Christliche Kirchen Gottes
Nr. F046
Kommentar zum 1.
Korintherbrief: Einleitung und Teil 1
(Ausgabe 1.0 20210101-20210101)
Der Brief des Paulus an die Korinther wurde
um 55 n.u.Z. in Ephesus geschrieben, am Ende seiner dortigen Mission.
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Kommentar zum 1. Korintherbrief: Einleitung und Teil 1
Der erste Brief des Paulus an die Korinther wurde an die
Kirche in Korinth in der Nähe des Zentrums der römischen Provinz Achaia
geschrieben. Es war eine wichtige Stadt Griechenlands. Dies war eine Stadt, in
der Paulus die Gemeinde von Korinth (Apg. 18:1-17) um 52 n.u.Z.oder früher
gegründet hatte. Er war drei Jahre in Ephesus und dieser Brief wurde am Ende
seiner drei Jahre in Ephesus um 55 n.u.Z.. geschrieben (siehe unten).
Während seiner zweiten Reise, um Menschen das Evangelium
zu bringen, reiste Paulus von Athen nach Korinth. In Athen hatte er nur sehr
wenig Erfolg und blieb nicht sehr lange dort. Aber er blieb 18 Monate in
Korinth. Er verbrachte dort länger als in jeder anderen Stadt – außer Ephesus.
Er blieb bei Aquila und Priscilla, die – wie er – Zeltmacher waren. Er predigte
zuerst in der dortigen Synagoge. Als die Juden sich ihm widersetzten, nutzte er
dafür das Haus von Titius Justus, der neben der Synagoge wohnte. Paulus war
erfolgreich und Krispus, der Vorsteher der Synagoge, wurde Christ. Als ein
neuer römischer Beamter eintraf, brachten die Juden Paulus um 51 n.u.Z. zu ihm.
Paul ging später nach Syrien.
Das Schreiben des Paulus zeigt ein gründliches Wissen
über das Leben der Gemeinde in Korinth. Er war in beiden Briefen über das Verhalten der Gemeinde besorgt.
Paulus schrieb den Brief (1:1-2; 16:21) aus Ephesus (16:8,
Apg. 19:1-40). Ephesus liegt am das Ägäische Meer. Es wurde wahrscheinlich etwa zwei
oder drei Jahre vor dem Römerbrief datiert (vgl. 16,1 vgl. 2. Kor 9:1-2
betreff: Geldsammlung für die Heiligen (siehe Einführung in den Kommentar zum
Römerbrief)). Die Urheberschaft des ersten Korintherbriefes wurde bereits 96
n.u.Z. von Clemens von Rom bezeugt. Dieser Brief wurde um 55 – gegen Ende des
dreijährigen Aufenthalts des Paulus in Ephesus – geschrieben (siehe 16:5-9;
Apg. 20-31). Aus seinem Absicht, bis Pfingsten in Ephesus zu bleiben (16:8),
geht klar hervor, dass er beabsichtigte, dort weniger als ein Jahr zu bleiben, wie er in 1. Korinther
schrieb.
Dieser Brief befasst sich mit Problemen mit der Lehre in
der Gemeinde und den ethischen Problemen, die sich aus diesen Angelegenheiten
ergaben. Im Umgang mit diesen Fragen sind wir in der Lage, eine dauerhafte
Anleitung für unser Verhalten und unsere Liebe als Gemeinde (Kapitel 13) und
unsere Erwartung des kommenden Reiches Gottes und der Auferstehung (Kapitel 15)
festzulegen.
Korinth lag in einem schmalen Landenge. Es war ein wichtiger Handelsplatz und
somit ein guter Ort für die Verbreitung des Evangeliums. Es hatte zwei Häfen.
Der Hafen an der Ostküste war 6 km vom Hafen an der Westküste entfernt. Heute
verbindet ein Kanal die beiden Häfen.
Korinth war ein wichtiges Zentrum des Land- und
Seehandels. Es hatte eine hohe, starke Zitadelle im Rücken und lag zwischen dem
Saronischen Golf und dem Ionischen Meer – mit Häfen in Lechaion und Kenchreä.
Die Steinsttraße (Díolkos) wurde für einen Schiffkarrenweg benutzt, um
Wasserfahrzeuge von der einen zur anderen Seite zu schleifen – also zwischen dem Saronischen Golf
und dem Ionischen Meer. Den Akrokorinth krönte der Tempel der Aphrodite, der
laut Strabo von mehr als 1.000 heidnischen Priesterin-Prostituierten bedient
wurde. „Wie ein Korinther“ zu leben bedeutete, einen verschwenderischen
Lebensstil zu führen. Die Tempelprostituierten dienten, bis sie reif waren, und
heirateten dann. Um ihre Anonymität zu wahren, trugen sie nach ihrer
„Pensionierung“ und Heirat Schleier bzw. Hijabs. Die Frauen der Gemeinde
weigerten sich, sie zu tragen, da sie in ihrer Jugend keine Prostituierten
waren. Die Familie des arabischen Propheten weigerte sich im 7. Jahrhundert,
sie zu tragen (vgl. Q001C).
„In
Korinth befanden sich
mindestens 12 Tempel. Ob sie alle zur Zeit des Paulus in Gebrauch waren, ist nicht sicher bekannt.
Einer der berüchtigtsten war der Tempel der Aphrodite, der Göttin der Liebe,
deren Anbeter religiöse Prostitution praktizierten. Etwa eine Viertelmeile
nördlich des Theaters stand der Tempel des Asklepios, des Gottes der Heilung,
und mitten in der Stadt befand sich der Apollontempel aus dem 6. Jahrhundert
v.u.Z. Darüber hinaus hatten die Juden eine Synagoge errichtet, deren Oberschwelle mit
Inschrift
gefunden und im Museum im alten Korinth aufgestellt wurde... Wie jede große
Handelsstadt war Korinth ein Zentrum für offene und ungezügelte Unmoral. Die
Verehrung der Aphrodite förderte die Prostitution im Namen der Religion.“ (vgl.
unten Biblica.com). Das war so im ganzen Nahen Osten unter dem Baal-Kult und
den griechischen Systemen.
Korinth hatte eine stolze Geschichte der Führung im
Achaiischem Bund und einen Geist des wiederbelebten Hellenismus unter römischer
Herrschaft nach 44 v.u.Z., nach der Zerstörung der Stadt durch Mummius im Jahre
146 v.u.Z.
Es war eine römische Kolonie, in der es viele Nationen
gab – darunter Griechen, Juden und verschiedene Menschen aus Asien.
Die Gegend um Korinth war auch die Heimat der Isthmischen
Spiele. Sie waren die zweitgrößten Spiele – nur die Olympischen Spiele waren
größer.
„Der langer Aufenthalt in Korinth brachte ihn direkt in
Kontakt mit den wichtigsten Denkmälern der Agora, von denen viele noch
erhalten sind. Das Brunnenhaus der Quelle Peirḗnē, der Tempel des Apollon, das Macellum
bzw. der „Fleischmarkt“ (aus 1. Kor. 10,25) und das Theater bzw. das Bḗma (Apg. 18,12) und die unauffällige Synagoge spielten alle eine Rolle in der Erfahrung des
Apostels. Eine Inschrift aus dem Theater nennt den Stadtkämmerer Erastus,
wahrscheinlich den Freund des Paulus, der in Röm. 16,23 erwähnt
wird (siehe Anmerkung dort).
Paulus hatte aus verschiedenen Quellen Informationen über
die Bedingungen in der Gemeinde in Korinth erhalten. Einige Mitglieder des
Haushalts der Chloë hatten ihn über die Fraktionen informiert, die sich in der
Gemeinde entwickelt hatten (1:11).
Es gab drei Personen – Stephanas, Fortunatus und Achaikus -, die zu Paulus –
nach Ephesus – gekommen waren, um eine Geldsammlung zu seiner Mission zu
leisten (16:17),
aber ob sie vom Haushalt der Chloë waren, wissen wir nicht.
Einige von denen, die gekommen waren, hatten
beunruhigende Informationen über moralische Probleme in der Gemeinde
mitgebracht (Kap. 5–6).
Unmoral hatte die korinthische Gemeinde fast von Anfang an geplagt. So sehen
wir in 5:9–10, dass Paulus zuvor über moralische Laxheit geschrieben
hatte. Paulus hatte den Gläubigen den Befehl gegeben, „dass ihr nichts zu
schaffen haben sollt mit Unzüchtigen“ (5,9).
Aufgrund von Missverständnissen hielt Paulus es nun für notwendig, seine Lehre
zu erklären (5:10–11) und auf sofortiges und drastisches Handeln zu drängen (5:3–5,13).
Andere Besucher aus Korinth hatten einen Brief von der
Gemeinde mitgebracht, der um Rat zu mehreren Themen bat (siehe 7:1 und
die Note; vgl. 8:1; 12:1; 16:1).
Es ist klar, dass die Gemeinde zwar Gaben hatte (siehe 1:4–7) – aber unreif
und ungeistlich war (3:1–4). Pauls Schreibzwecke waren: (1) die Gemeinde in ihren
Bereichen der Schwäche zu unterweisen und wiederherzustellen, fehlerhafte
Praktiken wie Spaltungen (1:10—4:21), Unmoral (Kapitel 5 ; 6:12–20 ), Rechtsstreitigkeiten vor heidnischen Gerichten (6:1–8) und Missbrauch des Abendmahls (11:17–34) zu korrigieren; (2) falsche Lehren über die
Auferstehung zu korrigieren (Kapitel 15); und (3) Fragen an Paul in dem Brief zu beantworten,
der an ihn vorgelegt worden war
(siehe vorherigen Absatz).
https://www.biblica.com/resources/scholar-notes/niv-study-bible/intro-to-1-corinthians/
Re: Der ‘vorherige’ Brief. Paulus sagte: „Ich
habe euch in dem Brief geschrieben. dass ihr nichts zu schaffen haben sollt mit
Unzüchtigen.“ (1. Korinther 5:9). Dieser Brief gilt entweder als verloren oder
ein Fragment davon kann jetzt in 2. Korinther 6:14–7:1 gefunden werden (vgl.
Oxford Revised Standard Version Fußnote).
Paulus erwähnt einen zweiten Besuch in „Traurigkeit“.
Paulus hörte, dass die Probleme in Korinth schlimm waren. Also machte er einen
zweiten Besuch. Es gibt keine Aufzeichnungen über diesen Besuch. Aber Paulus
schreibt, dass er Korinth zum „dritten“ Mal besuchte (2. Korinther 12:14;
13:1-2). Also muss es einen zweiten Besuch gegeben haben.
Betreff: der „strenge“ Brief. Sein Besuch war nicht
erfolgreich. Also schrieb er einen Brief, als er sich sehr verletzt fühlte (2.
Korinther 2,4). Es tat ihm fast leid, dass er jenen Brief geschickt hatte.
Einige Autoren glauben, dass die Kapitel 10-13 in 2. Korinther aus diesem
„strengen“ Brief bestehen.
Der Brief zeigt, dass die Christen in Korinth und Paulus
wieder Freunde waren. Paulus war so besorgt über seinen „strengen“ Brief, dass
er Titus treffen wollte. Titus hatte den strengen Brief nach Korinth gebracht.
Paulus traf Titus in Makedonien und erfuhr, dass alles in Ordnung war. Also
schrieb er die Kapitel 1-9 im 2. Korintherbrief. Es wird von einigen
Akademikern als möglich angesehen, dass jemand den strengen Brief und den
nächsten Brief in der falschen Reihenfolge zusammenfügt hat. Darauf werden wir
im Kommentar
zum 2. Korintherbrief (F047) eingehen.
Der Brief befasst sich mit Problemen im christlichen
Verhalten in der Gemeinde. Es geht um fortschreitende Heiligung und die
fortschreitende Entwicklung eines heiligen Charakters. Der
Zweck der Kapitel wird im Folgenden untersucht. Dieser Brief gilt als aktuell
für die Kirche heute. Christen wurden von ihrem kulturellen Umfeld beeinflusst.
Viele der damals existierenden heidnischen Lehren, die in die Kirche drängten, fanden ihren Weg in die Kirche und
wurden zu Ursachen der Spaltung in der Kirche und sind auch heute noch weit
verbreitet. Im vierten Jahrhundert beklagten sich die Priester von Attis in
Rom, dass die Christen alle ihre Lehren gestohlen hätten, was in der Tat wahr
war (vgl. Re Attis, Frazer, The
Golden Bough Tl. IV, Bd. I und II).
Diese Probleme wie Unreife, Instabilität, Spaltungen,
Eifersucht und Neid, Klagen, Eheprobleme, sexuelle Unmoral und Missbrauch
spiritueller Gaben existieren immer noch.“
Buchübersicht – 1. Korinther
von E.W. Bullinger
DER
ERSTE BRIEF AN DIE KORINTHER.
DIE STRUKTUR DES BUCHES ALS GANZES.
1 Korinther 1:1-9 EINLEITUNG
1 Korinther 1:10 – 1 Korinther 4:16 MINISTERIELL. TADEL UND ERKLÄRUNGEN.
1 Korinther
4:17 DIE MISSION DES
TIMOTHEUS.
1 Korinther
4:18-21 BESUCH
DES PAULUS.
1 Korinther
5:16-20 DIE
VON PAULUS GEHÖRTEN DINGE.
1 Korinther
7:18-13 DIE
AN PAULUS GESCHRIEBENEN DINGE.
1 Korinther
9,11 – 1 Korinther 15,58 MINISTERIELL. TADEL UND ERKLÄRUNGEN.
1 Korinther
16:1-9 BESUCH
DES PAULUS.
1 Korinther
16:10-18 DIE
MISSION DES TIMOTHEUS.
1 Korinther
16:19-24 SCHLUSSFOLGERUNG.
ANMERKUNGEN ZUM ERSTEN BRIEF AN DIE KORINTHER (Kap. 6-10).
Ein Bericht über die
Arbeit des Paulus in Korinth findet sich in Apg. 18:1, Apg. 18:18. Einige Zeit danach kam Apollos, der von den Brüdern in
Ephesus gelobt wurde, nach Korinth und machte durch seine beredte Darstellung
des Evangeliums einen starken Eindruck (Vv. Apg. 18:27-28).
Zwei Parteien begannen sich bald bemerkbar zu machen: eine hielt sich an Paulus
und seine einfache Predigt, die andere an
Apollos; zu diesen wurde eine dritte hinzugefügt, offensichtlich das
Ergebnis des Besuchs einiger Judaisten, die die Autorität von Petrus
beanspruchten, während eine vierte, die die anderen drei ablehnte, behauptete,
dass sie nur die wahren Nachfolger Christi seien. Dies war nur eine der
Schwierigkeiten, mit denen der Apostel in der von ihm gegründeten Gemeinde zu
kämpfen hatte. Bereits hatte er ihnen von den Gefahren durch ihre korrupte
Umgebung in einer solchen Stadt geschrieben (1 Korinther 5:9). Er hatte außerdem einen Brief von ihnen erhalten, in
dem sie um Rat zu bestimmten
Fragen baten aber der sich nicht auf ihre Spaltungen bezog. Davon wurde er
von Ephesus-Besuchern informiert (1 Korinther 1:11; 1 Korinther
5:1; 1 Korinther 11:18; 1 Korinther 15:12), die auch von der Entweihung des Abendmahls des Herrn,
von der Duldung des inzestuösen Übeltäters und von der Skepsis gegenüber der
Auferstehung berichteten. Paulus hatte also viele Dinge zu tun. Er beginnt
damit, sich auf ihre Spaltungen zu beziehen, und rechtfertigt sein eigenes Dienstamt, indem er sie als
seine geliebten Söhne anspricht. Er bezieht sich dann auf den berüchtigten
Übeltäter, dessen sich sogar die Heiden schämen würden, und von wem er verlangt
ihn, nicht länger zu
tolerieren, sondern von ihrer Versammlung entfernen. Er kritisiert ihre
Streitsüchtigkeit und beschuldigt sie, ihre Rechtssachen beizulegen, ohne den
Skandal, vor heidnischen Gerichten Berufung einzulegen.
Als nächstes greift er die Frage der Ehe auf, die eines
der Themen ihres Briefes war, und das Essen von Fleisch, das Götzen angeboten wurde – das war auch eines
der Themen – und verteidigt erneut seine apostolische Autorität. Der Rest des
Briefes befasst sich mit Irrtümern, die das Leben der Gemeinde, das Verhalten
der Frauen und das Verhüllen des Kopfes, die Unordnung beim Abendmahl, dann
geistliche Gaben (insbesondere die Zungenrede) und die Skepsis gegenüber der
Auferstehung betrafen, die das edle fünfzehnte Kapitel hervorrief.
Zur Zeit des Paulus war Korinth die Hauptstadt der
römischen Provinz Achaia. Es war auf der
gleichnamigen Landenge gelegen und hatte
einen Hafen auf jeder Seite und war für seinen Handel bemerkenswert. Und nicht
weniger wurde es für den Reichtum und die Verschwendung seiner Bürger bekannt.
Die große Stadt ist jetzt ein normales Dorf geworden.
*************
Absicht
der Kapitel
Kapitel
1
1 Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den
Willen Gottes, und der Bruder Sosthenes 2 an die Gemeinde Gottes in Korinth, an
die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den
Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns:
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus
Christus! 4 Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die
euch gegeben ist in Christus Jesus, 5 dass ihr durch ihn in allen Stücken reich
gemacht seid, in allem Wort und in aller Erkenntnis. 6 Denn die Predigt von
Christus ist unter euch kräftig geworden, 7 sodass ihr keinen Mangel habt an
irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus
Christus. 8 Der wird euch auch fest machen bis ans Ende, dass ihr untadelig
seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 9 Denn Gott ist treu, durch den ihr
berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. 10
Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus
Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet; und lasst keine Spaltungen
unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.
11 Denn es ist mir bekannt geworden über euch, meine Brüder und Schwestern,
durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist. 12 Ich meine aber dies,
dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu
Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus. 13 Wie? Ist
Christus etwa zerteilt? Wurde denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr
auf den Namen des Paulus getauft? 14 Ich danke Gott, dass ich niemanden unter
euch getauft habe außer Krispus und Gaius, 15 damit nicht jemand sagen kann,
ihr wäret auf meinen Namen getauft. 16 Ich habe aber auch Stephanas und sein
Haus getauft; sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemanden getauft habe. 17 Denn
Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen –
nicht mit weiser Rede, auf dass nicht das Kreuz Christi zunichtewerde. 18 Denn
das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die
wir selig werden, ist es Gottes Kraft. 19 Denn es steht geschrieben: »Ich will
zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will
ich verwerfen.« 20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind
die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit
gemacht? 21 Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit
nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu
machen, die da glauben. 22 Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen
fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den
Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; 24 denen aber, die berufen
sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes
Weisheit. 25 Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und
die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind. 26 Seht doch,
Brüder und Schwestern, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen. 27 Sondern was töricht
ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache;
und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden
mache, was stark ist; 28 und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist,
das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, 29
auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme. 30 Durch ihn aber seid ihr in
Christus Jesus, der für uns zur Weisheit wurde durch Gott und zur Gerechtigkeit
und zur Heiligung und zur Erlösung, 31 auf dass gilt, wie geschrieben steht:
»Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«
Paulus dankt der Gemeinde in Korinth für den Glauben und
die Tatsache, dass das Zeugnis Christi unter ihnen bestätigt wurde. Er erklärt,
dass Christus sie bis zu den Tagen des Herrn unschuldig halten würde. Gott ist
treu, durch den wir berufen sind – und zur Gemeinschaft des Leibes seines
Sohnes Christus gegeben sind. Was dann in den Versen 10-17 folgt, ist ein
Appell an die Einheit.
Die biblische Position zur Einheit in der
Gemeinde ist unter den Aposteln sehr deutlich. Paulus ergeht es da nicht
anders.
1. Korinther 1:10-17
Paulus spricht hier vom Aufstieg der Personenkulte, der
von Anfang an eine Rolle in der
Gemeinde und ihren Gemeinschaften spielte. Wir sehen hier, dass die Korinther
jene Person vorzogen, die sie taufte oder ordinierte, und so den Fokus von
ihrem neuen geistlichen Status abwandten und Parteilichkeit gegenüber dem
zeigten, der sie taufte. Die Gabe kommt von Gott, nicht von der Person, die sie
getauft hat. Moderne Kirchen Gottes (Churches of God) sind in diese Falle
getappt, besonders in den Letzten Tagen, und folgen dem Befehl einer Person und
der Interpretation dieser Person. Solche Ansichten betrafen die Kirchen Gottes
seit dem Aufstieg der Radio Church of God und zerstörten die Theologie der
Adventisten.
Paulus sagt in Vers 10, dass wir alle dasselbe reden und
dass es unter uns keine Streitigkeiten geben soll. Dies bezieht sich auf das
Gesetz.
Diejenigen, die ein Schisma in der Kirche
verursachen würden, werden dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Einheit des
Leibes ist ein kritischer Aspekt des Glaubens. Personen, die den Leib aus
administrativen Gründen spalten, werden dafür zur Rechenschaft gezogen. Falsche
Prophezeiung ist ein Indikator dafür, mit wem Gott im Leib zu tun hat. Es ist
wahr, dass es viele Verwaltungen gibt, aber nur einen Herrn, wie Paulus lehrte.
Das Verständnis des Leibes wird durch seine
Offiziere offenbart und durch kollektives Wirken im Geist erreicht.
1 Korinther, bis hin zu Kapitel 4, beschäftigt sich mit
der Einheit des Glaubens innerhalb einer Einheit der Lehre. Es gibt nur eine
Wahrheit. Paulus verurteilt den Götzendienst in Römer 1,22-25.
Röm. 1,22 Die sich für Weise
hielten, sind zu Narren geworden,23und haben die Herrlichkeit des
unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen
Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.24Darum
hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit,
sodass sie ihre Leiber selbst entehren. 25Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge
verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der
gelobt ist in Ewigkeit. Amen.
Paulus und das Gesetz (Nr. 271) (S. 6-7)
Paulus fährt dann von Vers 18ff fort, um von dem Wort stauros
– bzw. des Pfahls – als Torheit für diejenigen zu sprechen, die zugrunde gehen.
Für diejenigen, die gerettet werden, ist es jedoch die Macht Gottes. Er spricht
davon, dass Gott die Weisheit der Weisen zerstört und die Klugheit der Klugen
vereitelt. Dies ist ein direkter Angriff auf die griechischen Philosophen, die
gegen ein stellvertretendes Opfer argumentieren – sie fragen nämlich: wenn
Christus kein wahrer Gott wäre, wie könnte dann sein Opfer den Menschen mit
Gott versöhnen? Dies kommt von einem Mangel in der griechischen Sprache und
ihrem Denkprozess. Sie hatten kein Wort für die Liebe Gottes. Sie verstanden
nur Kindesliebe bzw. Sohnesleibe oder auch Bruderliebe un und erotische Liebe.
Das Wort Agape kam von der Übersetzung der Septuaginta (LXX) im Hohenlied, wo
das Wort ’ahăḇāh als agápē übersetzt werden musste, aber das
war bei den Griechen nicht weithin bekannt. Sie konnten auch die Macht und den
Plan Gottes nicht verstehen. In den Versen 20-25 spricht Paulus somit von
dieser Weisheit und sagt, dass die Juden Zeichen fordern und die Griechen nach Weisheit fragen, aber
wir predigen Christus, den am Stauros Hingerichteten bzw. Geopferten.
Das Wort „gekreuzigt“ kommt in den griechischen Texten nicht vor. Es war der
Gott Attis, der auf dem Sonnenkreuz und besonders in Rom gezeigt oder
vorgeführt wurde.
In den Versen 26-31 fordert Paulus die Gemeinde auf, ihre
Berufung zu bedenken: „was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt,
damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und
was verachtet ist, das hat Gott erwählt, das was nichts ist, damit er
zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme“. Gott
ist die Quelle unseres Lebens in Christus Jesus, der die Quelle unserer
Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung sein soll. Rühmen wir uns also
im Herrn.
Kapitel 2
1 Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch
kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch das Geheimnis
Gottes zu predigen. 2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu
wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten. 3 Und ich war bei euch
in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; 4 und mein Wort und meine
Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis
des Geistes und der Kraft, 5 auf dass euer Glaube nicht stehe auf
Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft. 6 Von Weisheit reden wir aber unter
den Vollkommenen; doch nicht von einer Weisheit dieser Welt, auch nicht der
Herrscher dieser Welt, die vergehen. 7 Sondern wir reden von der Weisheit
Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller
Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt
erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der
Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Sondern wir reden, wie geschrieben steht: »Was
kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz
gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.« 10 Uns aber hat es
Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die
Tiefen Gottes. 11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der
Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als
allein der Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt,
sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit
lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche
Dinge für geistliche Menschen. 14 Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an,
was vom Geist Gottes ist; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht
erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. 15 Der geistliche Mensch
aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. 16 Denn »wer
hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben
Christi Sinn.
Kapitel 2 spricht von der Weisheit Gottes, die uns durch
den Heiligen Geist vermittelt wird. Gott wird den Heiligen Geist ausgießen, und
in diesen letzten Tagen werden die Geheimnisse erklärt werden, damit alle
Heerscharen des Himmels die vielfältige Weisheit Gottes verstehen würden.
1. Pet. 1,12 Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht
sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist
durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben durch den Heiligen Geist,
der vom Himmel gesandt ist, – was auch die Engel begehren zu schauen. ( LU17)
Diese Engel sehnen sich danach, in die Weisheit Gottes zu
schauen, wie wir den Erlösungsplan verstehen (1. Kor. 2:1-7), und dass unser
Glaube nicht in der Menschenweisheit ruhte. Die Weisheit der Gemeinde war eine
geheime und verborgene Weisheit aus dem Glauben, der in der Macht Gottes ruht
(V. 5-7).
So werden wir verherrlicht – auserwählt, berufen,
gerechtfertigt und von da an also verherrlicht (Röm. 8,29-30). Das Ausmaß der
Geheimnisse, die in den letzten Tagen offenbart werden sollen, wird die
Weisheit Gottes sowohl für die himmlischen als auch für die menschlichen
Heerscharen demonstrieren. Die Geheimnisse Gottes (Nr. 131) (Seite 8)
Diese Tatsache hat keiner von den Herrschern dieser Welt
erkannt; „denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der
Herrlichkeit nicht hingerichtet“ (V. 8). Niemand kann wirklich verstehen, was
Gott für diejenigen vorbereitet hat, die Ihn lieben (V. 9). „Uns aber hat es
Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die
Tiefen Gottes“ (V. 10). Es ist nur der Heilige Geist, der diese Erkenntnis
ermöglicht (V. 11). Durch diesen Geist verstehen wir die Gaben, die Gott uns
verliehen hat (V. 12). Es ist durch den Heiligen Geist, dass Gott alles in
allen wird – wie wir im Epheserbrief gesehen haben – und dass dieselbe
Botschaft Gottes in uns durch die Kraft des Geistes wirkt. Auf diese Weise
werden wir wesensgleich
mit dem Vater (Nr. 081), wie wir in Epheser (1:23) und unten in 1. Kor. 12:6
gesehen haben; und 15:28, was den Zweck der Schöpfung und der Auferstehung
angeht.
Kapitel 3
1 Und ich, Brüder und Schwestern, konnte nicht zu euch
reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu
unmündigen Kindern in Christus. 2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und
nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt
ihr’s noch nicht, 3 denn ihr seid noch fleischlich. Denn wenn Eifersucht und
Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach
Menschenweise? 4 Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere
aber: Ich zu Apollos –, ist das nicht nach Menschenweise geredet? 5 Was ist nun
Apollos? Was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid,
und das, wie es der Herr einem jeden gegeben hat: 6 Ich habe gepflanzt, Apollos
hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. 7 So ist nun weder der etwas,
der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. 8 Der aber
pflanzt und der begießt, sind einer wie der andere. Jeder aber wird seinen Lohn
empfangen nach seiner Arbeit. 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid
Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. 10 Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist,
habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf.
Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. 11 Einen andern Grund kann niemand
legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 12 Wenn aber
jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so
wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird es ans
Licht bringen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art
eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. 14 Wird jemandes Werk bleiben,
das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. 15 Wird aber jemandes Werk
verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden,
doch so wie durchs Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel
seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes
zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid
ihr. 18 Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in
dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. 19 Denn die Weisheit
dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: »Die Weisen fängt
er in ihrer List«, 20 und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen,
dass sie nichtig sind.« 21 Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles
ist euer: 22 Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben
oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, 23 ihr aber
seid Christi, Christus aber ist Gottes.
Am Anfang dieses Kapitels spricht Paulus von der
geistlichen Unreife der dortigen Gemeinde – Paulus vergleicht sie mit
„unmündigen Kindern“ – in Christus und erklärt, warum sie mit Milch und nicht
mit fester Speise gefüttert werden mussten: selbst als er schrieb, waren sie
nicht bereit, denn sie waren noch fleischlich und handelten in Spaltungen oder
Fraktionen (V. 4). Er sagt dann, dass Paulus and Apollos einfach Männer sind,
durch die sie gläubig wurden – und das, wie es der Herr einem jeden gegeben hat
(V. 5). Er verwendet die Analogie, dass er gepflanzt hatte, Apollos begossen
hatte – aber Gott das Gedeihen, also das Wachstum, gegeben hatte. (V. 6).
Keines von beiden war wichtig, sondern Gott, der das Gedeihen gibt (Vers 7).
Die Arbeiter sind alle gleich und jeder erhält seinen Lohn entsprechend seiner
Arbeit. Sie sind alle Mitarbeiter – und die Brüder sind „Gottes Ackerfeld und
Gottes Bau“ als Tempel
Gottes (Nr. 282D) (Vv. 8-9, 16 unten).
In Vers 11 sagt Paulus, dass jeder darauf achten muss,
wie er baut: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist,
welcher ist Jesus Christus“ Was auch immer das Material ist, „von welcher Art
eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen“ (Vv. 12-13). „Wird jemandes Werk
bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber
jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird
gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch“ (14-15).
Paulus sagt ihnen, dass sie Gottes Tempel sind und dass
Gottes Geist in ihnen wohnt (Vers 16). Das war der Erlösungsplan (Nr. 001A) von Anfang an (vgl. 282D). Wenn jemand Gottes
Tempel zerstört, wird Gott ihn zerstören. Denn der Tempel Gottes ist heilig –
und jener Tempel sind die Auserwählten (V. 17). Denn die Weisheit dieser Welt
ist Torheit bei Gott, Der die Weisen dieser Welt in ihrer List fängt (18-19).
Die Gedanken der Weisen sind für Gott ja nichtig (V. 20). „Darum rühme sich
niemand eines Menschen.“ Denn alle Dinge sind der Auserwählten, sowohl die
Apostel als auch das Dienstamt; „es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei
Gegenwärtiges oder Zukünftiges“. Alles gehört ihnen – und sie sind Christi,
Christus aber ist Gottes.
Paulus sagt im Römerbrief, dass das Gesetz „heilig und
gerecht“ ist, und er hielt das Gesetz (271). Das Gesetz ist es,
was Sünde definiert. Christus hat uns durch sein Opfer vor der Todesstrafe
bewahrt. Wir stehen jetzt durch den Heiligen Geist unter dem Geist des
Gesetzes. Unser Sinn wurde durch den Heiligen Geist erneuert (1. Kor. 3,16;
auch 1. Kor. 3,1-2). Wir sind der Tempel Gottes und Gott wohnt in uns.
Kapitel 4
1 Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und
Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2 Nun fordert man nicht mehr von den
Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. 3 Mir aber ist’s ein
Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen
Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld
bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist’s aber, der mich
richtet. 5 Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans
Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen
offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden.6
Dies aber, Brüder und Schwestern, habe ich auf mich selbst und Apollos gedeutet
um euretwillen, dass ihr an uns lernt, was das heißt: Nicht über das hinaus,
was geschrieben steht; auf dass sich bei euch keiner für den einen gegen den
andern aufblase. 7 Denn wer gibt dir einen Vorzug? Was hast du, das du nicht
empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann, als
hättest du es nicht empfangen? 8 Ihr seid schon satt geworden? Ihr seid schon
reich geworden? Ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt? Ja, dass ihr doch
herrschen würdet, damit auch wir mit euch herrschen könnten! 9 Denn ich meine,
Gott hat uns Apostel als die Allergeringsten hingestellt, wie zum Tode
Verurteilte. Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und
den Menschen. 10 Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in
Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. 11 Bis
auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackt und werden geschlagen
und haben keine sichere Stätte 12 und mühen uns ab mit unsrer Hände Arbeit.
Schmäht man uns, so segnen wir; verfolgt man uns, so dulden wir’s; 13
verlästert man uns, so reden wir freundlich. Wir sind geworden wie der Abschaum
der Menschheit, jedermanns Kehricht, bis heute.
14 Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dies; sondern ich ermahne
euch als meine lieben Kinder. 15 Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet
in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in
Christus Jesus durch das Evangelium. 16 Darum ermahne ich euch: Folgt meinem
Beispiel! 17 Aus diesem Grund habe ich Timotheus zu euch gesandt, der mein
geliebtes und getreues Kind ist in dem Herrn, dass er euch erinnere an meine
Wege in Christus Jesus, wie ich sie überall in allen Gemeinden lehre. 18 Es
haben sich nun einige aufgebläht, als würde ich nicht zu euch kommen. 19 Ich
werde aber, wenn der Herr will, recht bald zu euch kommen und nicht die Worte
der Aufgeblasenen kennenlernen, sondern ihre Kraft. 20 Denn das Reich Gottes
steht nicht in Worten, sondern in Kraft. 21 Was wollt ihr? Soll ich mit dem
Stock zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem Geist?
Das Kapitel geht weiter darauf ein, dass die Auserwählten
„Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse“ sind (V. 1) (vgl. Die
Geheimnisse Gottes (Nr. 131) (S. 2-3)). Die Geheimnisse Gottes sind in
sogenannte Offenbarungsphasen unterteilt. Die erste Phase besteht aus den
grundlegenden Lehren über die Gottheit, die Beziehungen des christlichen Lebens
und die Elemente der Prophezeiung, die unser Verständnis des Erlösungsplans
beeinflussen.
Der Heilige Geist gibt den Auserwählten Verständnis für
die Geheimnisse und macht sie zu Haushaltern über Gottes Geheimnisse (1. Kor
4,1-5). Titus 1:7 zeigt, dass die Ältesten (der presbýteros bzw. der epískopos)
Haushalter Gottes sind.
Titus 1:7 Denn ein Bischof soll untadelig sein als ein
Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, kein Säufer, nicht
gewalttätig, nicht schändlichen Gewinn suchen; (LU17)
Die einstweilige Verfügung, nicht „eigensinning“ (authádēs)
und nicht „jähzornig“ (orgílos), kein Säufer oder gewalttätig zu sein,
und nicht „schändlichen Gewinn“ zu suchen (aiskhrokerdḗs), zeigt
eine Haltung in den Menschen, denen und durch die die Geheimnisse offenbart
werden. Die Übersetzung des Begriffs hypērétēs, der anderswo
als „ministers“ in der englischen King James Version übersetzt wurde – obwohl
es „Diener“ bedeutet – könnte den Verdacht erwecken, dass man eine wichtige
Funktion haben muss, um Gott zu dienen. Das ist nicht so. Die Auserwählten erhalten
– alle – Zugang zum Verständnis der Geheimnisse, abhängig von ihrer Beziehung
zu Gott im Heiligen Geist. Es wäre jedoch völlig unangemessen, bei der
Erklärung dieser Geheimnisse keinen Unterschied zu machen, wem man sie
mitteilt.
Die Geheimnisse werden denen gegeben, die Gott in Jesus
Christus geweiht sind. Niemand ist vor der Taufe schuldlos. Das ist auch nicht
die Bedeutung von Titus 1:7. Die Haltung zur Offenbarung der Geheimnisse Gottes
ist eine der selbstlosen Hingabe an die Pflicht. Der Heilige Geist wirkt mit
uns vor der Taufe und in uns nach der Taufe (siehe Studienpapier Buße und
Taufe (Nr. 052) ). Es ist völlig unzulässig, sich taufen zu lassen
und sich dann nicht dem Werk Gottes in Jesus Christus zu widmen. Die
Reihenfolge wird so festgelegt, dass man in die Geheimnisse eingeführt, im Wort
geschult und dann darauf vorbereitet wird, das Wort zu lehren. Das meinte
Paulus, als er von Milch und fester Speise sprach (1. Korinther 3:1-23 oben).
Dieser Text in 1. Korinther 3 war der Auftakt zu den in Kapitel 4 geäußerten
Gefühlen. Das Werk der Kirche Gottes des 20. Jahrhunderts ist genau das,
wogegen Paulus sprach; jeder behauptete, Nachfolger von Menschen zu sein.
Deshalb wurden die Werke dem Feuer des falschen Zeugnisses ausgesetzt und in
ihrer eigenen Schwäche zerstört. Die Prüfungen, die wir ertragen, sollen
unseren Glauben und unsere Grundlage auf die Probe stellen, denn wir sind der
Tempel Gottes.
1. Pet. 2,1-5 So legt nun ab alle Bosheit und allen
Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede 2 und seid begierig nach
der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, auf dass ihr
durch sie wachset zum Heil, 3 da ihr schon geschmeckt habt, dass der Herr
freundlich ist. 4 Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den
Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. 5 Und auch ihr
als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen
Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch
Jesus Christus. ( LU17)
Die Einstellung, die erforderlich ist, beseitigt alle
Bosheit, Arglist, Neid und Verleumdung. Wir müssen zusammenarbeiten. Wir sollen
wie Neugeborene sein und die reine geistliche Milch nehmen, damit wir zur
Rettung heranwachsen können. Christus war der erste lebendige Stein, den Gott
erwählt hat und dem wir einer nach dem anderen hinzugefügt werden, um das Haus
Gottes zu bauen. Zu jedem lebenden Stein, der wir sind, kommen andere hinzu.
Daher müssen wir wahrhaftig und fest sein, damit das Gebäude intakt bleibt. Den
lebendigen Steinen wird auch ein lebendiges Orakel (Apg. 7,38) gegeben, das die
Schrift ist, und eine lebendige Hoffnung (1. Petrus 1,3), die der Glaube ist
(siehe Studienpapier Die Orakel
Gottes (Nr. 184) ).
Paulus spricht davon, einander zu richten und sagt, dass
es Christus sein wird, der uns richtet, wenn er kommt. Die
Realität ist, dass wir, wenn er kommt, beurteilt werden und bestimmt wird, ob
unsere Position entweder innerhalb oder außerhalb der ex-anastasin bzw. der ersten Auferstehung sein wird (vgl.
Phil. 3:11). Unser Lob wird dann von Gott kommen. In Vers 6 erklärt er, dass er
dies auf sich selbst und Apollos um ihretwillen deutet, „dass ihr an uns lernt,
was das heißt: Nicht über das hinaus, was geschrieben steht; auf dass sich bei
euch keiner für den einen gegen den andern aufblase“. Wer sieht etwas in ihnen,
das sie nicht erhalten haben? „Was rühmst du dich dann, als hättest du es nicht
empfangen?“ (V. 7). Paulus sagt, dass sie bereits satt und reich sind. Er
fragt: Seid ihr ohne uns ihr zur Herrschaft gelangt? Und er wünschte, dass sie
doch herrschen würden, damit die Apostel auch mit ihnen herrschen könnten (V.
8).
Paulus sagt, dass Gott die Apostel als die
Allergeringsten hingestellt hatte, wie zum Tode Verurteilte. Denn sie sind ein
Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen (V. 9). Ihm ist
bewusst, dass er – wie Petrus und Andreas und viele andere – sterben würde
(vgl. 122B). Er scheint die
Rolle und Macht der Gemeinde zu verdrähen, indem er sagt, dass die Apostel
Narren um Christi willen sind, die Auserwählten aber klug in Christus. Die
Apostel sind schwach, sie aber stark. Die Auserwählten sind herrlich, die
Apostel aber verachtet (V. 10). Doch, ein Kapitel oder so oben, geißelte er sie
dafür, dass sie unmündig waren und mit Milch und nicht mit fester Speise
gefüttert werden mussten. Wäre ein Ironiesymbol eingefügt worden, wäre es
deutlicher. Paulus fährt dann fort, um sie darüber zu informieren, wie schlecht
es den Aposteln ging. Er sagt, dass sie Hunger und Durst litten, nackt waren
und geschlagen wurden und keine sichere Stätte hatten. Sie mühten sich ab mit
seinen Hände Arbeit für ihren Unterhalt. Wenn man sie schmähte, segneten sie;
wenn man sie verfolgte, duldeten sie es, wenn man sie verlästerte, redeten sie
freundlich. Sie waren wie der Abschaum der Menschheit geworden. Tatsache ist,
dass die Brüder zwei Jahrtausende lang – bis zum Ende – genau so leiden würden.
In Vers 14 sagt Paulus, dass er dies nicht schrieb, um
sie zu beschämen, sondern um sie als Kinder zu ermahnen. Denn obwohl sie
unzählige Erzieher in Christus hatten, hatten sie doch nicht viele Väter. Er
sagt dann, dass er durch das Evangelium ihr Vater in Christus Jesus wurde (V.
15). Er drängt sie dann, Nachahmer von ihm zu sein – und zu diesem Zweck sandte
er Timotheus, dass er sie an seine Wege in Christus Jesus erinnere, wie ich sie
überall in allen Gemeinden lehre“ (V. 16-17). Er sagt dann: „Es haben sich nun
einige aufgebläht, als würde ich nicht zu euch kommen.“ Er warnt, dass er recht
bald zu ihnen kommen und nicht die Worte sondern die Kraft der Aufgeblasenen
kennenlernen würde (Vv. 18-19). „Denn das Reich Gottes steht nicht in Worten,
sondern in Kraft“ (V. 20). Er bietet ihnen dann die Wahl, ob er mit dem Stock
zu ihnen käme – oder mit Liebe und sanftmütigem Geist (V. 21).
Er geht dann auf das Thema der Unmoral in der Gemeinde in
Korinth ein.
Kapitel 5
1 Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch ist, und
zwar eine solche Unzucht, wie es sie nicht einmal unter den Heiden gibt: dass
einer die Frau seines Vaters hat. 2 Und ihr seid aufgeblasen und seid nicht
vielmehr traurig geworden, sodass ihr den aus eurer Mitte verstoßen hättet, der
diese Tat begangen hat? 3 Denn ich, der ich zwar nicht leiblich bei euch bin,
doch mit dem Geist, habe schon, als wäre ich bei euch, den verurteilt, der
solches getan hat: 4 Wenn ihr im Namen unseres Herrn Jesus versammelt seid und
mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus bei euch ist, 5 sollt ihr diesen
Menschen dem Satan übergeben zum Verderben des Fleisches, auf dass sein Geist
gerettet werde am Tage des Herrn. 6 Es ist nicht gut, wessen ihr euch rühmt.
Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 7 Darum
schafft den alten Sauerteig weg, auf dass ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja
ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus. 8
Darum lasst uns das Fest feiern nicht mit dem alten Sauerteig, auch nicht mit
dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit dem ungesäuerten Teig
der Lauterkeit und Wahrheit. 9 Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr
nichts zu schaffen haben sollt mit Unzüchtigen. 10 Damit meine ich nicht
allgemein die Unzüchtigen dieser Welt oder die Habgierigen oder Räuber oder
Götzendiener; sonst müsstet ihr ja die Welt verlassen. 11 Vielmehr habe ich
euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder
nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener
oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr
auch nicht essen. 12 Denn was gehen mich die draußen an, dass ich sie sollte
richten? Habt ihr nicht die zu richten, die drinnen sind? 13 Die aber draußen
sind, wird Gott richten. Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!
In den ersten fünf Versen dieses Kapitels befassen wir
uns mit einer Sünde, die Paulus gemeldet wurde (möglicherweise durch „die Leute
der Chloë“ aus 1:11), und ihrer Entfernung aus dem Einzelnen und der Gemeinde.
Die ersten fünf Verse behandeln nämlich die Angelegenheit eines Mannes, der mit
der Frau seines Vaters (Stiefmutter) zusammenlebte, was eine Sünde ist, die
nicht einmal unter den Heiden zu finden war. Sowohl das römische als auch das
jüdische Recht verboten eine Ehe zwischen einem Mann und seiner Stiefmutter (3.
Mose 18,7-8). Das Urteil des Paulus war, dass sie diesen Menschen dem Satan
„zum Verderben des Fleisches übergeben sollten, auf dass sein Geist gerettet
werde am Tage des Herrn“. Mit anderen Worten sollte er aus der Gemeinde und dem
Schutz des Heiligen
Geistes (Nr. 117) entfernt werden, damit er durch das Verderben des
Fleisches unter Satan – außerhalb des Schutzes Gottes unter den Gläubigen – zur
Buße gebracht werden könnte. Er würde dann – hoffentlich – Buße tun und zum
Glauben für die Rettung in der Ersten
Auferstehung (143A) oder zumindest der Zweiten
Auferstehung und dem Gericht des Großen Weißen Throns (Nr. 143B) wiederhergestellt
werden. Paulus war nicht nur von der Sünde schockiert sondern auch von der
Selbstgefälligkeit der Gemeinde, diese Sünde unter ihnen zu tolerieren.
Die Wiederherstellung zum Glauben erforderte Buße und
dann die Vergebung der Sünde beim Passa – als eine jährliche Wiedertaufe durch die Fußwaschung und das Brot und den Wein des
Messias (vgl. Die
Sakramente der Kirche (Nr. 150), S. 7-8). So deutet der gesamte Prozess
des Opfers Christus und der Kirche, die die Auserwählten sind, auf den naós
bzw. das Allerheiligste im Tempel Gottes hin (1. Kor 3,16). Die Symbolik der
Sünde, die am Passafest und am Fest der Ungesäuerten Brote beseitigt wird, wird
von Paulus in 1. Korinther 5,6-8 erläutert. Paulus
benutzte diesen Korinther als Beispiel für die Sünde, die aus der Gemeinde
entfernt werden musste. Dieser Prozess war eine Vorbereitung auf das Passafest.
Das Fest begann mit Jesu letztem Abendmahl.
Paulus kritisierte ihr Verhalten beim Passafest. Sie betranken sich und
feierten. Er sagte ihnen, dass sie während des Abendmahles nichts Anderes essen
und trinken sollten. Es ist eine Festversammlung. Das ganze Fest ist jedoch ein
Fest der Freude und der Glücklichkeit. Wir sollen außerhalb des Raumes essen,
wo wir das Abendmahl feierten. “Wie ein Korinther leben“
war ein damalig Ausdruck und bedeutete, dass eine Person sinnlich und lüstern war.
Wie wir oben sehen, gab es allein im Tempel
der Artemis in Korinth 1.000 Tempelprostituierte, und die Struktur war so, dass
sie während der Vorbereitung auf das Passafest alle Sünden aus ihrem Leben
beseitigen mussten. Das Konzept der Beseitigung von Sünde der Gemeinschaft war
also die Bedeutung des Passafestes innerhalb des Planes Gottes. Es war eine
Funktion beginnend mit den Tagen der ungesäuerten Brote und bis Pfingsten hin
und es konnte nicht mit dem Schaubrot in Verbindung gebracht werden, weil die
gesamte Bedeutung davon dann verloren ginge. Die Opfer deuteten auf Christus
und weg von den frühen Opfern, zu denen das Schaubrot gehörte.
Die Sünde wurde in der Zeit vor
dem ersten Abendmahl durch Opfer beseitigt. Das Passafest und das Fest
der ungesäuerten Brote werden durch das Opfer Christi als Passaopfer
ermöglicht, weil er hingerichtet wurde. Die Passanacht (bzw. Nacht des
Wachens) blickt zurück auf die Befreiung von der Sklaverei der Sünde und
nach vorne auf die Gefangenschaft und den Tod Messias (siehe das Studienpapier Die
Nacht des Wachens (Nr. 101) ). Ungesäuertes Brot veranschaulicht den sündlosen Zustand, der auf den
Heiligen Geist wartet. Das Schwingopfer aus 3. Mose (siehe Studienpapier Das
Schwingopfer (Nr. 106b)) erinnert an die Himmelfahrt und die Annahme Christi
durch Gott. Pfingsten – fünfzig Tage nach dem Schwingopfer (siehe das
Studienpapier Pfingsten
am Sinai (Nr. 115)) – repräsentiert die Ernte der Erstlinge der
Auserwählten. Die Reinigung der Auserwählten durchläuft einen Prozess, in dem die
Sünde beiseite gelegt wird. Dies wird durch das Konzept des Sauerteigs der
Bosheit und Schlechtigkeit veranschaulicht (1. Kor 5,6-8) (vgl. Der alte und
der neue Sauerteig (Nr. 106a), S. 4-5)
Paulus sagte hier
mehrere Dinge. Erstens, Christus war das Passalamm – also das Passaopfer, das
vor den Hohenpriester gelegt wurde und von dem es – nach der Mischna – nur
einen gab. Schürer spricht davon in The History of the Jewish People in the
Age of Jesus Christ (Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi)
(Bd. 1, S. 522). Zweitens: Sauerteig ist keine Sünde: es gibt nämlich
verschiedene Arten von Sauerteig. Der Sauerteig, den wir früher hatten, war der
Sauerteig der Bosheit und der Schlechtigkeit. Das Fest der ungesäuerten Brote
feiert die Tatsache, dass wir von Christus in einen ungesäuerten Zustand der
Aufrichtigkeit und Wahrheit gerettet wurden. Wir müssen dieses Fest halten und
hieran denken.
Drittens: Der Heilige Geist
wurde erst zu Pfingsten gewährt – vorher nicht. Dieser Geist war der
neue Sauerteig des Reiches Gottes.
Matthäus 13,33 Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig,
den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert
war. (LU17)
Die hier genannten Scheffel deuten auf diese
aufeinanderfolgenden Schritte hin: von Gott zu Christus zu den Auserwählten. So
ist die Frau die Gemeinde, der Sauerteig ist der Heilige Geist und die drei
Scheffel sind die Ebenen der Beziehung innerhalb der Familie Gottes. Alles
würde durchsäuert werden. Gott würde alles in allen werden (Eph. 4:6). Die
Symbolik der beiden Brote an Pfingsten, die gesäuert werden, hat einen direkten
Bezug zu diesem Aspekt (siehe das Studienpapier Pfingsten am Sinai (Nr. 115) )..
Das Konzept, mit dem wir uns einandersetzen müssen, ist,
dass wir uns vom alten Sauerteig über das Fest befreien müssen. Wir sind
verpflichtet, Bosheit und Schlechtigkeit zu beseitigen und zur Entwicklung
eines heiligen – rechtschaffenen – Charakters im Geist überzugehen. Dies soll
in der Vorbereitung auf das Pfingstfest veranschaulicht werden, das unsere
Ernte – als die allgemeinen Erstlinge die Christus folgen – symbolisiert. Diese
Ernte findet vor der allgemeinen Ernte am Laubhüttenfest statt, weil sie über
den Zeitraum von zweitausend Jahren andauert. Also: unser Gericht findet jetzt
statt.
Unzucht
ALLE Gläubigen sollen sich ALLER Formen der Unzucht
enthalten (Apg. 15,20, 29; 21,25 1. Korinther 5,1-13). Unzucht mit der Frau
unseres Vaters – d.h. mit unserer Stiefmutter – ist nicht einfach Unzucht, es
ist inzestuöse Unzucht. Die Strafe für Unzucht – und besonders in diesem Fall –
war die Entfernung aus der Gemeinde bis zur Buße. Dies geschah, damit das Leben
des Unzüchtigen in den letzten Tagen gerettet werden konnte, wie wir schon in
Vers 5 oben sahen.
Diejenigen in der Gemeinde, die nicht geistlich sind,
stehen unter der Autorität des Gottes dieser Welt – sie sind der zweiten Auferstehung
übergeben. In der Gemeinde bedeutet das Versagen, von der Sünde umzukehren, die
Entfernung von der ersten Auferstehung und die Übergabe an die zweite
Auferstehung. Je früher dies geschieht und je klarer es dem Täter gemacht wird,
desto besser ist die Chance auf Buße, entweder jetzt oder nach der Unterweisung
in der zweiten Auferstehung.
Gott wird Hurerei und Ehebruch richten.
Hebräer
13,4 Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett
unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten. (LU17)
Das Gesetz Gottes in der Gemeinde steht – unter den
Auserwählten – höher als das Gesetz ihrer Nationen (vgl. Matt. 5,27-32). (vgl. Das Gesetz
und das Siebte Gebot (Nr. 260), S. 8-9).
In 5:9-13 wird verlangt, dass die Gemeinde sich von allen
Sündern reinigt, die sich der Unmoral schuldig gemacht haben (Gebot 7) – oder
der Gier (Gebot 10) – und demjenigen, der Götzendiener (Gebote 1, 2 und 3),
Lästerer (Gebote 6 und 9), Trunkenbold (Gebote 3 und 10) oder Räuber (Gebot 8)
ist: „mit so einem sollt ihr [sogar] auch nicht essen“. So werden alle, die die Zehn Gebote
Gottes unter dem Gesetz Gottes (L1) brechen, vom Leib Christi entfernt, bis sie
Buße tun.