des Messias werden sollte, und die anschließende Bewegung aus
Zion, die mit der Kirche stattfinden sollte.
Jesaja 34 bis 36 befasst sich mit der Prophezeiung der Errettung der Heiden.
Jesaja 35,3 wird im Neuen Testament in Hebräer 12,11-12 erwähnt.
Der Text in Jesaja 34 beginnt mit dem Zorn Gottes gegen die Völker und seinem
Umgang mit ihnen. Diese Prophezeiung blickt auf das Ende des Zeitalters voraus,
wenn die Völker zur Schlachtbank geführt werden.
Der Text in Jesaja und in 2.Könige muss daher in Bezug auf seinen Platz in der
Prophetie, wie er Jesaja offenbart wurde, betrachtet werden. Hiskia befasst
sich in der Tat mit den zukünftigen Ereignissen des Wirkens Gottes, der den
Messias für seine Zwecke sendet. Die gesamte Struktur von Jesaja ist in der Tat
messianisch. Jesaja 34 beginnt mit der Botschaft an die Welt, d. h. die
bewohnte Welt und alle Völker (V. 1, hebr. Tebel).
Der Zorn Yahovahs ist über sie gekommen (V. 2). Die völlige Zerstörung ist in
der Tat eine Hingabe an die Vernichtung oder das Unterstellen unter einen
göttlichen Bann (vgl. Bullinger, Fn. 2). Der Text sagt, dass die Berge mit
ihrem Blut geschmolzen werden (Übertreibung) (V. 3). Der Zorn Gottes wird auf
die Völker gelegt, und sie sollen mit dem Schwert getötet werden (V. 5,6). Sie
werden geopfert (V. 6,7), um Gottes Rache zu vollziehen (V. 8). Die Einhörner in Vers 7 sind die re'emin oder Nashörner. Die umliegenden Völker
sollen wegen des Streits um Zion als endgültige Belohnung für die Rache Gottes
vernichtet werden. Die Länder werden zu
Tohu und Bohu gemacht (V. 11).
Dies ist die Zeit des Tages des Herrn. Es wird befohlen, im Buch des Herrn zu
suchen - und er hat es befohlen, und keines der Worte Gottes wird fehlgehen. Er
hat es befohlen, und der Geist wird diejenigen sammeln, die Gott erwählt hat. Er
hat die Länder durch Linien geteilt, und sie werden dort für immer wohnen (V.
16, 17). Dies ist eine messianische Prophezeiung für die Endzeit (siehe
Studienpapier Der Tag des Herrn und die Endzeit (Nr. 192)).
[Alle
Bibelzitate sind aus der deutschen Lutherbibel.]
Jesaja 34:1-17 (DL1912) Kommt herzu, ihr Heiden, und höret, ihr Völker, merkt auf! Die Erde höre zu und was darinnen ist, der Weltkreis samt seinem Gewächs! Denn der HERR ist zornig über alle Heiden und grimmig über all ihr Heer. Er wird sie verbannen und zum Schlachten überantworten. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, daß der Gestank von ihren Leichnamen aufgehen wird und die Berge von ihrem Blut fließen.
Und wird alles Heer des Himmels verfaulen, und der Himmel wird zusammengerollt werden wie ein Buch, und all sein Heer wird verwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dürres Blatt am Feigenbaum. Denn mein Schwert ist trunken im Himmel; und siehe, es wird herniederfahren auf Edom und über das verbannte Volk zur Strafe. Des HERRN Schwert ist voll Blut und dick von Fett, vom Blut der Lämmer und Böcke, von der Nieren Fett aus den Widdern; denn der HERR hält ein Schlachten zu Bozra und ein großes Würgen im Lande Edom. Da werden die Einhörner samt ihnen herunter müssen und die Farren samt den gemästeten Ochsen. Denn ihr Land wird trunken werden von Blut und ihre Erde dick werden von Fett. Denn das ist der Tag der Rache des HERRN und das Jahr der Vergeltung, zu rächen Zion. Da werden Edoms Bäche zu Pech werden und seine Erde zu Schwefel; ja sein Land wird zu brennendem Pech werden, das weder Jahr noch Tag verlöschen wird, sondern ewiglich wird Rauch von ihm aufgehen; und es wird für und für wüst sein, daß niemand dadurchgehen wird in Ewigkeit; sondern Rohrdommeln und Igel werden's innehaben, Nachteulen und Raben werden daselbst wohnen. Denn er wird eine Meßschnur darüber ziehen, daß es wüst werde, und ein Richtblei, daß es öde sei, daß seine Herren heißen müssen Herren ohne Land und alle seine Fürsten ein Ende haben; und werden Dornen wachsen in seinen Palästen, Nesseln und Disteln in seinen Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und Weide für die Strauße. Da werden untereinander laufen Wüstentiere und wilde Hunde, und ein Feldteufel wird dem andern begegnen; der Kobold wird auch daselbst herbergen und seine Ruhe daselbst finden. Die Natter wird auch daselbst nisten und legen, brüten und aushecken unter seinem Schatten; auch werden die Weihen daselbst zusammenkommen. Suchet nun in dem Buch des HERRN und leset! es wird nicht an einem derselben fehlen; man vermißt auch nicht dies noch das. Denn er ist's, der durch meinen Mund gebeut, und sein Geist ist's, der es zusammenbringt. Er wirft das Los für sie, und seine Hand teilt das Maß aus unter sie, daß sie darin erben ewiglich und darin bleiben für und für.
Die Struktur des Textes befasst sich mit Gottes Eifer für Zion und dessen Erlösung. In diesem Kontext müssen die folgenden Kapitel gesehen werden.
In Jesaja 35 heißt es dann, dass Libanon, Karmel und Scharon die Herrlichkeit des Herrn und die Majestät unseres Gottes sehen werden. Dies ist messianisch. Die Herrlichkeit des Herrn ist der Messias.
Jesaja 35:1-10 (DL1912) Aber die Wüste und Einöde wird lustig sein, und das dürre Land wird fröhlich stehen und wird blühen wie die Lilien. Sie wird blühen und fröhlich stehen in aller Lust und Freude. Denn die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, der Schmuck Karmels und Sarons. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, den Schmuck unseres Gottes. Stärkt die müden Hände und erquickt die strauchelnden Kniee! Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Sehet, euer Gott, der kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen. Alsdann werden der Blinden Augen aufgetan werden, und der Tauben Ohren geöffnet werden; alsdann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen. Denn es werden Wasser in der Wüste hin und wieder fließen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen; und wo es dürr gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Da zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Und es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, daß kein Unreiner darauf gehen darf; und derselbe wird für sie sein, daß man darauf gehe, daß auch die Toren nicht irren mögen. Es wird da kein Löwe sein, und wird kein reißendes Tier darauf treten noch daselbst gefunden werden; sondern man wird frei sicher daselbst gehen. Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.
Jesaja 35,3 wird in Hebräer 12,11-12 zitiert, und dieser Text bezieht sich direkt auf den Messias und die Züchtigung, die er für uns erlitten hat. In Jesaja 35:1-2 heißt es, dass die Wüste blühen wird wie eine Rose, und die Herrlichkeit des Libanon wird ihr gegeben werden, zusammen mit der Vortrefflichkeit des Karmel und Scharon, und sie werden die Herrlichkeit des Herrn (Yahovah) und die Vortrefflichkeit unseres Gottes sehen. Der Messias sollte also in Juda sein und in Zion bleiben und in der Endzeit nach Zion zurückkehren. In Vers 4 wird uns gesagt, dass er speziell kommen wird, um uns zu retten. Die Wunder, die er tat, bestanden darin, dass er den Blinden die Augen und den Tauben die Ohren öffnete, dass er die Lahmen springen ließ wie ein Hirsch und die Stummen singen ließ. Er tat diese Wunder, um die Berufung der Kirche einzuleiten, die zweitausend Jahre lang durch den Heiligen Geist bewässert werden sollte.
So hat Yahovah erklärt, dass er mit Rache und mit dem Lohn des einen wahren Gottes kommen wird. Wir wissen sowohl aus dem AT als auch aus dem NT, dass das Wesen, welches Gott senden wird, der Messias ist. Es wird uns ausdrücklich gesagt, dass die Erlösten des Herrn zurückkehren und nach Zion kommen werden, mit Liedern und ewiger Freude auf ihren Häuptern. Sie werden Freude und Frohsinn erlangen, und das Seufzen wird vergehen. Dieses Thema wird dann in Jesaja 40 nach den Hinweisen auf die assyrische Invasion aufgegriffen, und in diesem Kontext muss die assyrische Invasion und Rückkehr gesehen werden.
Inmitten dieser messianischen Verkündigung in Jesaja und im Vergleich mit 2.Könige werden wir dann mit der Belagerung Jerusalems durch die Assyrer im vierzehnten Jahr Hiskias konfrontiert. Sennacherib hatte die befestigten Städte Judas belagert und eingenommen und belagerte schließlich auch Jerusalem.
Die frühe Zeit Hiskias wird in 2Könige 18 behandelt.
2 Koenige 18:1-12 (DL1912) Im dritten Jahr Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs über Israel, ward König Hiskia, der Sohn Ahas, des Königs in Juda. Er war fünfundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi, eine Tochter Sacharjas. Und er tat, was dem HERRN wohl gefiel, wie sein Vater David. Er tat ab die Höhen und zerbrach die Säulen und rottete das Ascherabild aus und zerstieß die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte; denn bis zu der Zeit hatten ihr die Kinder Israel geräuchert, und man hieß sie Nehusthan. Er vertraute dem HERRN, dem Gott Israels, daß nach ihm seinesgleichen nicht war unter allen Königen Juda's noch vor ihm gewesen. Er hing dem HERRN an und wich nicht von ihm ab und hielt seine Gebote, die der HERR dem Mose geboten hatte. Und der HERR war mit ihm; und wo er auszog handelte er klüglich. Dazu ward er abtrünnig vom König von Assyrien und war ihm nicht untertan. Er schlug die Philister bis gen Gaza und ihr Gebiet von den Wachttürmen an bis die festen Städte. Im vierten Jahr Hiskias, des Königs in Juda (das war das siebente Jahr Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs über Israel), da zog Salmanasser, der König von Assyrien, herauf wider Samaria und belagerte es und gewann es nach drei Jahren; im sechsten Jahr Hiskias, das ist im neunten Jahr Hoseas, des Königs Israels, da ward Samaria gewonnen. Und der König von Assyrien führte Israel weg gen Assyrien und setzte sie nach Halah und an den Habor, an das Wasser Gosan und in die Städte der Meder, darum daß sie nicht gehorcht hatten der Stimme des HERRN, ihres Gottes, und übertreten hatten seinen Bund und alles, was Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte; deren sie keines gehört noch getan.
Wir sehen, dass Israel im sechsten Jahr von Hiskia weggeführt wurde. Im vierzehnten Jahr Hiskias beschlossen die Assyrer, Jerusalem zu zerstören und Juda in Gefangenschaft zu nehmen, wie sie es acht Jahre zuvor mit Israel in Samaria getan hatten. Wie bei den Assyrern üblich, wurde Israel an das andere Ende des Reiches jenseits des Araxes im Norden gebracht, in das Gebiet des heutigen Georgien und Armenien. Die Bedeutung dieses Ereignisses lag darin, dass Juda nicht identifiziert werden konnte und der Messias nicht in Judäa geboren werden konnte, als die Zeit für seine Inkarnation in der Jungfrau gekommen war, wie an anderer Stelle in Jesaja 7,14 prophezeit wird. In Jesaja 37,22 wird die Jungfrau auch als Tochter Zions bezeichnet, die den Assyrer verachtet und verhöhnt hat. Jesaja 47,1 handelt ebenfalls von der jungfräulichen Tochter Babylons und prophezeit gegen sie, dass sie im Staub sitzen und knirschen wird und nicht mehr die Herrin der Königreiche genannt werden kann. In Jesaja 47,6 wird deutlich gesagt, dass Gott Juda in ihre Hände geben und dann mit ihr verfahren wird. Der Text in Jesaja und in 2.Könige, der sich mit Hiskia befasst, ist prophetisch und hat nichts mit dieser Zeit zu tun, außer dass das zweite Element der Prophezeiung sich mit der Rückkehr der Assyrer befasst, und sie bleiben dort in Assyrien.
Außerdem hätte der Messias nicht zum Tempel kommen und die Prophezeiungen erfüllen können, die Jesaja gegeben wurden, wenn Assyrien Juda verlassen hätte. So beschloss Gott, einzugreifen, und er sagte Jesaja, warum und was das Zeichen der Predigerschaft sein würde. Das Zeichen der Predigerschaft des Messias wurde von Gott an Jesaja gegeben und zu Hiskia gesprochen und in beiden Büchern als doppeltes Zeugnis für den Beginn der Predigerschaft aufgezeichnet. Aus diesem Grund bemühten sich die späteren Pharisäer und Rabbiner so sehr, den Kalender und das System der Jubeljahre zu zerstören.
Jesaja 36:1-22 (DL1912) Und es begab sich im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, zog der König von Assyrien, Sanherib, herauf wider alle festen Städte Juda's und gewann sie. Und der König von Assyrien sandte den Erzschenken von Lachis gen Jerusalem zu dem König Hiskia mit großer Macht. Und er trat an die Wasserleitung des oberen Teichs, am Wege bei dem Acker des Walkmüllers. Und es ging zu ihm heraus Eljakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebna, der Schreiber, und Joah, der Sohn Asaphs, der Kanzler. Und der Erzschenke sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Trotz, darauf du dich verlässest? Ich achte, du lässest dich bereden, daß du noch Rat und Macht weißt, zu streiten. Auf wen verläßt du dich denn, daß du mir bist abfällig geworden? Verläßt du dich auf den zerbrochenen Rohrstab Ägypten, welcher, so jemand sich darauf lehnt, geht er ihm in die Hand und durchbohrt sie? Also tut Pharao, der König von Ägypten, allen, die sich auf ihn verlassen. Willst du mir aber sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern Gott! ist's nicht der, dessen Höhen und Altäre Hiskia hat abgetan und hat zu Juda und Jerusalem gesagt: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten? Wohlan, so nimm's an mit meinem Herrn, dem König von Assyrien: ich will dir zweitausend Rosse geben; laß sehen, ob du bei dir könntest ausrichten, die darauf reiten. Wie willst du denn bleiben vor einem Hauptmann, der geringsten Diener einem meines Herrn? Und du verlässest dich auf Ägypten um der Wagen und Reiter willen. Dazu, meinst du, daß ich ohne den HERRN bin heraufgezogen in dies Land, es zu verderben? Ja, der HERR sprach zu mir: Zieh hinauf in dies Land und verderbe es! Aber Eljakim und Sebna und Joah sprachen zum Erzschenken: Rede doch mit deinen Knechten auf syrisch, denn en, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie samt euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen? Und der Erzschenke stand und rief laut auf jüdisch und sprach: Höret die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Laßt euch Hiskia nicht betrügen; denn er kann euch nicht erretten. Und laß euch Hiskia nicht vertrösten auf den HERRN, daß er sagt: Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Gehorchet Hiskia nicht! Denn so spricht der König von Assyrien: Tut mir zu Dank und geht zu mir heraus, so sollt ihr ein jeglicher von seinem Feigenbaum essen und aus seinem Brunnen trinken, bis daß ich komme und hole euch in ein Land, wie euer Land ist, ein Land, darin Korn und Most ist, ein Land, darin Brot und Weinberge sind. Laßt euch Hiskia nicht bereden, daß er sagt: Der HERR wird uns erlösen. Haben auch der Heiden Götter ein jeglicher sein Land errettet von der Hand des Königs von Assyrien? Wo sind die Götter zu Hamath und Arpad? Wo sind die Götter Sepharvaims? Haben sie auch Samaria errettet von meiner Hand? Welcher unter allen Göttern dieser Lande hat sein Land errettet von meiner Hand, daß der HERR sollte Jerusalem erretten von meiner Hand? Sie schwiegen aber still und antworteten ihm nichts; denn der König hatte geboten und gesagt: Antwortet ihm nichts. Da kamen Eljakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebna, der Schreiber, und Joah, der Sohn Asaphs, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und zeigten ihm an die Worte des Erzschenken.
Die Assyrer waren so zuversichtlich, dass sie Gott vor den Mauern Jerusalems lästerten. Gott lässt sich nicht spotten, und er bringt alles nach seinem Plan und zu seiner Zeit, nach seinem Kalender, zur Vollendung.
Der Text in 2.Könige, Kapitel 18 bis 20, wird in Jesaja, Kapitel 37 bis 40, in weiten Teilen wiederholt. Ein Teil des Textes wird in Jesaja nicht wiederholt, und so wird der Text in 2. Könige 19 in Jesaja 38 verwendet. Aus dem Text in Jesaja 37 und 2.Könige 19 geht hervor, dass die Prophezeiung über das, was mit Juda geschehen soll, in zwei Teile unterteilt ist.
2 Koenige 19:1-19 (DL1912) Da der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und ging in das Haus des Herrn und sandte Eljakim, den Hofmeister, und Sebna, den Schreiber, samt den Ältesten der Priester, mit Säcken angetan, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz; und sie sprachen zu ihm: So sagt Hiskia: Das ist ein Tag der Not, des Scheltens und des Lästerns; die Kinder sind gekommen an die Geburt und ist keine Kraft da, zu gebären. Ob vielleicht der HERR, dein Gott, hören wollte alle Worte des Erzschenken, den sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, Hohn zu sprechen dem lebendigen Gott und zu schelten mit Worten, die der HERR, dein Gott, gehört hat: So erhebe dein Gebet für die übrigen, die noch vorhanden sind. Und da die Knechte Hiskias zu Jesaja kamen, sprach Jesaja zu ihnen: So sagt eurem Herrn: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, womit mich die Knechte des Königs von Assyrien gelästert haben. Siehe, ich will ihm einen Geist geben, daß er ein Gerücht hören wird und wieder in sein Land ziehen, und will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande. Und da der Erzschenke wiederkam, fand er den König von Assyrien streiten wider Libna; denn er hatte gehört, daß er von Lachis gezogen war. Und da er hörte von Thirhaka, dem König der Mohren: Siehe, er ist ausgezogen mit dir zu streiten, sandte er abermals Boten zu Hiskia und ließ ihm sagen: So sagt Hiskia, dem König Juda's: Laß dich deinen Gott nicht betrügen, auf den du dich verlässest und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien getan haben allen Landen und sie verbannt; und du solltest errettet werden? Haben der Heiden Götter auch sie errettet, welche meine Väter haben verderbt: Gosan, Haran, Rezeph und die Kinder Edens, die zu Thelassar waren?Wo ist der König von Hamath, der König zu Arpad und der König der Stadt Sepharvaim, von Hena und Iwwa? Und da Hiskia den Brief von den Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf zum Hause des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN und betete vor dem HERRN und sprach: HERR, Gott Israels, der du über dem Cherubim sitzest, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht. HERR, neige deine Ohren und höre; tue deine Augen auf und siehe, und höre die Worte Sanheribs, der hergesandt hat, Hohn zu sprechen dem lebendigen Gott. Es ist wahr HERR, die Könige von Assyrien haben die Heiden mit dem Schwert umgebracht und ihr Land und haben ihre Götter ins Feuer geworfen. Denn es waren nicht Götter, sondern Werke von Menschenhänden, Holz und Stein; darum haben sie sie vertilgt. Nun aber, HERR, unser Gott, hilf uns aus seiner Hand, auf daß alle Königreiche auf Erden erkennen, daß du, HERR, allein Gott bist.
Hiskia war gehorsam genug, um sein Vertrauen auf Gott zu setzen und um Befreiung zu bitten, und Gott erhörte ihn.
Fortsetzung von 2.Könige 19:
2 Koenige 19:20-28 (DL1912) Da sandte Jesaja, der Sohn Amoz, zu Hiskia und ließ ihm sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast um Sanherib, den König von Assyrien, das habe ich gehört. Das ist's, was der HERR wider ihn geredet hat: Die Jungfrau, die Tochter Zion, verachtet dich und spottet dein; die Tochter Jerusalem schüttelt ihr Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert? Über wen hast du deine Stimme erhoben? Du hast deine Augen erhoben wider den Heiligen in Israel. deine Boten gehöhnt und gesagt: "Ich bin durch die Menge meiner Wagen auf die Höhen der Berge gestiegen, auf den innersten Libanon; ich habe seine hohen Zedern und auserlesenen Tannen abgehauen und bin gekommen an seine äußerste Herberge, an den Wald seines Baumgartens. Ich habe gegraben und ausgetrunken die fremden Wasser und werde austrocknen mit meinen Fußsohlen alle Flüsse Ägyptens." Hast du aber nicht gehört, daß ich solches lange zuvor getan habe, und von Anfang habe ich's bereitet? Nun aber habe ich's kommen lassen, daß die festen Städte werden fallen in einen wüsten Steinhaufen, und die darin wohnen, matt werden und sich fürchten und schämen müssen und werden wie das Gras auf dem Felde und wie das grüne Kraut, wie Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe denn es reif wird. Ich weiß dein Wohnen, dein Aus-und Einziehen und daß du tobst wider mich. Weil du denn wider mich tobst und dein Übermut vor meine Ohren heraufgekommen ist, so will ich dir einen Ring an deine Nase legen und ein Gebiß in dein Maul und will dich den Weg wieder zurückführen, da du her gekommen bist.
Hier sehen wir, wie Gott Assyrien antwortet und über die jungfräuliche Tochter Zion spricht. Dies ist die Kirche des Messias, von der hier die Rede ist. Welche jungfräuliche Tochter Zion gab es vor dem Jahr 28 n.u.Z.? Die Jungfrau sollte schwanger werden und ein Kind gebären, wie wir aus Jesaja wissen, und das Kind war der Messias. Dann gibt Gott das Zeichen für die jungfräuliche Tochter Zion.
2 Koenige 19:29-31 (DL1912) Und das sei dir ein Zeichen: In diesem Jahr iß, was von selber wächst; im andern Jahr, was noch aus den Wurzeln wächst; im dritten Jahr säet und erntet, und pflanzt Weinberge und esset ihre Früchte. Und was vom Hause Juda's errettet und übriggeblieben ist, wird fürder unter sich wurzeln und über sich Frucht tragen. Denn von Jerusalem werden ausgehen, die übriggeblieben sind, und die Erretteten vom Berge Zion. Der Eifer des HERRN Zebaoth wird solches tun.
Hier sehen wir, wie Gott den Zeitpunkt und den Zweck des Zeichens verkündet. Nach dem Kalender sollte das Werk am Ende der beiden Jahre des siebten Sabbats und des Jubeljahres in Angriff genommen werden. Im dritten Jahr dieser Abfolge, dem ersten Jahr nach dem Jubeljahr, sollte die Bepflanzung vorgenommen und die Früchte gegessen werden. Dann würde der überlebende Rest wieder unten Wurzeln schlagen. Dies sollte sich nun auf zweierlei Weise erfüllen. Die Wiederherstellung Jerusalems und des Gesetzes wurde von Esra und Nehemia im Jubeljahr in Angriff genommen, wie wir aus dem Text in Lesen des Gesetzes mit Esra und Nehemia (Nr. 250) ersehen. Dies sollte auf die Wiederherstellung unter dem Messias und die Bildung der jungfräulichen Tochter Zion, die die Kirche Gottes ist, und die endgültige Aussendung der Kirche in alle Länder hinweisen: „Denn aus Jerusalem wird ein Überrest hervorgehen und aus Jerusalem eine Schar von Überlebenden“.
So konnte Christus seine Predigerschaft nur im ersten Jahr nach dem Jubeljahr beginnen. Wir wissen, dass er im Jahr 27 n.u.Z., das ein Jubeljahr war, aus der Jesaja-Rolle das annehmbare Jahr des Herrn verkündete, und er begann seine Predigerschaft nach der Gefangennahme Johannes des Täufers, nach dem Passa im Jahr 28 n.u.Z. (siehe das Studienpapier Christi Alter bei der Taufe und die Dauer seiner Predigerschaft (Nr. 019)).
Dieses Zeichen konnte nicht gebrochen werden. Hiskia hatte nichts mit dem Überrest oder der Gefangenschaft zu tun. Es wurde in seiner Regierungszeit nicht getan (siehe auch das Studienpapier Die sieben großen Passa der Bibel (Nr. 107)).
Das Zeichen bezog sich auf den Messias und die Aufrichtung des Überrestes nach dem Jubeljahr. Der Messias musste also im Jahr nach dem Jubeljahr von 27 n.u.Z. beginnen. Aus dem neutestamentlichen Text selbst wissen wir, dass er seine Predigerschaft erst nach dem Passa des Jahres 28 n.u.Z. antrat, nachdem Johannes der Täufer inhaftiert worden war.
Gott beabsichtigt, Jerusalem und Juda in die Gefangenschaft nach Babylon und nicht nach Assyrien zu schicken, da Assyrien im Begriff war zu fallen und die Wiederherstellung unter den Medern und Persern stattfinden musste. Wenn Juda nördlich des Araxes gegangen wäre, hätte es nicht zurückkehren können. Während der Regierungszeit Hiskias gab es keinen Überrest, denn Jerusalem fiel nicht zu seinen Lebzeiten und nicht an die Assyrer. Nachdem Gott durch Jesaja das Ziel der Prophezeiung verkündet hatte, wandte sich die Botschaft nun dem zu, was Gott mit den Assyrern tun würde.
2 Koenige 19:32-37 (DL1912) Darum spricht der HERR vom König von Assyrien also: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schilde davonkommen und soll keinen Wall darum schütten; sondern er soll den Weg wiederum ziehen, den er gekommen ist, und soll in diese Stadt nicht kommen; der HERR sagt's. Und ich will diese Stadt beschirmen, daß ich ihr helfe um meinetwillen und um Davids, meines Knechtes, willen. Und in derselben Nacht fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und da sie sich des Morgens früh aufmachten, siehe, da lag's alles eitel tote Leichname. Also brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog weg und kehrte um und blieb zu Ninive. Und da er anbetete im Hause Nisrochs, seines Gottes, erschlugen ihn mit dem Schwert Adrammelech und Sarezer, seine Söhne, und entrannen ins Land Ararat. Und sein Sohn Asar-Haddon ward König an seiner Statt.
Der Zeitrahmen der Verse 36-37 umfasst 20 ungerade Jahre von der Rückkehr des Königs bis zu seinem Tod, wie beschrieben. Es war eine Prophezeiung, dass die Assyrer Jerusalem weder einnehmen noch sich ihnen wieder nähern würden - und das taten sie auch nicht.
Die nächste Sequenz betrifft den Rest des Lebens Hiskias und die tatsächlichen Einzelheiten der Gefangenschaft Judas bei den Babyloniern, und dazu vergleichen wir 2Könige 20 mit Jesaja 38.
2 Könige 20:1-3, 12-21 (DL1912) Zu der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Beschicke dein Haus; denn du wirst sterben und nicht leben bleiben! Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, gedenke doch, daß ich vor dir treulich gewandelt habe und mit rechtschaffenem Herzen und habe getan, was dir wohl gefällt. Und Hiskia weinte sehr. Zu der Zeit sandte Berodoch-Baladan, der Sohn Baladans, König zu Babel, Briefe und Geschenke zu Hiskia; denn er hatte gehört, daß Hiskia krank gewesen war. Hiskia aber war fröhlich mit ihnen und zeigte ihnen das ganze Schatzhaus, Silber, Gold, Spezerei und das beste Öl, und das Zeughaus und alles, was in seinen Schätzen vorhanden war. Es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, das ihnen Hiskia nicht zeigte. Da kam Jesaja, der Prophet, zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Leute gesagt? und woher sind sie zu dir gekommen? Hiskia sprach: Sie sind aus fernen Landen zu mir gekommen, von Babel. Er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist, und ist nichts in meinen Schätzen, was ich ihnen nicht gezeigt hätte. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre des HERRN Wort: Siehe, es kommt die Zeit, daß alles wird gen Babel weggeführt werden aus deinem Hause und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag; und wird nichts übriggelassen werden, spricht der HERR. Dazu von den Kindern, die von dir kommen, die du zeugen wirst, werden sie nehmen, daß sie Kämmerer seien im Palast des Königs zu Babel. Hiskia aber sprach zu Jesaja: Das ist gut, was der HERR geredet hat, und sprach weiter: Es wird doch Friede und Treue sein zu meinen Zeiten. Was mehr von Hiskia zu sagen ist und alle seine Macht und was er getan hat und der Teich und die Wasserleitung, durch die er Wasser in die Stadt geleitet hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Juda's. Und Hiskia entschlief mit seinen Vätern. Und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
Jesaja 38:1-4 (DL1912) Zu der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben und nicht lebendig bleiben! Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Gedenke doch, HERR, wie ich vor dir gewandelt habe in der Wahrheit, mit vollkommenem Herzen, und habe getan, was dir gefallen hat. Und Hiskia weinte sehr.Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja und sprach:
2 Koenige 20:4-11 (DL1912) Da aber Jesaja noch nicht zur Stadt halb hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm und sprach: Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen, am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen, und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben tun und dich und diese Stadt erretten von dem König von Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. Und Jesaja sprach: Bringt her ein Pflaster von Feigen! Und da sie es brachten, legten sie es auf die Drüse; und er ward gesund. Hiskia aber sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, daß mich der HERR wird gesund machen und ich in des HERRN Haus hinaufgehen werde am dritten Tage? Jesaja sprach: Das Zeichen wirst du haben vom HERRN, daß der HERR tun wird, was er geredet hat: Soll der Schatten zehn Stufen vorgehen oder zehn Stufen zurückgehen? Hiskia sprach: Es ist leicht, daß der Schatten zehn Stufen niederwärts gehe; das will ich nicht, sondern daß er zehn Stufen hinter sich zurückgehe.
Da rief der Prophet den HERRN an; und der Schatten ging hinter sich zurück zehn Stufen am Zeiger Ahas, die er niederwärts gegangen war.
Weiter in Jesaja 38:5-22:
Jesaja 38:5-22 (DL1912) Gehe hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen und will dich samt dieser Stadt erretten von der Hand des Königs von Assyrien; denn ich will diese Stadt wohl verteidigen. Und habe dir das zum Zeichen von dem HERRN, daß der HERR solches tun wird, was er geredet hat: Siehe ich will den Schatten am Sonnenzeiger des Ahas zehn Stufen zurückziehen, über welche er gelaufen ist. Und die Sonne lief zehn Stufen zurück am Zeiger, über welche sie gelaufen war. Dies ist die Schrift Hiskias, des Königs in Juda, da er krank gewesen und von der Krankheit geheilt worden war. Ich sprach: Nun muß ich zu der Höllen Pforten fahren in der Mitte meines Lebens, da ich gedachte, noch länger zu leben. Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen; nun werde ich nicht mehr schauen die Menschen bei denen, die ihre Zeit leben.Meine Zeit ist dahin und von mir weggetan wie eines Hirten Hütte. Ich reiße mein Leben ab wie ein Weber; er bricht mich ab wie einen dünnen Faden; du machst's mit mir ein Ende den Tag vor Abend. Ich dachte: Möchte ich bis morgen Leben! Aber er zerbrach mir alle meine Gebeine wie ein Löwe; denn du machst es mit mir aus den Tag vor Abend. Ich winselte wie ein Kranich und wie eine Schwalbe und gurrte wie eine Taube; meine Augen wollten mir brechen: HERR, ich leide Not; lindere mir's! Was soll ich reden? Er hat mir's zugesagt und hat's auch getan! Ich werde in Demut wandeln all meine Lebtage nach solcher Betrübnis meiner Seele. HERR, davon lebt man, und das Leben meines Geistes steht ganz darin; denn du ließest mich wieder stark werden und machtest mich leben. Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. Denn die Hölle lobt dich nicht; so rühmt dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Wahrheit; sondern allein, die da leben, loben dich, wie ich jetzt tue. Der Vater wird den Kindern deine Wahrheit kundtun. HERR, hilf mir, so wollen wir meine Lieder singen, solange wir leben, im Hause des HERRN! Und Jesaja hieß, man sollte ein Pflaster von Feigen nehmen und auf seine Drüse legen, daß er gesund würde. Hiskia aber sprach: Welch ein Zeichen ist das, daß ich hinauf zum Hause des HERRN soll gehen!
Jesaja fährt mit dem Thema der weiteren Gefangenschaft Judas in Babylon fort. Als die Prophezeiung in Jesaja 39 gegeben wurde, waren die in Vers 7 erwähnten Söhne noch nicht geboren worden. Manasse wurde im dritten der hinzugefügten fünfzehn Jahre des Hiskia geboren. Dies ist der Grund für den Text im Hohelied in Psalm 127:3-5, der auf Hiskias Hohelied in Psalm 126 folgt, und den Verweis in Psalm 128:5-6 auf den Kommentar Hiskias zu Jesaja in 39:8. Hiskia unterwarf sich dem Willen Gottes wie Eli (1Sam 3,18; vgl. 2Kgs 20,19; Hiob 1,21; 2,10; Jak 5,10-11).
Jesaja 39
Jesaja 39:1-8 (DL1912) Zu der Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, König zu Babel, Briefe und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehört, daß er krank gewesen und wieder stark geworden wäre. Des freute sich Hiskia und zeigte ihnen das Schatzhaus, Silber und Gold und Spezerei, köstliche Salben und alle seine Zeughäuser und alle Schätze, die er hatte. Nichts war, das ihnen Hiskia nicht zeigte in seinem Hause und in seiner Herrschaft. Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was sagen diese Männer, und woher kommen sie zu dir? Hiskia sprach: Sie kommen von fern zu mir, nämlich von Babel. Er aber sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen und ist nichts, das ich ihnen nicht hätte gezeigt in meinen Schätzen. Und Jesaja sprach zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN Zebaoth: Siehe es kommt die Zeit, daß alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, wird gen Babel gebracht werden, daß nichts bleiben wird, spricht der HERR. Dazu werden sie von deinen Kindern, die von dir kommen werden und du zeugen wirst, nehmen, daß sie müssen Kämmerer sein am Hofe des Königs zu Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du sagst, und sprach: Es sei nur Friede und Treue, solange ich lebe.
So wurde offenbart, dass es Gottes Absicht war, sie nach Babylon in die Gefangenschaft zu schicken, und dass sie von dort aus wiederhergestellt werden würden und die jungfräuliche Tochter Zion zu gegebener Zeit aus Jerusalem hervorgehen würde. Die Einzelheiten der Gefangenschaft werden in dem Studienpapier Fall of Jerusalem to Babylon (Nr. 250B) behandelt. In der Regierungszeit von Hiskia gab es zu keinem Zeitpunkt ein Jubeljahr oder auch nur annähernd ein Jubeljahr. Jerusalem wurde weder eingenommen noch wurde es während seiner Herrschaft jemals wieder belagert. Juda blieb unversehrt und sicher. Diese Prophezeiung und dieses Zeichen haben sich zu seinen Lebzeiten nicht erfüllt. Die Assyrer wurden in ihre Heimat zurückgeschickt, damit das ihm gegebene Zeichen viele Jahrhunderte später unter dem Messias erfüllt werden konnte. Deshalb konnte der Messias seine Predigerschaft weder vor dem Jahr 28 n.u.Z. noch danach antreten. Was er tat, war, das Jahr des Herrn zu verkünden, den Tempelkalender zu stärken und zu erklären, dass er tatsächlich der Messias war. Deshalb sagte er zu seiner Mutter bei der Hochzeit zu Kana: „Meine Zeit ist noch nicht gekommen“, denn es war noch im Jubeljahr 27 n.u.Z..
Dass dies der Zweck der Prophezeiung war, wird im nächsten Kapitel deutlich. Es steht außer Zweifel, dass sich dies auf den Messias bezog, denn die Texte aus Jesaja 40,3-8 werden in den Evangelien in Matthäus 3,3; Markus 1,3; Lukas 3,4-6; Johannes 1,23; und 1Petr 1,24 zitiert. Dieser Text bezieht sich auf die Zerstreuung und die Sammlung des Volkes.
Jesaja 40
Jesaja 40:1-31 (DL1912) Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott; redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Dienstbarkeit ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben; denn sie hat Zwiefältiges empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat es geredet. Es spricht eine Stimme: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Geist bläst darein. Ja, das Volk ist das Gras. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; aber das Wort unsres Gottes bleibt ewiglich. Zion, du Predigerin, steig auf deinen hohen Berg; Jerusalem, du Predigerin, hebe deine Stimme auf mit Macht, hebe auf und fürchte dich nicht; sage den Städten Juda's: Siehe, da ist euer Gott!
Denn siehe, der HERR HERR kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung ist vor ihm. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in seinem Busen tragen und die Schafmütter führen. Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand und faßt den Himmel mit der Spanne und begreift den Staub der Erde mit einem Dreiling und wägt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage? Wer unterrichtet den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn? Wen fragt er um Rat, der ihm Verstand gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn die Erkenntnis und unterweise ihn den Weg des Verstandes? Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt, und wie ein Scherflein, so in der Waage bleibt. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein. Der Libanon wäre zu gering zum Feuer und seine Tiere zu gering zum Brandopfer. Alle Heiden sind vor ihm nichts und wie ein Nichtiges und Eitles geachtet. Wem wollt ihr denn Gott nachbilden? Oder was für ein Gleichnis wollt ihr ihm zurichten? Meister gießt wohl ein Bild, und der Goldschmied übergoldet's und macht silberne Ketten daran. Desgleichen wer nur eine arme Gabe vermag, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, der ein Bild fertige, das beständig sei. Wisset ihr nicht? Hört ihr nicht? Ist's euch nicht vormals verkündigt? Habt ihr's nicht verstanden von Anbeginn der Erde? Er sitzt auf dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; der den Himmel ausdehnt wie ein dünnes Fell und breitet ihn aus wie eine Hütte, darin man wohnt; Der die Fürsten zunichte macht und die Richter auf Erden eitel macht, als wären sie nicht gepflanzt noch gesät und als hätte ihr Stamm keine Wurzel in der Erde, daß sie, wo ein Wind unter sie weht, verdorren und sie ein Windwirbel wie Stoppeln wegführt. Wem wollt ihr denn mich nachbilden, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.
Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Er ruft sie alle mit Namen; sein Vermögen und seine Kraft ist so groß, daß es nicht an einem fehlen kann. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber? Weißt du nicht? hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt den Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Die Knaben werden müde und matt, und die Jünglinge fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.
Es besteht kein Zweifel daran, dass hier auf den Messias und die Kirche - den Überrest Zions - und die anschließende Sammlung Bezug genommen wird.
Juda ist im Hinblick auf die Prophezeiung und den Messias ohne Entschuldigung.
Die Handlungen mussten von Jerusalem aus erfolgen, solange der Tempel noch stand, und der Überrest musste dort gepflanzt werden und sich dann von dort aus über die Nationen ausbreiten. Die Aktivitäten mussten unter dem Tempelkalender und im ersten Jahr des Heiligen Kalenders nach dem Jubeljahr stattfinden. Den Pharisäern und ihren Nachfolgern, den Rabbinern, hätte man niemals die Kontrolle über den Tempel überlassen können, denn sie hätten den Tempelkalender zerstört - wie wir nach 70 n.u.Z. gesehen haben - und die Prophezeiungen gebrochen.
Es gibt keine andere Person in der Geschichte der Menschheit, die in der Lage gewesen wäre, all diese Dinge im richtigen Zeitrahmen zu tun. Christus musste seine Predigerschaft im Jahr 28 n.u.Z. beginnen, um das Zeichen Jesajas, das Hiskia gegeben wurde, zu erfüllen. Das hat er getan, wie wir aus dem Text des NT wissen.
Er musste auch das Zeichen des Jona als Zeichen seiner Predigerschaft beibehalten, nachdem er seine Mission zur richtigen Zeit begonnen und die Anforderungen des Jesaja erfüllt hatte (siehe das Studienpapier Das Zeichen des Jona und die Geschichte des Wiederaufbaus des Tempels (Nr. 013)).
Wenn Christus nicht der Messias war, dann ist Juda verloren und ohne Rettung. Sie halten die Sabbate und das Jubeljahr nicht ein und konnten sich daher unter den Bedingungen Jesajas niemals qualifizieren, den Messias zu irgendeinem Zeitpunkt nach 28 n.u.Z. zu haben. Bis zum nächsten Jubeljahr im Jahre 77 n.u.Z. waren sie in Gefangenschaft und waren nie wieder gehorsam genug, um den Tempelkalender zu halten.
Der Weinberg des Herrn der Heerscharen ist das ganze Haus Israel, und Juda ist seine besondere Pflanze (Jes 5,7). Der Jesaja-Text bezieht sich auf den Messias und den Platz, den er in Juda hatte. Die Heiden sind in Israel eingepfropft, das nun ein geistliches und kein physisches Gebäude ist.
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