Christliche Kirchen Gottes

 

Nr. F047iii

 

 

 

 

Kommentar zum 2. Korintherbrief Teil 3

 

(Ausgabe 1.0 20210222-20210222)

 

 

 

Kommentar zu den Kapiteln 10-13.

 

 

 

Christian Churches of God

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Kommentar zum 2. Korintherbrief Teil 3

 

Einleitung

Die Kapitel 8-9 des zweiten Korintherbriefes, die wir im zweiten Teil unseres Kommentars untersuchten, befassten sich mit der Dokumentation in Bezug auf die Sammlung, die in einem Sabbatjahr dem 28. Jahr des ersten Jubeljahr-Zyklus: im Sabbatjahr 56 n.u.Z. – in Korinth begann. Was wir hier im dritten Teil des Kommentars lesen, scheint dagegen später – im Jahre 57 n.u.Z. – geschrieben  zu sein, was das 29. Jahr des Jubeljahr-Zyklus und das erste Jahr des Fünften-Sabbat-Zyklus ist. Die Abfolge, die nun in den Kapiteln 10-13 folgt, betrachtet man als jenen Brief, den Paulus nach dem ersten Korintherbrief geschrieben hatte und der sich als so beunruhigend erwies. Vermutlich wurde jener Brief diesem zweiten Korintherbrief beigefügt.

Absicht der Kapitel

Kapitel 10

1 Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Güte Christi, der ich in eurer Gegenwart unterwürfig sein soll, aber kühn gegen euch, wenn ich fern bin. 2 Ich bitte aber, dass ich, wenn ich bei euch bin, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der ich gegen einige vorzugehen gedenke, die unsern Wandel für fleischlich halten. 3 Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise. 4 Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir 5 und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. 6 So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist. 7 Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir! 8 Auch wenn ich mich noch mehr rühmte der Vollmacht, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden. 9 Das sage ich aber, damit es nicht scheint, als wollte ich euch mit den Briefen schrecken. 10 Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich. 11 Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat.12 Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts. 13 Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten. 14 Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt; denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi auch bis zu euch gekommen 15 und rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach unserem Maß überschwänglich zu Ehren kommen 16 und das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben. 17 »Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn« 18 Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.

Paulus beginnt mit einem Appell an die Sanftmut und Güte Christi. Er sagt, er sei angeblich unterwürfig in ihrer Gegenwart, aber kühn, wenn er fern ist (Vers 1). Er bittet darum, dass er, wenn er bei ihnen ist, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der er gegen einige vorzugehen gedenkt, „die unsern Wandel für fleischlich halten“ (V. 2). Dieser Text weist darauf hin, dass die Kirche immer noch in Fraktionen gespalten ist, die im 1. Korintherbrief als vorhanden angegeben wurden. Paulus sagt, obwohl sie in der Welt leben, führen sie keinen weltlichen Krieg. Denn ihre Waffen sind nicht weltlich, sondern haben göttliche Macht, Festungen zu zerstören (Vv. 3-4). Dies ist in der Tat eine implizite Bedrohung. Er sagt: „Absichten zerstören wir und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist“ (Vv. 5-6).

Paulus tadelte die Korinther, indem er ihnen befahl: „Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir! Auch wenn ich mich noch mehr der Vollmacht rühmte, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden“ (Vv. 7-8). Er sagt: „Ihr sollt nicht denken, ich wollte euch mit meinen Briefen einschüchtern.“ (Hoffnung für alle) „Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich.' Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat.“ (LU17) (Vv. 9-11). Paulus ist hier besorgt, dass die Demut und Sanftmut, die der Heilige Geist auch in Mose und Christus an den Tag legt, als Schwäche falsch identifiziert wird. Dann sagt er: „Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts“ (V. 12).

In diesen Fraktionsspaltungen ist der Heilige Geist betrübt und Spaltungen werden von Satan benutzt, um den Leib Christi zu spalten. Diese Spaltungen in Korinth haben die Zukunft der Kirche stark eingeschränkt. Diese Sünde, Spaltungen und Fraktionen zu schaffen, setzte sich bis ins 21. Jahrhundert – in den letzten Phasen der Kirchen Gottes (Churches of God) sowohl im Sardes- als auch im Laodizea-System – fort (Offenbarung Kapitel 3). Die Prediger manipulierten die internen Spaltungen, die sie schufen oder förderten – obwohl es kein Ansehen der Person vor Gott gibt (Nr. 221 ) – mit Verleumdung und übler Nachrede. Dabei zerstörten sie – und auch weil sie den falschen Hillel-Kalender oder gar keinen Kalender einhielten – ihre Chancen auf Eintritt in die Erste Auferstehung (Nr. 143A) und übergaben die Spaltungen und ihr Dienstamt der Zweiten Auferstehung (Nr. 143B).

Paulus schließt dann Kapitel 10 in Vers 13: „Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten. Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt; denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi auch bis zu euch gekommen und rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach unserem Maß überschwänglich zu Ehren kommen und das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben“ (Vv. 13-16).

Er endet mit den Worten: „Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn. Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt“ (Vv. 17-18).

Kapitel 11

1 Ach wolltet ihr doch ein wenig Torheit von mir ertragen! Gewiss, ihr ertragt mich. 2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. 3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Lauterkeit und Reinheit vor Christus. 4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern! 5 Ich meine doch, dass ich den Überaposteln in nichts nachstehe. 6 Und wenn ich schon ungeschickt bin in der Rede, so bin ich’s doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir sie bei euch kundgetan. 7 Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes ohne Entgelt verkündigt. 8 Andere Gemeinden habe ich beraubt und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. 9 Und als ich bei euch war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last. Denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Makedonien kamen. So bin ich euch in keiner Weise zur Last gefallen und will es auch weiterhin so halten. 10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaia nicht verwehrt werden. 11 Warum das? Weil ich euch nicht lieb habe? Gott weiß es! 12 Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun, um denen den Anlass zu nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir. 13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. 14 Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. 15 Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken. 16 Ich sage abermals: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich an als einen Toren, damit auch ich mich ein wenig rühme. 17 Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, weil wir so ins Rühmen gekommen sind. 18 Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen. 19 Denn ihr ertragt gerne die Narren, ihr, die ihr klug seid! 20 Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn sich jemand über euch erhebt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt. 21 Zu meiner Schande muss ich sagen: Dazu waren wir zu schwach! Wo einer kühn ist – ich rede als Narr –, da bin ich auch kühn. 22 Sie sind Hebräer? Ich auch! Sie sind Israeliten? Ich auch! Sie sind Abrahams Kinder? Ich auch! 23 Sie sind Diener Christi? Ich rede wider alle Vernunft: Ich bin’s weit mehr! Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen. 24 Von Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen; 25 ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer. 26 Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern; 27 in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße; 28 und außer all dem noch das, was täglich auf mich einstürmt, die Sorge für alle Gemeinden. 29 Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird zu Fall gebracht, und ich brenne nicht? 30 Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. 31 Gott, der Vater des Herrn Jesus, der gelobt sei in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge. 32 In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener und wollte mich gefangen nehmen, 33 und ich wurde in einem Korb durch ein Fenster die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen.

In diesem Kapitel sagt Paulus: „Ach wolltet ihr doch ein wenig Torheit von mir ertragen! Gewiss, ihr ertragt mich. Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Lauterkeit und Reinheit vor Christus“ (Vv. 1-3).

Hier deutet er im Grunde an, dass sie von einem falschen Geist und falschen Lehrern in die Irre geführt werden. Er fährt mit Vers 4 fort: „Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern!“ (V. 4).

Paulus befasst sich dann mit diesen Behauptungen in Bezug auf die „Überapostel“, mit denen er verglichen zu werden scheint. „Ich meine doch, dass ich den Überaposteln in nichts nachstehe. Und wenn ich schon ungeschickt bin in der Rede, so bin ich’s doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir sie bei euch kundgetan“ (Vv. 5-6).

In Vers 7 fragt er, was sie dazu gebracht hat, ihn zu entwerten. Er spricht: „Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes ohne Entgelt verkündigt.“ Er sagt dann, dass er andere Gemeinden beraubt hatte, indem er Geld von ihnen angenommen hatte, um Korinth dienen zu können (Vv. 7-8).

Er schreibt dann in Vers 9 über seine Bedürfnisse, wenn er mit ihnen zusammen ist. „Und als ich bei euch war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last. Denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Makedonien kamen. So bin ich euch in keiner Weise zur Last gefallen und will es auch weiterhin so halten. So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaia nicht verwehrt werden. Warum das? Weil ich euch nicht lieb habe? Gott weiß es!„ (Vv. 9-11)

Diese Worte sind wiederholte Vorwürfe der Untreue unter den Brüdern in Korinth, die von falschen Aposteln verführt wurden, die versuchen, Paulus und sein Team im Evangelium zu untergraben. Die falsche Anwendung der Lehren des Paulus setzt sich bis heute fort, indem sie behauptet, er sei Antinomist (vgl. Paulus Teil I: Paulus und das Gesetz (Nr. 271)).

Paulus fährt dann in Vers 12 fort. „Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun, um denen den Anlass zu nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken“ (Vv. 12-15).

In Vers 16 warnt er sie wieder: „Ich sage abermals: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich an als einen Toren, damit auch ich mich ein wenig rühme.“ Dann relativiert er diesen Text in Vers 17: „Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, weil wir so ins Rühmen gekommen sind. Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen.“ (Vv. 17-18). „Denn ihr ertragt gerne die Narren, ihr, die ihr klug seid!“ (V. 19)

Er fährt fort (Vv. 20-21): „Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn sich jemand über euch erhebt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt. Zu meiner Schande muss ich sagen: Dazu waren wir zu schwach!„

Paulus skizziert dann sein Erbe und seine Qualifikationen in Vv. 21b-33 und 12,1-13. „Wo einer kühn ist – ich rede als Narr –, da bin ich auch kühn.“ Dann identifiziert er sich als Hebräer, Abrahams Kind, Diener Christi – aber er hat viel mehr gearbeitet, ist viel öfter gefangen gewesen, hat viel mehr Schläge erlitten, und ist oft in Todesnöten gewesen. Er hatte fünfmal vierzig Geißelhiebe weniger einen erhalten; er war dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal hatte er Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb er auf dem tiefen Meer. Er war in Gefahr gewesen durch Flüsse, unter Räubern, von Juden, von Heiden, in Städten, in Wüsten, auf dem Meer, unter falschen Brüdern. Er war in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße.

Dann sagt er (V. 28): Außer all dem, was täglich auf ihn einstürmte, war da noch die Sorge für alle Gemeinden. In Vers 29 fragt er: Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird zu Fall gebracht, und ich brenne nicht?

In den Versen 30-33 schreibt Paulus von den Dingen, von denen er sich rühmen könnte – die aber tatsächlich seine Schwäche zeigen. Er sagt, dass Gott und Christus wissen, dass er nicht lügt. In Damaskus bewachte König Aretas die Stadt und wollte ihn gefangen nehmen, aber er wurde in einem Korb durch ein Fenster die Mauer hinabgelassen und er entrann seinen Händen.

Kapitel 12

1Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt, so will ich doch kommen auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn. 2Ich kenne einen Menschen in Christus; vor vierzehn Jahren – ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht; oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es nicht; Gott weiß es –, da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel. 3Und ich kenne denselben Menschen – ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, weiß ich nicht; Gott weiß es –, 4der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann. 5Für denselben will ich mich rühmen; für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit. 6Denn wenn ich mich rühmen wollte, wäre ich kein Narr; denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand mich höher achte, als er an mir sieht oder von mir hört. 7Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. 8Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. 9Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. 10Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. 11Ich bin ein Narr geworden! Dazu habt ihr mich gezwungen. Denn ich sollte von euch empfohlen werden, da ich doch den Überaposteln in nichts nachstand, obwohl ich nichts bin. 12Denn es sind ja die Zeichen eines Apostels unter euch geschehen in aller Geduld, mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten. 13Was ist’s, worin ihr zu kurz gekommen seid gegenüber den andern Gemeinden, außer dass ich euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebt mir dieses Unrecht! 14Siehe, ich bin jetzt bereit, zum dritten Mal zu euch zu kommen, und will euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn es sollen nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern. 15Ich aber will gern hingeben und hingegeben werden für eure Seelen. Wenn ich euch mehr liebe, soll ich darum weniger geliebt werden? 16Sei’s drum: Ich bin euch nicht zur Last gefallen. Aber bin ich etwa heimtückisch und habe euch mit Hinterlist gefangen? 17Habe ich euch etwa übervorteilt durch einen von denen, die ich zu euch gesandt habe? 18Ich habe Titus zugeredet und den Bruder mit ihm gesandt. Hat euch etwa Titus übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geist gewandelt? Sind wir nicht in denselben Fußstapfen gegangen? 19Schon lange werdet ihr denken, dass wir uns vor euch verteidigen. Wir reden in Christus vor Gott! Aber das alles geschieht, ihr Lieben, zu eurer Erbauung. 20Denn ich fürchte, wenn ich komme, finde ich euch nicht, wie ich will, und ihr findet mich auch nicht, wie ihr wollt, sondern es gibt Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Aufruhr. 2Ich fürchte, wenn ich abermals komme, wird mein Gott mich demütigen bei euch, und ich muss Leid tragen über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben.

 

Paulus führt weiterhin seine Leistungen in Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn auf (Vers 1).

In Vers 2 sagt Paulus, dass er „einen Menschen“ kennt, der vierzehn Jahre zuvor (wohl 41 n.u.Z. Sabbat 14. Jahr) bis in den dritten Himmel entrückt wurde und angeblich Dinge hörte, die kein Mensch sagen kann. Er wollte sich für diesen Mann rühmen – für sich selbst aber nicht, außer seiner Schwachheit. Ihm war ein Pfahl ins Fleisch gegeben, damit er sich nicht überhebe (V. 7). Seinetwegen hatte er dreimal zum Herrn gefleht, dass der Pfahl von ihm weiche, aber das tat er nicht. Ihm wurde durch den Geist gesagt: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit“ (V. 9). Auf diese Weise begnügt er sich – um Christi willen – mit Schwächen, Nöten, Verfolgungen und Katastrophen, denn wenn er schwach ist, ist er stark (durch sein Vertrauen auf die Macht und Gnade Gottes).

In den Versen 11-13 sagt Paulus, dass er ein Narr geworden war. Die Korinther zwangen ihn dazu, weil er von ihnen hätte gelobt werden sollen. Denn er war diesen falschen Aposteln in keiner Weise unterlegen, obwohl er behauptete, er sei nichts. Er sagt, dass die Zeichen eines Apostels unter ihnen in aller Geduld vollbracht wurden – mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten – und er fragt dann: „Was ist’s, worin ihr zu kurz gekommen seid gegenüber den andern Gemeinden, außer dass ich euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebt mir dieses Unrecht!“ Dies wurde sarkastisch als Zurechtweisung für sie gesagt (siehe unten).

In Vers 14 sagt Paulus, dass er zum dritten Mal bereit war, zu ihnen zu kommen, dass er ihnen aber nicht zur Last fallen möchte. Er suchte nicht das Ihre, sondern sie. Er sagt dann, dass nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln sollen, sondern die Eltern den Kindern. Er sagt, dass er gern hingeben und hingegeben werden wollte für ihre Seelen. Wenn er sie mehr liebte, sollte er darum weniger geliebt werden? In den Versen 16-18 fügt er dann eine weitere Zurechtweisung hinzu – er sagt nämlich: „Sei’s drum: Ich bin euch nicht zur Last gefallen. Aber bin ich etwa heimtückisch und habe euch mit Hinterlist gefangen?“ Dann fragt er: „Habe ich euch etwa übervorteilt durch einen von denen, die ich zu euch gesandt habe?“ Ich habe Titus zugeredet und den Bruder mit ihm gesandt. Hat euch etwa Titus übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geist gewandelt? Sind wir nicht in denselben Fußstapfen gegangen?

In den Versen 19ff.: Paul fragt: „Lasset ihr euch abermals dünken, wir verantworten uns vor euch?“ (LU1545) „Wir reden in Christus vor Gott! Aber das alles geschieht, ihr Lieben, zu eurer Erbauung.“ (LU17) Paulus drückt dann die Sorge aus, dass er fürchtet, „wenn ich komme, finde ich euch nicht, wie ich will, und ihr findet mich auch nicht, wie ihr wollt, sondern es gibt Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Aufruhr“ (V. 20).

Alle diese Sünden werden von den Fraktionen einer Kirche verursacht, die nicht vom Heiligen Geist geführt wird, und es scheint, dass diese aus den Berichten, die Paulus gegeben wurden, offensichtlich geworden waren. Er bestätigt dies im nächsten Kommentar (V. 21), wo er sagt: „Ich fürchte, wenn ich abermals komme, wird mein Gott mich demütigen bei euch, und ich muss Leid tragen über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben.“

Kapitel 13

1 Zum dritten Mal komme ich zu euch. »Durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll jede Sache bestätigt werden.« 2 Ich habe es vorausgesagt und sage es noch einmal voraus – wie bei meinem zweiten Besuch, so auch nun aus der Ferne – denen, die zuvor gesündigt haben, und den andern allen: Wenn ich abermals komme, dann will ich niemanden schonen. 3 Ihr verlangt ja einen Beweis dafür, dass Christus in mir redet, der euch gegenüber nicht schwach ist, sondern ist mächtig unter euch. 4 Denn wenn er auch gekreuzigt wurde in Schwachheit, so lebt er doch aus Gottes Kraft. Und wenn wir auch schwach sind in ihm, so werden wir doch mit ihm leben aus der Kraft Gottes für euch. 5 Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst! Oder erkennt ihr an euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Wenn nicht, dann wäret ihr ja nicht bewährt. 6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht unbewährt sind. 7 Wir bitten aber Gott, dass ihr nichts Böses tut; nicht damit wir als bewährt angesehen werden, sondern damit ihr das Gute tut und wir wie die sind, die nicht bewährt sind. 8 Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur etwas für die Wahrheit. 9 Wir freuen uns ja, wenn wir schwach sind, ihr aber mächtig seid. Wir beten auch dafür, dass ihr vollkommen werdet. 10 Deshalb schreibe ich auch dies aus der Ferne, damit ich nicht, wenn ich anwesend bin, Strenge gebrauchen muss nach der Vollmacht, die mir der Herr gegeben hat, zu erbauen, nicht zu zerstören. 11 Zuletzt, Brüder und Schwestern, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 12 Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen. 13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Paulus schließt diesen Brief dann mit der Zusammenfassung in Kapitel 13. Er sagt noch einmal, dass dies das dritte Mal ist, dass er zu ihnen kommen möchte. Es soll das Disziplinieren zur Sprache kommen – Paulus sagt: »Durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll jede Sache bestätigt werden.« Auch sagt er „denen, die zuvor gesündigt hatten, und den anderen allen“, dass er sie gewarnt hatte. Er warnt sie hier, aus der Ferne – so wie er es tat, als er bei seinem zweiten Besuch anwesend war – dass er sie nicht schonen würde, wenn er wiederkommen würde, da sie einen Beweis dafür verlangten, dass Christus in ihm redete. Christus ist nicht schwach im Umgang mit ihnen, sondern mächtig in ihnen (Vv. 1-3). Paulus sagt ja: „Denn wenn er auch [hingerichtet] wurde in Schwachheit, so lebt er doch aus Gottes Kraft.“ Und wenn wir auch schwach sind in ihm, wird er sich um sie (in Korinth) kümmern, und sie werden mit Christus aus der Kraft Gottes leben (V. 4).

In Vers 5 ermahnt Paulus sie dann: „Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht“. Sie müssen sich selbst prüfen; erkennen sie nicht, dass Jesus Christus in ihnen ist? Bestehen sie die Prüfung tatsächlich nicht? Er sagt, dass er hofft, dass sie herausfinden werden, dass sie alle – einschließlich Paulus – nicht gescheitert sind. Er sagt, dass sie Gott bitten, dass sie nichts Böses tun; nicht damit sie als bewährt angesehen werden, sondern damit sie das Gute tun, obwohl es so scheint, als ob wir versagt hätten  (V. 7). Er sagt, dass sie nichts wider die Wahrheit vermögen, sondern nur etwas für die Wahrheit. Dann sagt er: “Wir freuen uns ja, wenn wir schwach sind, ihr aber mächtig seid.“ Paulus sagt, dass sie für die Verbesserung Korinths beten (V. 8-9).

In Vers 10 sagt Paulus, dass er dies aus der Ferne schrieb, damit er nicht, wenn er anwesend wäre, Strenge gebrauchen muss nach der Vollmacht, die ihm der Herr gegeben hatte, zu erbauen, nicht zu zerstören.

In Vers 11 sagt er: „Zuletzt, Brüder und Schwestern, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden!“ So würde der Gott der Liebe und des Friedens mit ihnen sein. „Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen.“

Vers 14 endet mit: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Damit endet der Brief in den Kapiteln 10-13. Wenn dies nicht der harte Brief wäre, auf den sich Paulus bezieht, dann hätte man es gehasst, der Empfänger zu sein. Dieser Brief ist selbständig und scheint ohne Zweifel der Brief zu sein, auf den sich Paulus bezieht, der – aus irgendeinem Grund – jetzt am Ende des 2. Korintherbriefes steht. Es war eine ernste Rüge für die korinthische Kirche und ein direkter Vorwurf gegen das Verhalten und die Haltung der Brüder. Nichts, was im Heiligen Geist an die Gemeinde geschrieben ist, ist verloren gegangen.